Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Dienstleister verlieren im Februar an Schwung
Die Geschäfte der gewerblichen Dienstleister in Deutschland sind im Februar langsamer gewachsen. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicebereich sank auf 52,5 Punkte von 54,2 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut in einer zweiten Veröffentlichung berichtete. Im Rahmen des ersten Ausweises war nur ein Rückgang auf 53,3 Punkte berichtet worden. Volkswirte hatten eine Bestätigung des ersten Ausweises erwartet.
Wirtschaft der Eurozone gewinnt im Februar etwas an Fahrt
Die Wirtschaft der Eurozone hat im Februar trotz der Virusepidemie an Dynamik gewonnen. Der Sammelindex für die Produktion der Privatwirtschaft der Eurozone, der Industrie und Dienstleistungen umfasst, stieg auf 51,6 Zähler von 51,3 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut bei einer zweiten Veröffentlichung berichtete. Das ist der höchste Wert seit sechs Monaten.
Allianz: EZB senkt Zins und bessert TLTRO-Konditionen
Die Allianz erwartet, dass die Europäischen Zentralbank (EZB) ihren Bankeinlagensatz am 12. März senken und Maßnahmen für eine bessere Kreditversorgung ergreifen wird. "Wir gehen davon aus, dass die EZB dem Bankeinlagensatz um 10 Basispunkte auf minus 0,60 Prozent reduzieren wird", schreibt Chefvolkswirt Ludovic Subran in einen Kommentar. Daneben hält Subran günstigere Konditionen für die langfristigen, gezielten Refinanzierungsgeschäfte (TLTRO) und gezielte Liquiditätshilfen für Unternehmen für möglich, die von den wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus betroffen sind.
S&P: EZB senkt Einlagensatz um 10 Basispunkte
Standard & Poor's (S&P) erwartet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Einlagensatz am 12. März um 10 Basispunkte senken wird. Volkswirt Silvain Broyer begründet seine Prognose mit der Erwartung, dass der Ausbruch des Corononavirus das Wachstum der Euroraum-Wirtschaft 2020 um 50 Basispunkte mindern wird. "Ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal ist möglich", schreibt Broyer in seinem Ausblick auf die EZB-Ratssitzung in der nächsten Woche. Broyer erwartet außerdem, dass die EZB ihre Wachstumsprognosen senken wird.
Berenberg: Wahrscheinlichkeit von EZB-Zinssenkung bei 40 Prozent
Die Berenberg Bank hält eine Senkung des Bankeinlagensatzes durch die Europäische Zentralbank (EZB) am 12. März für wenig wahrscheinlich. "Entgegen den Markterwartungen sehen wir nur eine 40-przentige Wahrscheinlichkeit, dass die EZB den Bankeinlagensatz am 12. März um 10 Basispunkte senkt", schreibt Analyst Florian Hense. Hense gibt zu bedenken, dass die Eurozone zwar anfälliger gegen die Auswirkungen des Coronavirus sei als die USA es sind, doch weniger anfällig gegen Finanzmarktabstürze.
EZB sagt "Zuhör-Veranstaltung" in Brüssel ab
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre ursprünglich für 26. März in Brüssel geplante Veranstaltung abgesagt, in der die Öffentlichkeit ihre Meinung zur Geldpolitik sagen und Fragen stellen können sollte. Laut Mitteilung der EZB wird die Veranstaltung wegen der Ausbreitung des Coronavirus auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
EZB teilt bei Dollar-Tender 58,0 Millionen zu
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem Dollar-Tender mit einer Laufzeit von sieben Tagen 58,0 Millionen US-Dollar an zwei Banken zugeteilt. In der Vorwoche hatten zwei Banken eine Summe von 47,3 Millionen nachgefragt und erhalten. Der Tender hat einen Festzinssatz von 1,58 (zuvor: 2,08) Prozent.
BoJ-Gouverneur erneut Zusage zum Handeln
Der Gouverneur der Bank of Japan (BoJ), Haruhiko Kuroda, hat seine Zusage erneuert, wonach die Notenbank handeln wird, sollte sich abzeichnen, dass das neuartige Coronavirus die japanische Wirtschaft beeinträchtigt. "Ich erkenne an, dass die Auswirkungen des sich ausbreitenden Virus bereits zu sehen sind", wie etwa der Rückgang der chinesischen Besucherzahlen und der starke Rückgang der Kaufhausverkäufe, sagte Kuroda vor einem Parlamentsausschuss.
Zahl der gemeldeten Coronainfektionen in Deutschland auf 240 gestiegen
Die Zahl der gemeldeten Coronoinfektionen in Deutschland ist auf 240 gestiegen. Das teilte das Robert-Koch-Institut mit. Inzwischen sind bis auf Sachsen-Anhalt alle Bundesländer betroffen, aber in unterschiedlichem Ausmaß. Schwerpunkt des Geschehens ist Nordrhein-Westfalen, wo mit 111 nahezu die Hälfte der gemeldeten Fälle auftrat.
Corona-Krisenstab: Export von Atemmasken ins Ausland verboten
Angesichts der weiteren Ausbreitung des Coronavirus untersagt die Bundesregierung den Export von Atemmasken und anderer Schutzausrüstung ins Ausland. Ein entsprechendes Verbot wurde am Mittwoch im Bundesanzeiger veröffentlicht, wie der Krisenstab aus Gesundheits- und Innenministerium mitteilte. Betroffen sind etwa auch Handschuhe und Schutzanzüge. Ausnahmen sind den Angaben zufolge nur unter engen Voraussetzungen möglich, und zwar im Rahmen konzertierter internationaler Hilfsaktionen.
Lieberknecht rechnet mit CDU-Stimmen für Ramelow
Die ehemalige Ministerpräsidentin von Thüringen, Christine Lieberknecht (CDU), geht davon aus, dass der Linken-Kandidat Bodo Ramelow auch mit Stimmen aus der CDU zum Ministerpräsidenten gewählt wird. "Die CDU hat ja eine Aussage getroffen, dass sie Bodo Ramelow nicht als Fraktion wählen würde", sagte sie im RBB nach Angaben des Senders.
Merz mahnt große Reform der Alterssicherung an
CDU-Vorsitzkandidat Friedrich Merz hat eine große Reform der Alterssicherung in Deutschland angemahnt. "Bis zum Jahr 2025 haben wir eine Antwort auf die Rentenfragen. Aber nur bis dann. Deshalb braucht die Union sehr bald ein eigenständiges, tragendes Konzept", sagte Merz dem Nachrichtenmagazin Focus Online. Die Niederlande, Dänemark, Schweden und viele andere Länder seien Deutschland "um Jahre, wenn nicht Jahrzehnte voraus". Sie alle stützten die Altersversorgung auf mehrere Säulen.
Kramp-Karrenbauer erwägt wegen Syrien Sanktionen gegen Russland
Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer erwägt wegen des andauernden Konflikts in Syrien und der neuerlichen Flüchtlingskrise Wirtschaftssanktionen gegen Russland, um damit den Druck auf Moskau zu erhöhen. "Wir stehen in vielfältigen Beziehungen mit Russland wirtschaftlicher Art und wir haben in der Ukraine praktiziert mit Sanktionen, dass wir Russland nicht alles durchgehen lassen. Und das wäre die Frage, die sich aus meiner Sicht jetzt auch in Syrien stellt ", sagte die CDU-Politikerin dem Fernsehsender N-TV.
DGB in NRW fordert Staatshilfen für kleine Betriebe
Mit Blick auf derzeitige gesellschaftliche und wirtschaftliche Umbrüche haben die acht DGB-Gewerkschaften?in Nordrhein-Westfalen (NRW) einen Forderungskatalog für Politik und Unternehmen aufgestellt. In dem Papier wird die Landesregierung laut einem Bericht der Rheinischen Post aufgefordert, "Indikatoren zu entwickeln, mit denen gemessen werden kann, ob sich der Strukturwandel erfolgreich entwickelt".
+++ Konjunkturdaten +++
Frankreich/Einkaufsmanagerindex Service Feb 52,5 (2. Veröff.)
Frankreich/Einkaufsmanagerindex Service Feb PROGNOSE: 52,6
Frankreich/Einkaufsmanagerindex Service Jan war 51,0
Italien/Einkaufsmanagerindex Service Feb 52,1
Italien/Einkaufsmanagerindex Service Feb PROGNOSE: 51,2
Italien/Einkaufsmanagerindex Service Jan bei 51,4
GB/Einkaufsmanagerindex Service Feb 53,2
GB/Einkaufsmanagerindex Service Feb PROG: 55,8
GB/Einkaufsmanagerindex Service Jan war 53,9
DJG/DJN/AFP/apo
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March 04, 2020 07:30 ET (12:30 GMT)
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