BERLIN (Dow Jones)--Die Deutsche Umwelthilfe hat sich für einen schnellen und naturverträglichen Ausbau der Windenergie in der Nordsee ausgesprochen. "Offshore-Windparks werden künftig einen erheblichen Anteil zur Energiewende beitragen müssen", heißt es in einem Positionspapier, das der Verein in Berlin vorstellte. Daher brauche es nun rasch eine länderübergreifende Strategie der Nordsee-Anrainer.
In der Ostsee sind aus Sicht der Umwelthilfe weitere Windparks wegen des Arten- und Meeresschutzes nicht mehr möglich. Deshalb müsse der naturverträgliche Ausbau in der Nordsee nun "oberste Priorität" haben, erklärte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner.
Deutschland komme mit dem anstehenden Vorsitz bei der EU-Ratspräsidentschaft sowie der Präsidentschaft im Verbund der Nordsee-Anrainer NESC eine besondere Verantwortung zu: "Wir fordern die Bundesregierung auf, im Rahmen dieser Doppelpräsidentschaft noch vor der Sommerpause zu einer Energiekonferenz der Nordsee-Anrainer einzuladen", so Müller-Kraenner.
Mit der geforderten Offshore-Strategie müssten die Staaten bereits bis 2050 mögliche Anbindungsleitungen planen, heißt es in dem Papier weiter. Das deutsche Ausbauziel sollte im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) auf 20 Gigawatt bis 2030 und 50 Gigawatt bis 2050 angehoben werden. Zugleich müssten aber auch Maßnahmen zur Entlastung von Arten und Habitaten verbindlich festgelegt werden. Außerdem sprach sich der Verein dafür aus, eine Pilotanlage zu errichten, um die Erzeugung von Wasserstoff aus Offshore-Wind zu erforschen.
Am 12. März wollen sich Vertreter von Bund und Ländern im Berliner Kanzleramt treffen, um den Ausbau von Ökostrom und die EEG-Novelle zu beraten.
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February 28, 2020 05:28 ET (10:28 GMT)
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