BERLIN (Dow Jones)--Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will der deutschen Stahlbranche angesichts des scharfen internationalen Wettbewerbs stärker helfen. "Mir geht es vor allem darum, dass die Stahlproduktion nicht abwandert und künftig mit niedrigeren Umweltstandards außerhalb Europas gefahren wird. Das wäre ein Bärendienst am Klima", erklärte Altmaier anlässlich eines für Dienstag anberaumten Treffens mit Spitzenvertretern der großen Stahlproduzenten in Deutschland, der Gewerkschaft IG Metall und der Wirtschaftsvereinigung Stahl.
Laut Wirtschaftsministerium ist es bereits das dritte derartige Treffen, zu dem Altmaier eingeladen hat. Diskutiert werden sollen nun "konkrete Handlungsvorschläge", mit dem Ziel, ein gemeinsames Konzeptpapier Stahl zu entwickeln. Der CDU-Politiker forderte "einen ausgewogenen Instrumentenmix, um die Stahlindustrie wettbewerbsfähig zu halten, CO2-ärmer zu machen und Produktionskapazitäten und damit Arbeitsplätze in Deutschland zu halten".
Der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff, bezeichnete den klimafreundlichen Umbau der Branche als "Mammutaufgabe". Die Branche könne entscheidende Beiträge zu einer klimaneutralen Wirtschaft leisten. "Hierfür muss jetzt ein politischer Rahmen geschaffen werden, der diesen Weg unterstützt", sagte Kerkhoff.
Altmaier will dazu auch die EU einschalten. Bereits im Januar hatte er einen Brief an die Kommission geschrieben, in dem er sich für Hilfen für die Stahlindustrie - etwa über Strompreiskompensationen - stark gemacht hatte. Die deutschen Unternehmen leiden an den weltweiten Stahl-Überkapazitäten und Subventionen anderer Staaten in ihre Firmen. Das Thema wird Bund und Länder auch bei ihrem Stahlgipfel am 27. März beschäftigen.
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March 03, 2020 08:57 ET (13:57 GMT)
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