Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
CORONAVIRUS - Mit der Ausbreitung des Coronavirus wächst die Angst vor einem Absturz der Weltkonjunktur. In immer mehr Staaten kündigen Regierungen Hilfen für die Wirtschaft an. In Berlin arbeiten das Finanz- und das Wirtschaftsministerium an einem "Instrumentenkasten", um Unternehmen zu helfen, heißt es in Regierungskreisen. Finanzminister Scholz sieht Deutschland auch für schwere Verwerfungen in der Weltwirtschaft gewappnet: Wenn die Lage es erfordere, "haben wir auch die Mittel, ein Konjunkturprogramm aufzulegen", sagte er. Das größte Risiko seien "die Angst vor dem Ungewissen und das Herdenverhalten von Konsumenten und Unternehmen", sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher. Nach Ansicht von Ifo-Chef Clemens Fuest sollte die Bundesregierung Notfallpläne entwickeln. (Handelsblatt S. 4/Welt S. 10)
SCHULDEN - Das Finanzministerium spielt neue Verschuldungsszenarien durch. Wenn die deutschen Haushaltsregeln an das europäische Recht angepasst würden, dürfte der Bund jährlich bis zu 1 Prozent Schulden machen, das wären rund 35 Milliarden Euro. (Handelsblatt S. 8)
FACHKRÄFTE - Die deutsche Wirtschaft rechnet trotz Erleichterungen für Arbeitsmigranten nicht mit schnellen Erfolgen bei der Gewinnung von Qualifizierten aus Drittstaaten. Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz biete durch den Wegfall von bisherigen rechtlichen Hürden zwar "gute Chancen", die Zuwanderung von Fachkräften nachhaltig zu verbessern. "Aber niemand darf jetzt schon in wenigen Wochen sichtbare Erfolge oder den großen Durchbruch erwarten", sagte Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). (RND/SZ S. 15)
BREXIT - Rund 50.000 zusätzliche Zollagenten benötigt Großbritannien bis zum Jahresende. Sie werden gebraucht, um Unternehmen beim Ausfüllen der wegen des Brexit nötigen Unterlagen zu helfen. Doch Fachleute sind überzeugt, dass es kaum möglich sein wird, diese Stellen rechtzeitig zu besetzen und genug Personal zu schulen. (Welt S. 9)
MITARBEITERÜBERWACHUNG - Wenn deutsche Unternehmen Personalsoftware einsetzen, um Mitarbeiter zu analysieren, könnte das in der Praxis oft rechtswidrig sein. Das geht aus einer Studie der Organisation Algorithm Watch hervor. Demnach bedarf der zunehmende Einsatz solcher Programme in vielen Fällen der Zustimmung der Mitarbeiter oder einer Betriebsvereinbarung. So etwas liege oft nicht vor. (SZ S. 15)
BANKEN - Nach Einschätzung der Umweltorganisation WWF achtet keine einzige deutsche Bank in ausreichendem Maße auf den Klimaschutz. Weder im Privat- noch im Firmenkundengeschäft erreichten die Institute eine der beiden ersten Kategorien in einem neuen WWF-Rating zu den deutschen Banken. (FAZ S. 15)
DEUTSCHE INDUSTRIE - Schon vor den Belastungen durch das Coronavirus hat Deutschlands Verarbeitendes Gewerbe stark an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt. Das zeigt eine bisher unveröffentlichte Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Allein in den ersten drei Quartalen des Jahres 2019 haben die deutschen Lohnstückkosten zum Vorjahreszeitraum um 6,7 Prozent zugenommen. "Die überdurchschnittlich hohe Produktivität hierzulande hat zuletzt nicht mehr ausgereicht, um den Nachteil der hohen Arbeitskosten zu kompensieren", sagt Christoph Schröder, Arbeits- und Tarifexperte beim IW. (Welt)
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March 02, 2020 00:20 ET (05:20 GMT)
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