Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
VDMA: Guter Jahresauftakt, aber keine Entwarnung
Die Auftragslage der Maschinenbauer in Deutschland hat sich zu Jahresbeginn verbessert, aber der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) will insbesondere wegen der Virusepidemie keine Entwarnung geben. Im Januar legten die Auftragseingänge um real 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. "Das ist leider kein Zeichen für eine nachhaltige Konjunkturbelebung", sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Für das Plus seien vor allem einige Großaufträge verantwortlich, die im Januar in die Bücher kamen.
Ifo: Deutscher Auftragsbestand nahezu unverändert
Der Auftragsbestand der deutschen Industrie ist nach Erkenntnissen des Ifo-Instituts im Januar nahezu unverändert geblieben. "Damit wurde der Abwärtstrend erstmals seit Frühjahr 2019 gestoppt", schreibt das Ifo-Institut in einer Mitteilung unter Berufung auf die Januar-Umfrage zum Geschäftsklimaindex. Demnach ist der Auftragsbestandsindex von minus 8,4 Punkten auf plus 0,2 Punkte gestiegen, noch bevor die Ausbreitung des Coronavirus ihr volles Ausmaß erreicht hatte. Dieses Detail sei bisher nicht veröffentlicht worden, sagte ein Sprecher.
BDI: Deutsche Wirtschaft kommt wegen Corona fast zum Erliegen
Die Ausbreitung des Coronavirus wird die deutsche Wirtschaft empfindlich treffen. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) warnte in seinem neuen Quartalsbericht, dass Deutschland nur aufgrund von statistischen Effekten in diesem Jahr wachsen dürfte. "Das wirtschaftliche Wachstum droht fast zum Erliegen zu kommen", schreibt der BDI. "Die Risiken für eine Rezession sind dagegen angestiegen. Dies gilt für die Weltwirtschaft insgesamt und für Japan, Italien und Deutschland in besonderem Maße."
Chinas Handelsministerium sieht erste Anzeichen für Erholung
Das chinesische Handelsministerium sieht die chinesischen Exporte und Importe im ersten Quartal dieses Jahres aufgrund von Fabrikschließungen, weltweiter Logistikblockade und Auftragsstornierungen inmitten der Coronavirus-Epidemie in einer ernsten Situation. Inzwischen gebe es aber auch erste Anzeichen für eine Erholung, sagte ein Sprecher des Ministeriums bei einem wöchentlichen Briefing.
ING: Rezession in Italien äußerst wahrscheinlich
Eine technische Rezession in Italien ist nach Ansicht von ING-Ökonom Paolo Pizzoli äußerst wahrscheinlich, da sich die Coronavirus-Epidemie in den reichen nördlichen Regionen des Landes ausbreitet. Die durch die Lagerbestände bedingte Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,3 Prozent im vierten Quartal werde sich im ersten Quartal 2020 wahrscheinlich wohl nicht umkehren.
Zahl bestätigter Coronavirusfälle in Deutschland auf 349 gestiegen
Die Zahl der bestätigten Coronavirusfälle in Deutschland ist bis Donnestagfrüh auf 349 gestiegen. Das waren rund hundert mehr als am Vortag, wie aus den aktuellen Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin hervorging. Die meisten Fälle gab es nach wie vor in Nordrhein-Westfalen. Dort wurden wurden 175 bestätigte Infektionen gemeldet, die meisten im Landkreis Heinsberg. In Baden-Württemberg wurden 65 und in Bayern 52 Fälle registriert.
Schweiz meldet ersten Todesfall wegen neuartigen Coronavirus
Die Schweiz hat ihren ersten Todesfall durch das neuartige Coronavirus gemeldet. Eine mit dem Erreger infizierte Patientin sei in der Nacht zum Donnerstag in einem Krankenhaus in Lausanne gestorben, teilte die Polizei im Kanton Waadt mit. Die 74-Jährige war demnach am Dienstag in das Krankenhaus eingeliefert worden.
Scholz mahnt zu Solidarität bei Entschuldung von Kommunen
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat die Verantwortlichen in Bund, Ländern und Gemeinden zu einer gemeinsamen Verständigung auf eine Entschuldung hochverschuldeter Kommunen gemahnt und aufgefordert, gegenseitige "Eifersucht" aufzugeben. "Ich werde jetzt nach einem Jahr Diskussionen in Kürze einen Vorschlag dazu machen", kündigte Scholz bei einem Gewerkschaftskongress in Gelsenkirchen an. "Aber dann wird es darauf ankommen, dass alle zusammenhalten und mithelfen", betonte er. "Das wird schwer."
Ramelow dämpft Erwartungen an schnelle Neuwahlen in Thüringen
Der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) hat kurz nach seiner Wahl die Hoffnungen auf schnelle Neuwahlen gedämpft und eine Zusammenarbeit mit der CDU in Aussicht gestellt. Es werde "keinen Stillstand in Thüringen geben", dafür "eine neue Form des Miteinanders", sagte Ramelow im Deutschlandfunk. Die vier Parteien CDU, SPD, Grüne und Linke hätten verabredet, dass sie sich weder "von der AfD treiben lassen" und "auch nicht mehr auseinandertreiben lassen".
Türkei schickt 1.000 zusätzliche Polizisten an Grenze zu Griechenland
Die türkische Regierung entsendet 1.000 zusätzliche Polizisten an die Grenze zu Griechenland. Diese sollten "verhindern", dass die griechische Regierung Flüchtlinge "zurückdrängt", die versuchten den Grenzfluss Evros zu überqueren, sagte Innenminister Süleyman Soylu bei einem Besuch im Grenzgebiet. Bei den Polizisten handele es sich um vollausgerüstete Spezialkräfte.
Maas fordert von Putin und Erdogan sofortige Waffenruhe in Syrien
Außenminister Heiko Maas hat an den russischen Präsidenten Wladimir Putin und den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan appelliert, bei ihrem Treffen am Donnerstag Bedingungen für eine Ende der Kampfhandlungen in Syrien zu schaffen. "Was wir jetzt brauchen ist eine sofortige Waffenruhe und die Sicherung der Versorgung der Million Binnenflüchtlinge. Russland muss Druck auf das Assad-Regime ausüben, damit die Angriffe auf Krankenhäuser und Schulen endlich aufhören", erklärte Maas vor seinem Abflug zum EU-Außenministertreffen in Zagreb.
Chinas Präsident Xi verschiebt Staatsbesuch in Japan wegen Viruskrise
Wegen der Coronavirus-Krise hat Chinas Präsident Xi Jinping einen Staatsbesuch in Japan verschoben. Die Ausbreitung des neuartigen Erregers einzudämmen, sei für beide Länder vorerst "die wichtigste Aufgabe", sagte ein Sprecher der japanischen Regierung. Der Besuch Xis in Japan werde deshalb erst zu einem "passenden Zeitpunkt für beide Seiten" stattfinden. Ein chinesischer Außenamtssprecher sagte, beide Länder seien derzeit völlig dem Kampf gegen die Epidemie verpflichtet.
DJG/DJN/AFP/apo
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March 05, 2020 07:30 ET (12:30 GMT)
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