BERLIN (Dow Jones)--Mit Blick auf derzeitige gesellschaftliche und wirtschaftliche Umbrüche haben die acht DGB-Gewerkschaften in Nordrhein-Westfalen (NRW) einen Forderungskatalog für Politik und Unternehmen aufgestellt. In dem Papier wird die Landesregierung laut einem Bericht der Rheinischen Post aufgefordert, "Indikatoren zu entwickeln, mit denen gemessen werden kann, ob sich der Strukturwandel erfolgreich entwickelt".
Mit Blick auf die Industrie heißt es, nicht nur die Entwicklung von Produkten, sondern auch deren Produktion müsse in NRW bleiben. "Dafür müssen neue Arbeitsplätze in Industrie, Handwerk, Dienstleistung und Verwaltung und für alle Qualifikationsstufen geschaffen werden." Sollte der Strukturwandel überfordern, müssten insbesondere Handwerk und kleine und mittlere Betriebe gefördert werden. Finanzielle Hilfe soll es demnach aber nur für die Betriebe geben, die der Tarifbindung unterliegen und mitbestimmt sind. Die Vergabe öffentlicher Aufträge dürfe nur an Firmen gehen, die ihre Beschäftigten nach Tarif bezahlen.
Auch müsse es mehr Anstrengungen für die Städte und Gemeinden geben. "Nur handlungsfähige Kommunen können den Strukturwandel gestalten", sagte die Chefin des DGB in NRW, Anja Weber, dem Blatt. Dafür müsse es endlich eine Lösung für die Altschulden der Kommunen geben. "Wir erwarten von beiden Regierungsfraktionen in NRW und der Landesregierung, dass sie ihren Einfluss auf ihre Fraktionen im Bundestag nutzen, um die Bremsklötze endlich zu lösen und den Kommunen wieder finanzielle Handlungsspielräume zu ermöglichen."
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March 04, 2020 02:31 ET (07:31 GMT)
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