LUDWIGSHAFEN (dpa-AFX) - Der weltgrößte Chemiekonzern BASF rechnet mit deutlichen Belastungen für die Weltwirtschaft durch die Folgen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus. "In diesem Jahr erleben wir bereits in den ersten beiden Monaten eine hohe Unsicherheit in der Weltwirtschaft", sagte Unternehmenschef Martin Brudermüller bei Vorlage der Jahreszahlen am Freitag in Ludwigshafen. Mit dem Coronavirus sei ein neuer Faktor hinzugekommen, der das Wachstum am Jahresanfang vor allem in China erheblich belaste.
Eine geringere Nachfrage und Produktionsausfälle in vielen Branchen seien Folgen der Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung des Virus. So blieben zahlreiche Fabriken in China über das Neujahrsfest hinaus geschlossen oder produzierten in geringerem Umfang. Vor allem im ersten und zweiten Quartal rechnet die BASF mit negativen Effekten. Zudem erwarte er nicht, "dass die Corona-Effekte im Jahresverlauf vollständig ausgeglichen werden können", fügte Brudermüller hinzu. Dennoch will BASF im laufenden Jahr nach einem Umsatzrückgang 2019 wieder wachsen. Die Erlöse sollen 2020 auf 60 Milliarden bis 63 Milliarden Euro steigen nach 59,3 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Für das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) peilt das Unternehmen im laufenden Jahr 4,2 Milliarden bis 4,8 Milliarden Euro an nach einem Rückgang um 28 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro 2019. Allerdings haben Analysten im Durchschnitt mehr auf dem Zettel und rechneten zuletzt im Schnitt mit einem bereinigte Gewinn von 5,17 Milliarden Euro im neuen Jahr. Allerdings ist diese Konsensschätzung von Anfang Februar, so dass die jüngste Corona-Entwicklung noch nicht enthalten ist.
Der Aktienkurs fiel am Vormittag um 2,74 Prozent auf den tiefsten Stand seit 2012. Der BASF-Kurs hielt sich am Freitag aber besser als der Dax. Der Deutsche Leitindex sackte wegen der Furcht der Folgen der Coronavirus-Krise um mehr als 3 Prozent ab. Das vierte Quartal sei besser ausgefallen als befürchtet, schrieb Analyst Markus Mayer von der Baader Bank in einer Studie. Der Ausblick des Chemiekonzerns auf 2020 impliziere jedoch ein 10-prozentiges Abwärtsrisiko für die Marktschätzungen. Die Dividende sei derweil besser als erwartet und das Sparprogramm werde beschleunigt.
Für 2019 will BASF trotz des Rückgangs des operativen Gewinns etwas mehr Geld an die Aktionäre ausschütten als erwartet. Die Dividende soll um 10 Cent auf 3,30 Euro je Aktie erhöht werden. Der Gewinn nach Steuern und Minderheiten stieg 2019 im Jahresvergleich um knapp 80 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro. Allerdings war hier ein Buchgewinn aus der Dekonsolidierung der Öl- und Gastochter Wintershall in Höhe von rund 5,7 Milliarden Euro enthalten. Ohne diesen und im fortgeführten Geschäft ging der Überschuss um knapp 40 Prozent auf 2,55 Milliarden Euro zurück.
"2019 war ein herausforderndes Jahr mit starkem weltwirtschaftlichen Gegenwind", sagte Brudermüller. Die Handelskonflikte zwischen den USA und China wirkten negativ, wichtige Absatzmärkte entwickelten sich langsamer. Verstärkt worden sei dies durch Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Brexit. Die Industrie- und Chemieproduktion sei deutlich langsamer gewachsen als erwartet. Zudem sei die Nachfrage aus vielen wichtigen Kundenbranchen deutlich zurückgegangen, vor allem aus der Automobilindustrie.
Der Umsatz sank 2019 um 1,5 Prozent auf 59,3 Milliarden Euro. Für den Rückgang waren vor allem niedrigere Preise in dem Geschäft mit Chemicals und Materials verantwortlich. Zum ersten Segment gehören die Basischemikalien, im zweiten bündelt BASF das Geschäft mit Kunststoffen. Hier belasteten insbesondere niedrigere Verkaufspreise beim Kunststoff-Vorprodukt Isocyanate aufgrund von Überkapazitäten.
Besser lief es für den Dax-Konzern im Geschäft mit Oberflächenlösungen (Surface Technologies) und in der Sparte Agricultural Solutions - das Geschäft mit Saatgut und Pflanzenschutzmittel.
Um den Konzern durch schlankere Strukturen und einfachere Abläufe profitabler zu machen, setzte der seit fast zwei Jahren amtierende Brudermüller Ende 2018 ein Sparprogramm auf. Dazu gehören auch Stellenstreichungen. Den Sparkurs habe BASF beschleunigt, sagte Brudermüller. Nun soll der geplante Abbau von 6000 Stellen bereits Ende 2020 erreicht werden und damit ein Jahr früher als geplant. Im vergangenen Jahr baute BASF weltweit bereits 3 100 Stellen ab.
Das soll sich auch auf das operative Ergebnis (Ebitda) positiv auswirken. Statt der ursprünglich angepeilten 1 bis 1,3 Milliarden Euro soll sich das Ebitda durch die Maßnahmen um 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro verbessern. Die damit verbundenen einmaligen Kosten würden für 2020 auf rund 300 bis 400 Millionen Euro geschätzt, hieß es weiter./mne/nas/mis
Eine geringere Nachfrage und Produktionsausfälle in vielen Branchen seien Folgen der Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung des Virus. So blieben zahlreiche Fabriken in China über das Neujahrsfest hinaus geschlossen oder produzierten in geringerem Umfang. Vor allem im ersten und zweiten Quartal rechnet die BASF mit negativen Effekten. Zudem erwarte er nicht, "dass die Corona-Effekte im Jahresverlauf vollständig ausgeglichen werden können", fügte Brudermüller hinzu. Dennoch will BASF im laufenden Jahr nach einem Umsatzrückgang 2019 wieder wachsen. Die Erlöse sollen 2020 auf 60 Milliarden bis 63 Milliarden Euro steigen nach 59,3 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Für das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) peilt das Unternehmen im laufenden Jahr 4,2 Milliarden bis 4,8 Milliarden Euro an nach einem Rückgang um 28 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro 2019. Allerdings haben Analysten im Durchschnitt mehr auf dem Zettel und rechneten zuletzt im Schnitt mit einem bereinigte Gewinn von 5,17 Milliarden Euro im neuen Jahr. Allerdings ist diese Konsensschätzung von Anfang Februar, so dass die jüngste Corona-Entwicklung noch nicht enthalten ist.
Der Aktienkurs fiel am Vormittag um 2,74 Prozent auf den tiefsten Stand seit 2012. Der BASF-Kurs hielt sich am Freitag aber besser als der Dax. Der Deutsche Leitindex sackte wegen der Furcht der Folgen der Coronavirus-Krise um mehr als 3 Prozent ab. Das vierte Quartal sei besser ausgefallen als befürchtet, schrieb Analyst Markus Mayer von der Baader Bank in einer Studie. Der Ausblick des Chemiekonzerns auf 2020 impliziere jedoch ein 10-prozentiges Abwärtsrisiko für die Marktschätzungen. Die Dividende sei derweil besser als erwartet und das Sparprogramm werde beschleunigt.
Für 2019 will BASF trotz des Rückgangs des operativen Gewinns etwas mehr Geld an die Aktionäre ausschütten als erwartet. Die Dividende soll um 10 Cent auf 3,30 Euro je Aktie erhöht werden. Der Gewinn nach Steuern und Minderheiten stieg 2019 im Jahresvergleich um knapp 80 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro. Allerdings war hier ein Buchgewinn aus der Dekonsolidierung der Öl- und Gastochter Wintershall in Höhe von rund 5,7 Milliarden Euro enthalten. Ohne diesen und im fortgeführten Geschäft ging der Überschuss um knapp 40 Prozent auf 2,55 Milliarden Euro zurück.
"2019 war ein herausforderndes Jahr mit starkem weltwirtschaftlichen Gegenwind", sagte Brudermüller. Die Handelskonflikte zwischen den USA und China wirkten negativ, wichtige Absatzmärkte entwickelten sich langsamer. Verstärkt worden sei dies durch Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Brexit. Die Industrie- und Chemieproduktion sei deutlich langsamer gewachsen als erwartet. Zudem sei die Nachfrage aus vielen wichtigen Kundenbranchen deutlich zurückgegangen, vor allem aus der Automobilindustrie.
Der Umsatz sank 2019 um 1,5 Prozent auf 59,3 Milliarden Euro. Für den Rückgang waren vor allem niedrigere Preise in dem Geschäft mit Chemicals und Materials verantwortlich. Zum ersten Segment gehören die Basischemikalien, im zweiten bündelt BASF das Geschäft mit Kunststoffen. Hier belasteten insbesondere niedrigere Verkaufspreise beim Kunststoff-Vorprodukt Isocyanate aufgrund von Überkapazitäten.
Besser lief es für den Dax-Konzern im Geschäft mit Oberflächenlösungen (Surface Technologies) und in der Sparte Agricultural Solutions - das Geschäft mit Saatgut und Pflanzenschutzmittel.
Um den Konzern durch schlankere Strukturen und einfachere Abläufe profitabler zu machen, setzte der seit fast zwei Jahren amtierende Brudermüller Ende 2018 ein Sparprogramm auf. Dazu gehören auch Stellenstreichungen. Den Sparkurs habe BASF beschleunigt, sagte Brudermüller. Nun soll der geplante Abbau von 6000 Stellen bereits Ende 2020 erreicht werden und damit ein Jahr früher als geplant. Im vergangenen Jahr baute BASF weltweit bereits 3 100 Stellen ab.
Das soll sich auch auf das operative Ergebnis (Ebitda) positiv auswirken. Statt der ursprünglich angepeilten 1 bis 1,3 Milliarden Euro soll sich das Ebitda durch die Maßnahmen um 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro verbessern. Die damit verbundenen einmaligen Kosten würden für 2020 auf rund 300 bis 400 Millionen Euro geschätzt, hieß es weiter./mne/nas/mis