Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Industrie bleibt im Februar auf Erholungskurs
Das verarbeitenden Gewerbe Deutschlands hat im Februar trotz der Coronavirus-Epidemie seinen Erholungskurs fortgesetzt. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) der Industrie stieg auf 48,0 Punkte von 45,3 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut bei einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Im Zuge des ersten Ausweises war ein Indexanstieg auf 47,8 Punkte berichtet worden. Volkswirte hatten im Mittel mit einer Bestätigung des ersten Ausweises gerechnet.
Industrie-PMI für Eurozone steigt auf Einjahreshoch
Die Wachstumseinbußen des europäischen Industriesektors haben sich im Februar zum zweiten Mal hintereinander abgeschwächt. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Sektor legte auf 49,2 Punkte zu, wie das IHS Markit Institut bei einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Das ist der höchste Wert seit zwölf Monaten. Bei der ersten Veröffentlichung war ein Wert von 49,1 Zähler ausgewiesen worden, Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses ersten Ausweises erwartet. Im Januar hatte der Index bei 47,9 Punkte gelegen.
Britischer Industrie-PMI steigt im Februar schwächer als erwartet
Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe in Großbritannien ist im Februar schwächer gestiegen als erwartet. Der Index kletterte auf 51,7 Punkte von 50,0 im Vormonat, wie das Institut IHS Markit in einer zweiten Veröffentlichung berichtete. Das ist höchste Stand seit zehn Monaten. Im Zuge des ersten Ausweises war ein Indexanstieg auf 51,9 Punkte gemeldet worden. Volkswirte hatten im Mittel mit einem Anstieg auf 56,1 gerechnet.
Le Maire: G7 plant konzertiertes Vorgehen wegen Coronavirus-Folgen
Die Finanzminister der sieben führenden Industrieländer (G7) werden laut Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire in dieser Woche über eine abgestimmte Reaktion auf die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Epidemie sprechen. "Es wird eine konzertierte Aktion geben", sagte Le Maire im Fernsehsender France2 laut einer von dem Sender veröffentlichten Aufzeichnung. Bereits am Sonntag habe er mit US-Finanzminister Steven Mnuchin gesprochen, der derzeit der G7-Gruppe der Finanzminister vorsteht.
Altmaier dämpft Hoffnungen auf schnelles Konjunkturpaket
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat die Erwartungen auf ein schnelles Konjunkturprogramm der Regierung gegen die wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus gedämpft. Altmaier lehnte es am Montag im Gespräch mit der Bild-Zeitung nach Angaben des Blattes ab, einen Zeitpunkt für das diskutierte Konjunkturprogramm zu nennen. Zunächst müsse man sich in der Koalition darauf verständigen, "was notwendig ist". Dazu brauche die Regierung Daten und Fakten. Es gelte jetzt, "ruhig und besonnen zu bleiben".
Commerzbank erwartet baldige Fed-Zinssenkung
Die Commerzbank hält nach der Erklärung von Fed-Chef Jerome Powell eine baldige Zinssenkung der US-Notenbank für sehr wahrscheinlich. Eine Zinssenkung um mindestens 25 Basispunke dürfte bereits bei der Sitzung am 18. März erfolgen. "Die Fed-Offiziellen bevorzugen vermutlich, erst auf der offiziellen Sitzung zu handeln, um der Maßnahme etwas von der Dramatik zu nehmen", schreiben die Ökonomen Bernd Weidensteiner und Christoph Balz in einem Kommentar. "Sollten sich allerdings die Finanzmärkte in den nächsten Tagen nicht beruhigen, ist mit einem rascheren Handeln der Notenbank zu rechnen."
In Deutschland bislang 150 bestätigte Coronavirusfälle
Die Zahl der in Deutschland bestätigten Coronavirusfälle ist bis Montagmorgen auf 150 gestiegen. Die meisten davon wurden in Nordrhein-Westfalen erfasst, wo es insgesamt bislang 86 im Labor bestätigte Infektionen geben, sagte der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, in Berlin. Bislang seien zehn Bundesländer und 49 Landkreise betroffen. Die Infizieren waren zwischen zwei und 68 Jahre alt und in der Mehrheit Männer.
Gesundheitsexperten warnen vor Dramatisierung des Coronavirus
Gesundheitsexperten haben vor einer Dramatisierung der vom Coronavirus ausgehenden Gefahr gewarnt und sich gegen die Schließung von ganzen Unternehmen ausgesprochen. Der Präsident Robert-Koch-Institut, Lothar Wieler, betonte, man habe zwar noch nicht genügend Informationen für eine abschließende Beurteilung. Aber die Risikoeinschätzung für die Bevölkerung in Deutschland sei als "mäßig" einzuschätzen. Die Mehrheit der Betroffenen sei nur leicht erkrankt auch wenn die Krankheit in einigen Fällen schwer verlaufen und manche daran sterben könnte, sagte Wieler auf einer Pressekonferenz.
Spahn erwartet keinen Lebensmittelengpass wegen Coronavirus
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erwartet keinen Lebensmittelengpass wegen der Ausbreitung des Coronaviruses in Deutschland. "An bestimmten Stellen wird der Alltag eingeschränkt werden müssen, aber es besteht kein Anlass, davon auszugehen, dass die Lebensmittel knapp werden", sagte der CDU-Politiker im SWR nach Angaben des Senders.
Merz sieht wegen Coronavirus höhere Gefahr für Rezession
Der CDU-Politiker Friedrich Merz befürchtet, dass der Coronavirus die ohnehin geschwächte Wirtschaft in eine Rezession stürzen könnte. Der Bewerber um den CDU-Vorsitz sagte am Montag im MDR, dass die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus möglicherweise größer sein könnten als die gesundheitlichen Probleme für sich genommen.
New York meldet ersten Coronavirus-Fall
Die Coronavirus-Epidemie hat New York erreicht: Gouverneur Andrew Cuomo gab den ersten Infektionsfall in der US-Ostküstenmetropole bekannt. Die Patientin sei eine Frau Ende 30, die sich auf einer Reise in den Iran angesteckt habe, erklärte Cuomo. Sie sei nicht schwer erkrankt und stehe derzeit unter häuslicher Quarantäne. Auch die Bundesstaaten Florida und Rhode Island meldeten erste Fälle.
Indonesien bestätigt erste Coronavirus-Fälle
Indonesien hat erste Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus bekanntgegeben. Eine 64-jährige Frau und ihre 31-jährige Tochter seien in einem Krankenhaus der Hauptstadt Jakarta positiv auf das Virus getestet worden, teilte Gesundheitsminister Terawan Agus Putranto mit. Beide Patientinnen sind seinen Angaben zufolge nicht schwer erkrankt. Indonesiens Regierung hatte zuvor Warnungen von US-Experten vor möglichen unentdeckten Fälle im viertbevölkerungsreichsten Land der Welt zurückgewiesen.
Zahl der Toten durch Coronavirus-Epidemie im Iran steigt auf 66
Im Iran ist die Zahl der Todesopfer durch die Coronavirus-Epidemie nach offiziellen Angaben auf 66 gestiegen. Wie Vizegesundheitsminister Aliresa Raisi in Teheran mitteilte, wurden seit dem Vortag zwölf weitere Todesfälle gemeldet. Zudem seien 523 neue Ansteckungsfälle festgestellt worden. Damit seien mittlerweile 1.501 Menschen im Iran mit dem Erreger der Lungenkrankheit Covid-19 infiziert.
Finanzministerium: Kein Änderungsbedarf bei Schuldenbremse
Das Bundesfinanzministerium sieht nach Auskunft einer Sprecherin als Reaktion auf Konjunkturkrisen keine Notwendigkeit für grundsätzliche Änderungen an der Schuldenbremse. "Sie gibt den nötigen Verschuldungsspielraum, um im Krisenfall handlungsfähig zu sein", erklärte Ministeriumssprecherin Katja Novak mit Blick auf die im Grundgesetz festgeschriebene Regelung. "Es besteht hier also weiterhin kein Änderungsbedarf", hob sie hervor. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sei ein großer Anhänger der Schuldenbremse.
Mario Voigt löst Mohring an Spitze der Thüringer CDU-Landtagsfraktion ab
Vor dem Hintergrund der politischen Krise in Thüringen hat die CDU-Landtagsfraktion eine neue Fraktionsspitze bestimmt. Zum Nachfolger des bisherigen Fraktionschefs Mike Mohring wurde Mario Voigt gewählt. Der 43-Jährige erhielt 15 von 21 Stimmen, drei Abgeordnete stimmten mit Nein, drei enthielten sich. Mohring hatte zwölf Jahre lang die CDU-Landtagsfraktion geführt. Nach dem Debakel um die Ministerpräsidentenwahl in Thüringen kündigte der 48-Jährige seinen Rückzug als Partei- und Fraktionschef an.
Energie- und Chemiebranche fordern stärkeren Fokus auf Erdgas
Vertreter der Energie- und Chemiewirtschaft haben die Bundesregierung zu einer stärkeren Berücksichtigung von Erdgas in ihrer Klimapolitik aufgefordert. Die Gaswirtschaft sei "heute und zukünftig ein Teil der Lösung", um "die Erreichung der Klimaziele, die Energieversorgungssicherheit sowie die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland zu gewährleisten", heißt es in einem gemeinsamen Positionspapier.
Ökonomen kritisieren Details jüngster Pläne für neue Steuerarchitektur
Eine Gruppe hochrangiger Ökonomen hat sich kritisch zu mehreren derzeit verfolgten Initiativen im Steuerrecht geäußert. So bezeichneten die Experten der European Economic Advisory Group at CESifo (EEAG) die momentan diskutierten Pläne für eine internationale Neuverteilung von Besteuerungsrechten als "unnötig komplex" und wiesen das Vorhaben zurück, länderbezogene Steuerberichte von Unternehmen öffentlich zugänglich zu machen.
Baden-Württemberg pocht auf Änderungen am Kohleausstiegsgesetz
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March 02, 2020 07:30 ET (12:30 GMT)
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