Die Gaspreise fallen weltweit, da neue Projekte, die bei höheren Preisen umgesetzt wurden, nun in Produktion gehen, während sich gleichzeitig das Wirtschaftswachstum verlangsamte. Hinzu kommt ein unüblich milder Winter und der Coronavirus in Asien dämpft ebenfalls die Nachfrage. Auf Quartalsebene könnte es für Gazprom in den nächsten Wochen tatsächlich noch einmal eng werden und zu einer signifikanten Abstufung der Gewinnerwartung kommen.
Im Vergleich zum Sommer 2019 sind einige Gaspreise wie der holländische "TTF Gas Future"-Preis, der als Benchmark für den Spotmarkt gilt, an dem sich zudem ein Großteil der Liefervertragspreise von Gazprom orientiert, um beinahe 50 Prozent eingebrochen. Keine Frage, dies wird auch das Gewinnniveau von Gazprom kurzfristig strapazieren und vermutlich auch dazu führen, dass Analysten ihre Schätzungen für das Gesamtjahr noch einmal nach unten anpassen werden.
Gazprom hat das Glück verlassen, schreibt die NZZ
Der russische Riese würde gleich von mehreren Seiten bedrängt. Sanktionen, hohe Temperaturen im Winter und sinkende Preise würden auf dem Unternehmen lasten, während zudem auch die Konkurrenz im eigenen Land mit dem Flüssiggaskonkurrenten Novatek nicht schlafen würde.
Im Artikel wird außerdem von mutmaßlicher Sturheit auf Seiten des Gazprom-Managements palavert, das sich aufgrund der für Gazprom unverschuldeten, sanktionsbedingten Verzögerung des Nord Stream 2 Projektes nun mit den gewieft gerissenen Politikern Kiews auf ungünstige Durchleitungsgebühren einigen musste.
Sanktionen bringen Gazprom in eine kurzfristige Notlage
Tatsächlich versucht die Regierung der Ukraine, die temporäre Notlage von Gazprom zu ihrem Vorteil auszulegen, um die Konditionen zu diktieren, was für Gazprom bedeutet, dass man für ungenutzte Pipelinekapazitäten blechen muss. Der vorübergehende Mehraufwand von 80 Millionen Euro monatlich klingt zwar nach einer stolzen Summe, macht aber bei näherer Betrachtung nicht einmal 5 Prozent des voraussichtlich 2020 erwarteten Gewinns aus.
Beim Autor des Artikels scheint mir auch eine gewisse Schadenfreude feststellbar, wenn er die Herausforderung anspricht, die Gazprom auf der Suche nach einer Werft meistert. ...
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