Wie entwickelt sich die Viruskrise weiter? Wie stark wird die Weltkonjunktur noch behindert? Wann ist mit einem Abebben der Epidemie zu rechnen und wie könnte dann ein wirtschaftliches Erholungsszenario verlaufen? Und was machen die Finanzmärkte aus alldem? Es hat wohl schon einfacher zu beantwortende Fragen gegeben.
Die Welt steckt in der (viralen) Globalisierungsfalle
Aufgrund der Globalisierung hat das Virus auf seinem Infektionsraubzug einfaches Spiel wie der Fuchs im Hühnerstall bei offener Tür. Wenig überraschend ist daher, dass das Virus mittlerweile in Europa eingefallen ist. Und auch Deutschland als eines der transitreichsten Länder der Welt steht laut Bundesgesundheitsministerium vor einer Epidemie.
Die wirtschaftlichen Virusfolgen sind die eines ins Wasser geworfenen Steins, der Wellen schlägt. Wenn Vorprodukte aus maßgeblichen Industrieländern wie China fehlen, muss gezwungenermaßen anderswo in der Welt die Fertigung heruntergefahren werden. In unserer standort- und kostenoptimierten Welt gibt es eben keine nationalen Produktionsreserven mehr. Es ist nicht mehr egal, ob in China ein Sack Reis umfällt. Die (export-)lastige deutsche Wirtschaft fällt mit um.
Angst-Ökonomie
Die bislang unbekannte virale Bedrohung bringt nicht zuletzt die Psychologie ins Spiel. Abgeriegelte Orte, Hotels oder Kreuzfahrschiffe und mit Atemschutzmasken umherlaufende Menschen verfehlen ihre verschreckende Wirkung auf Konsumenten nicht. Hinzu kommen immer mehr Absagen von Großereignissen, die schon aus rechtlicher Fürsorgepflicht der Veranstalter passieren, die nicht in Regress genommen werden wollen. Ebenso sorgt die permanente und teilweise "angereicherte" Berichterstattung in den sozialen Medien für Unruhe. Die Politiker lügen doch sowieso, oder? In solch einem Angst-Szenario nageln auch nicht abgeschottete Konsumenten ihre Portemonnaies für größere Anschaffungen wie Autos oder Möbel zu. So ist in China die Nachfrage auch nach deutschen Autos eingebrochen wie ein Kartenhaus bei einem Windstoß.
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