KASTANIES (dpa-AFX) - Der Präsident der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung (IFRC), Francesco Rocca, hat am Donnerstag gefordert, die Menschenwürde der Flüchtlinge zu respektieren, die an der griechisch-türkischen Grenze festsitzen. "Auf der anderen Seite sind auch Frauen und Kinder in einer sehr schwierigen Lage, bei schwierigem Wetter", sagte er vor der Presse im nordost-griechischen Grenzort Kastanies. Zuvor hatte er dort das Gebiet unmittelbar an der Grenze zur Türkei besucht.
Seitdem der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am vergangenen Wochenende die Grenzen zur EU für Migranten für offen erklärt hatte, haben sich Tausende zum Grenzübergang Kastanies begeben. Die griechischen Sicherheitskräfte lassen aber niemanden durch. Die Flüchtlinge und Migranten lagern unmittelbar vor der Grenze auf türkischem Gebiet. Mehrere Durchbruchsversuche von Migrantengruppen hatten die Griechen in den vergangenen Tagen mit Härte abgewehrt.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte deshalb bei einem Besuch in Kastanies am Dienstag Griechenland den "Schild Europas" genannt. IFRC-Präsident Rocca ging mit dieser Art von Lob hart ins Gericht. "Ich hatte nie gedacht, dass unser Kontinent so zu denken beginnen würde", sagte er sichtlich erschüttert von seinen Eindrücken vor Ort. "Von einem 'Schild' zu reden, ist kein angemessener Symbolismus. Es ist ein Symbolismus, der in Fremdenfeindlichkeit mündet."
Länder und Institutionen wie die EU hätten das Recht, ihre Politik zu formulieren, doch dürfe dies nie dazu führen, dass "die menschliche Würde von menschlichen Wesen verletzt" werde. Auch für die Türkei fand Rocca kritische Worte: "Es ist traurig, dass wir wieder sehen müssen, dass menschliche Wesen als Werkzeug der Politik behandelt werden"./gm/DP/eas
Seitdem der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am vergangenen Wochenende die Grenzen zur EU für Migranten für offen erklärt hatte, haben sich Tausende zum Grenzübergang Kastanies begeben. Die griechischen Sicherheitskräfte lassen aber niemanden durch. Die Flüchtlinge und Migranten lagern unmittelbar vor der Grenze auf türkischem Gebiet. Mehrere Durchbruchsversuche von Migrantengruppen hatten die Griechen in den vergangenen Tagen mit Härte abgewehrt.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte deshalb bei einem Besuch in Kastanies am Dienstag Griechenland den "Schild Europas" genannt. IFRC-Präsident Rocca ging mit dieser Art von Lob hart ins Gericht. "Ich hatte nie gedacht, dass unser Kontinent so zu denken beginnen würde", sagte er sichtlich erschüttert von seinen Eindrücken vor Ort. "Von einem 'Schild' zu reden, ist kein angemessener Symbolismus. Es ist ein Symbolismus, der in Fremdenfeindlichkeit mündet."
Länder und Institutionen wie die EU hätten das Recht, ihre Politik zu formulieren, doch dürfe dies nie dazu führen, dass "die menschliche Würde von menschlichen Wesen verletzt" werde. Auch für die Türkei fand Rocca kritische Worte: "Es ist traurig, dass wir wieder sehen müssen, dass menschliche Wesen als Werkzeug der Politik behandelt werden"./gm/DP/eas
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