Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TAGESTHEMA I
Das neuartige Coronavirus hat inzwischen auch Norddeutschland erreicht. In Hamburg wurde in der Nacht zum Freitag der erste Ansteckungsfall bestätigt. Insgesamt 20 andere neue Infektionen wurden seit dem Vorabend zudem in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Hessen und Bayern bekannt gegeben. Italien ist der größte Herd des Coronavirus in Europa. Dort gibt es inzwischen 650 bestätigte Infektionsfälle und 17 Todesopfer. International breitete sich das Virus in weitere Staaten aus. Einen ersten Ansteckungsfall meldeten die Niederlande. Ein erster Infektionsfall wurde auch aus Nigeria gemeldet. Auf dem afrikanischen Kontinent waren zuvor nur zwei Infektionsfälle bestätigt worden - jeweils einer in Algerien und Ägypten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte diese Woche, dass die afrikanischen Gesundheitssysteme nicht ausreichend für die Bekämpfung des Erregers gewappnet seien. Die mit Abstand meisten Infektionsfälle außerhalb Chinas gibt es weiter in Südkorea. Dort gab die zuständige Gesundheitsbehörde am Freitag 256 Neuinfektionen bekannt - deren Gesamtzahl stieg damit auf 2.022. In dem Land starben bislang 13 Menschen an Covid-19. In China, dem Ausgangspunkt der Epidemie, geht die Zahl der Neuansteckungen unterdessen weiter zurück. Am Freitag teilte die Regierung mit, dass weitere 327 Menschen infiziert seien - der niedrigste tägliche Anstieg seit mehr als einem Monat.
TAGESTHEMA II
Thyssenkrupp verkauft sein Aufzugsgeschäft vollständig an ein Investorenkonsortium, an dem auch die RAG-Stiftung beteiligt ist. Eine entsprechende Vorstandsentscheidung billigte der Aufsichtsrat am Donnerstagabend. Der Kaufvertrag ist bereits unterzeichnet. Advent, Cinven und RAG-Stiftung zahlen für die Ertragsperle 17,2 Milliarden Euro. 1,25 Milliarden Euro davon reinvestiert der Konzern in eine Rückbeteiligung. Der Erlös soll komplett im Konzern bleiben und zur Entschuldung und zur Senkung der Strukturkosten genutzt werden. So sollen die Pensionsverpflichtungen des Unternehmens teilweise ausfinanziert werden. Die Entschuldungsmaßnahmen sollen es möglich machen, den Free Cashflow vor Ver- und Zukäufen binnen zwei Jahren positiv zu machen. Thyssenkrupp braucht den Erlös dringend, um seine Bilanz zu verbessern und sein Stahlgeschäft mit zusätzlichen Investitionen wieder wettbewerbsfähig zu machen.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
MUNICH RE (07:30)
Nachfolgend die Konsensschätzungen für das vierte Quartal (in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro, Schaden-Kosten-Quote in Prozent, nach IFRS):
. PROG PROG PROG 4. QUARTAL 4Q19 ggVj Zahl 4Q18 Bruttoprämien 12.423 +4% 5 11.960 Anlageergebnis 1.718 +3% 5 1.661 Operatives Ergebnis 593 +47% 4 404 Ergebnis nach Steuern 217 -8% 5 237 Ergebnis nach Steuern/Dritten k.A. -- -- 289 Ergebnis je Aktie 1,31 -26% 5 1,77 Schaden-Kosten-Quote* 104,3 -- 2 105,1
-* Rückversicherung - Schaden/Unfall
VOLKSWAGEN (Im Laufe des Tages)
Nachfolgend die Konsensschätzungen für das vierte Quartal (in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro, nach IFRS):
. PROG PROG PROG 4. QUARTAL 4Q19 ggVj Zahl 4Q18 Umsatz 61.852 +1% 6 61.272 Operatives Ergebnis 4.046 +33% 6 3.049 Operatives Ergebnis* 4.150 +9% 4 3.798 Ergebnis vor Steuern 4.558 +46% 3 3.125 Ergebnis nach Steuern/Dritten 3.231 +19% 3 2.709 Erg je Vorzugsaktie 6,02 +11% 5 5,40
-* vor Sondereinflüssen
Weitere Termine:
07:30 AT/Erste Group Bank AG, Jahresergebnis, Wien
07:50 IT/Eni SpA, Ergebnis 4Q, Rom
08:00 GB/London Stock Exchange plc (LSE), Jahresergebnis, London
09:00 DE/Brain Biotechnology Research and Information Network, Ergebnis 1Q, Zwingenberg
DIVIDENDENABSCHLAG
Aurubis: 1,25 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR
- DE 08:00 Import-/Exportpreise Januar Importpreise PROGNOSE: +0,3% gg Vm/-0,2% gg Vj zuvor: +0,2% gg Vm/-0,7% gg Vj 09:55 Arbeitsmarktdaten Februar Arbeitslosenzahl saisonbereinigt PROGNOSE: +5.000 gg Vm zuvor: -2.000 gg Vm Arbeitslosenquote saisonbereinigt PROGNOSE: 5,0% zuvor: 5,0% 14:00 Verbraucherpreise Februar (vorläufig) PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+1,7% gg Vj zuvor: -0,6% gg Vm/+1,7% gg Vj HVPI PROGNOSE: +0,4% gg Vm/+1,5% gg Vj zuvor: -0,8% gg Vm/+1,6% gg Vj - FR 08:45 Verbraucherpreise Februar (vorläufig) PROGNOSE: 0,0% gg Vm/+1,4% gg Vj zuvor: -0,4% gg Vm/+1,5% gg Vj HVPI PROGNOSE: 0,0% gg Vm/+1,6% gg Vj zuvor: -0,5% gg Vm/+1,7% gg Vj 08:45 Privater Verbrauch Januar PROGNOSE: +0,2% gg Vm/+0,6% gg Vj zuvor: -0,3% gg Vm/+2,0% gg Vj - IT 11:00 Verbraucherpreise Februar (vorläufig) PROGNOSE: 0,0% gg Vm/+0,5% gg Vj zuvor: +0,1% gg Vm/+0,5% gg Vj - US 14:30 Persönliche Ausgaben und Einkommen Januar Persönliche Ausgaben PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: +0,3% gg Vm Persönliche Einkommen PROGNOSE: +0,4% gg Vm zuvor: +0,2% gg Vm 15:45 Index Einkaufsmanager Chicago Februar PROGNOSE: 46,0 zuvor: 42,9 16:00 Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan Februar (2. Umfrage) PROGNOSE: 100,8 1. Umfrage: 100,9 zuvor: 99,8
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
Keine Auktionen angekündigt.
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 11.824,00 -2,63 S&P-500-Indikation 2.903,75 -1,59 Nasdaq-100-Indikation 8.169,50 -2,19 Nikkei-225 21.142,96 -3,67 Schanghai-Composite 2.909,92 -2,72 +/- Ticks Bund -Future 176,91 36 Vortag: INDEX Vortagesschluss +/- % DAX 12.367,46 -3,19 DAX-Future 12.143,00 -3,61 XDAX 12.146,37 -3,62 MDAX 26.196,77 -3,43 TecDAX 2.942,21 -3,33 EuroStoxx50 3.455,92 -3,40 Stoxx50 3.183,37 -3,64 Dow-Jones 25.766,64 -4,42 S&P-500-Index 2.978,76 -4,42 Nasdaq-Comp. 8.566,48 -4,61 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 176,55 +73
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Der Abverkauf an den Börsen dürfte am Freitag weitergehen. Während der DAX am 17. Februar noch auf einem Allzeithoch bei 13.795 Punkten notierte, sieht ihn IG am Morgen bei 11.855 Punkten. Dies ist ein Minus von 1.940 Punkten oder 14 Prozent. Damit befindet sich der deutsche Aktienmarkt in der Korrektur. Weiterhin liefern die Ausbreitung des Coronavirus und die zu erwartenden Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum sowie die Lieferketten den Grund für den Abverkauf. Für Beunruhigung sorgt zudem, dass sich der Virus in Südkorea schneller ausbreitet als zuvor in China. Auch in Europa nimmt die Zahl der Infizierten weiter zu. Zum Wochenschluss liefern VW, Munich Re und BASF ihre Zahlen für 2019, an der Börse dürfte aber vor allem verstärkt auf die Ausblicke der Unternehmen geschaut werden.
Rückblick: Europas Börsen haben am Donnerstag unter dem Eindruck der Coronavirus-Pandemie heftige Verluste verbucht. Eine sehr schwache Eröffnung der US-Aktienmärkte verschärfte am Nachmittag den Verkaufsdruck. Ungebremst abwärts ging es weiterhin mit den Hauptleidtragenden der Corona-Krise, Tourismus- und Fluglinienaktien. Der Sektor büßte 5,7 Prozent ein. Easyjet fielen um 7,7 Prozent, Tui um 9,2 Prozent, Lufthansa um 6,1 Prozent, Air France-KLM um 7,2 Prozent und IAG um 7,9 Prozent. Gute Zahlen hatten der Zementhersteller Lafargeholcim (-0,6 Prozent) und der französische Handelskonzern Carrefour (kaum verändert) vorgelegt. Die Aktien von WPP brachen um 16,2 Prozent ein. Die Zahlen der weltgrößten Werbeagenturholding seien enttäuschend ausgefallen, hieß es im Handel.
DAX/MDAX/TECDAX
Baisse - Tagesverlierer im DAX waren Deutsche Bank mit einem Minus von 6,4 Prozent. Die Aktie litt nicht nur unter der allgemeinen Sektorschwäche, sondern auch unter Gewinnmitnahmen nach der jüngsten Rally. Daneben stand die Berichtssaison im Blick. Die Zahlen von Bayer lagen im Rahmen der Erwartungen. Bei der Dividende war etwas mehr erwartet worden. Bank of America sprach zudem von einem schwachen Ergebnisausblick. Der Kurs fiel um 4,3 Prozent. Zalando gaben um 8,8 Prozent nach. Und das obgleich die Geschäftszahlen von der Citigroup als solide eingestuft wurden. Für Qiagen ging es dagegen um 2,1 Prozent nach oben. Während viele Unternehmen unter dem Ausbruch des Coronavirus leiden, könnte Qiagen davon profitieren. Das Unternehmen hat einen Schnelltest zur Erkennung des Coronavirus entwickelt.
XETRA-NACHBÖRSE
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February 28, 2020 01:32 ET (06:32 GMT)
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