Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
EZB zu Eingreifen wegen Coronavirus bereit
Die Europäische Zentralbank (EZB) will gegebenenfalls eingreifen, um die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise abzufedern. Die sich rasch entwickelnde Lage seit dem Ausbruch des Coronavirus bringe Risiken für das wirtschaftliche Wachstum und "das Funktionieren der Finanzmärkte mit sich", erklärte EZB-Chefin Christine Lagarde in Frankfurt. "Wir sind bereit, angemessene und gezielte Maßnahmen zu ergreifen", wenn dies notwendig sei.
Australiens Notenbank senkt Zinsen wegen Gefahr durch Coronavirus
Die Reserve Bank of Australia (RBA) hat ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf ein neues Rekordtief von 0,50 Prozent gesenkt. Die australische Notenbank reagierte damit auf die wachsende Gefahr durch die Coronavirus-Epidemie, die dem Rekordlauf des Landes von 28 Jahren ohne Rezession ein Ende setzen könnte. Weitere Maßnahmen werden folgen, wie Zentralbankgouverneur Philip Lowe signalisierte.
Schweizer Wirtschaft wächst im vierten Quartal langsamer
Die schweizerische Wirtschaft hat im vierten Quartal 2019 ihr Wachstum mit einem verminderten Tempo fortgesetzt. Wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mitteilte, wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Binnen Jahresfrist lag das BIP um 1,5 Prozent höher. Das Wachstum übertraf die Erwartungen: Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur ein Plus auf Jahressicht von 1,3 Prozent erwartet.
Söder plädiert wegen Coronavirus für Konjunkturhilfen
CSU-Chef Markus Söder plädiert wegen des Coronavirus für rasche Hilfen der Bundesregierung für die deutsche Wirtschaft. "Wir müssen jetzt über Konjunkturpakete nachdenken", sagte der bayerische Ministerpräsident dem Münchner Merkur. Zu den Maßnahmen sollten deutlich niedrigere Energiepreise und Unternehmenssteuern, aber auch Investitionen gehören. Söder kündigte an, über solche Schritte mit der CDU und SPD beim nächsten Treffen des Koalitionsausschusses am Sonntag beraten zu wollen.
13 weitere Corona-Fälle in Bayern - Virus erreicht mehrere ostdeutsche Länder
In Bayern hat sich die Zahl der mit dem neuartigen Coronavirus infizierten Patienten erneut erhöht. In dem Freistaat wurden 13 weitere Ansteckungsfälle nachgewiesen, wie das Gesundheitsministerium in München mitteilte. Damit stieg die Zahl der bestätigten Fälle in Bayern seit Donnerstag auf insgesamt 21. Das Virus erreichte inzwischen auch mehrere ostdeutsche Bundesländer: Brandenburg, Sachsen und Thüringen gaben die ersten Fälle bekannt.
WHO: Zahl der Neuinfektionen fast neunmal höher als in China
Das neue Coronavirus verbreitet sich inzwischen deutlich rascher außerhalb Chinas als in seinem Ursprungsland. In den vergangenen 24 Stunden seien fast neunmal so viele Neuinfektionen aus anderen Ländern als in China gemeldet worden, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Infizierte gibt es nun in mehr als 70 Ländern, die Zahl der Toten stieg weltweit auf über 3080. Die Epidemie erreichte inzwischen auch Millionenstädte wie New York und Moskau.
China meldet Anstieg von aus dem Ausland eingeschleppten Coronavirus-Fällen
China verzeichnet einen Anstieg von Coronavirus-Fällen, die aus dem Ausland eingeschleppt werden. Die Behörden bestätigten am Dienstag 13 Fälle, in denen chinesische Staatsbürger bei der Einreise mit dem neuartigen Coronavirus infiziert waren. Darunter seien acht Chinesen gewesen, die in der norditalienischen Region Lombardei im selben Restaurant arbeiteten, wie die Behörden der ostchinesischen Provinz Zhejiang mitteilten. Sie trafen vergangene Woche aus Italien ein.
CDU-Vorsitz-Kandidaten sollen sich in "Townhall"-Format Fragen stellen
Die drei prominenten Kandidaten für den CDU-Parteivorsitz werden sich in den kommenden Wochen in diversen Internetformaten präsentieren und den Fragen der Parteimitglieder stellen. Im Gespräch mit der scheidenden CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer sowie Generalsekretär Paul Ziemiak einigten sich Armin Laschet, Friedrich Merz und Norbert Röttgen darauf, dass es vor dem Parteitag am 25. April einen "Live Talk" sowie zwei zentrale "digitale Townhalls" geben werde, teilte ein Parteisprecher nach dem Treffen in Berlin mit.
Grüne wollen wegen EU-Klimagesetz strengere deutsche Ziele
Kurz vor der Vorstellung eines europäischen Klimagesetzes durch die EU-Kommission haben die Grünen im Europaparlament deutlich mehr Klima-Anstrengungen von der Bundesregierung gefordert. Deutschland müsse das eigene Klimaziel deutlich anpassen, sagte der grüne Europaabgeordnete Sven Giegold in Berlin. Andernfalls wäre es "peinlich", wenn Deutschland kurz vor Beginn der EU-Ratspräsidentschaft die eigene EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei ihrem Green Deal ausbremse.
Netanjahu bejubelt "Riesensieg" bei Parlamentswahlen
Nach den dritten Parlamentswahlen in Israel innerhalb nur eines Jahres hat sich Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zum Sieger erklärt. Er habe einen "Riesensieg" errungen, der "alle Erwartungen" übertreffe, sagte der 70-Jährige in der Nacht zum Dienstag. Allerdings war nach den bis dahin vorliegenden Prognosen weiterhin unklar, ob diesmal eine absolute Mehrheit für Netanjahus rechtsgerichtete Likud-Partei und ihre Verbündeten im Parlament zustande kommen würde.
Erdogan: Türkei lehnte 1 Milliarde EU-Hilfen für Flüchtlinge ab
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat nach eigenen Angaben EU-Hilfen in Höhe von 1 Milliarde Euro zur Bewältigung der Flüchtlingskrise in seinem Land abgelehnt. "Wir reden mit ihnen. Sie sagen uns: 'Wir schicken euch eine Milliarde Euro", sagte Erdogan mit Blick auf Verhandlungen mit der EU vor Journalisten in Ankara. Dann fügte er hinzu: "Wen wollen sie hereinlegen? Wir wollen dieses Geld nicht."
Sondertreffen der EU-Innenminister zur Lage an Griechenlands Grenzen
Wegen der Lage an der griechischen Grenze zur Türkei kommen die EU-Innenminister am Mittwoch zu einem Sondertreffen in Brüssel zusammen. Das Treffen sei eine Möglichkeit, "um Unterstützungsmaßnahmen für Griechenland zu beschließen", teilte der für Migration zuständige Vizepräsident der EU-Kommission, Margaritis Schinas, auf Twitter mit. Infolge der Eskalation des militärischen Konflikts in Nordsyrien hält die Türkei seit dem Wochenende Flüchtlinge nicht mehr davon ab, von ihrem Territorium aus in die EU zu gelangen.
Buttigieg erklärt seine Unterstützung für Biden
Der aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der oppositionellen US-Demokraten ausgestiegene Ex-Bürgermeister Pete Buttigieg hat seine Unterstützung für den früheren Vizepräsident Joe Biden erklärt. Er sei "begeistert", nun die Bewerbung Bidens zu unterstützen, sagte Buttigieg bei einem gemeinsamen Aufritt mit dem früheren Vizepräsidenten im texanischen Dallas. Buttigieg appellierte an alle seine Anhänger, sich jetzt hinter Biden zu stellen.
US-Präsidentschaftsbewerberin Klobuchar wirft das Handtuch - Medien
Die demokratische US-Senatorin Amy Klobuchar steigt Medienberichten zufolge aus dem Präsidentschaftsrennen aus. Mehrere US-Sender berichteten übereinstimmend, die 59-jährige Mitte-Politikerin werde ihren Wahlkampf einstellen und sich hinter Ex-Vizepräsident Joe Biden stellen. Der Schritt erfolgt unmittelbar vor dem sogenannten Super-Dienstag, bei dem in 14 Bundesstaaten gewählt wird.
USA schränken Arbeitsmöglichkeiten chinesischer Staatsmedien im Land ein
Die US-Regierung schränkt die Arbeitsmöglichkeiten chinesischer Staatsmedien in den Vereinigten Staaten deutlich ein. Die betroffenen fünf Medien dürfen künftig in den USA nur noch maximal insgesamt 100 Mitarbeiter haben, statt wie bislang etwa 160, wie ein Mitarbeiter des Außenministeriums in Washington sagte. Die Maßnahme wurde zwei Wochen nach der Ausweisung von drei Journalisten des Wall Street Journal aus China getroffen.
+++ Konjunkturdaten +++
Südkorea BIP 4Q revidiert +1,3% (vorläufig: +1,2%) gg Vorquartal
Südkorea BIP 4Q revidiert +2,3% (vorläufig: +2,2%) gg Vorjahr
Südkorea BIP 2019 revidiert +2,0% (vorläufig: +2,0%) gg Vorjahr
Südkorea Verbraucherpreise Feb +1,1% (PROG: +1,0%) gg Vorjahr
Südkorea Verbraucherpreise Feb unverändert (PROG: unverändert) gg Vormonat
Südkorea Verbraucherpreise Kernrate Feb +0,5% gg Vorjahr, +0,1% gg Vormonat
Brasilien Handelsbilanz Feb Überschuss 3,1 Mrd USD (Jan: Defizit 1,8 Mrd USD)
DJG/DJN/AFP/apo
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March 03, 2020 03:00 ET (08:00 GMT)
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