Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Deutschland wird mit dem neu beschlossenen Klimapaket seine Treibhausgasemissionen bis 2030 um 51 Prozent gegenüber 1990 mindern, hat eine Studie im Auftrag des Bundesumweltministeriums ergeben. Ohne Klimaschutzprogramm würde Deutschland laut der von den Gutachtern vorgenommenen Abschätzung der Gesamtminderungswirkung des Programms seine Treibhausgasemissionen bis 2030 nur um 41 Prozent senken können, teilte das Ministerium in Berlin mit. Allerdings reichten die bisher beschlossenen Maßnahmen noch nicht aus, um das deutsche Ziel von mindestens 55 Prozent CO2-Minderung bis 2030 zu erreichen.
"Das Klimapaket bringt uns einen großen Schritt voran", erklärte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) aber. "Es bringt deutlich mehr, als viele glauben." Zur Ehrlichkeit gehöre allerdings auch, dass noch weitere Maßnahmen nötig seien, um die fehlenden Prozentpunkte zu schaffen. In den Bereichen, in denen sich die Politik "gekümmert" habe, liege man "weitgehend auf Kurs" - so in der Industrie oder beim Kohleausstieg. "Im Verkehrsbereich ist dagegen noch viel zu tun", betonte sie. "Die neuen Zahlen gäben hier "deutliche Warnsignale" und zeigten Handlungsbedarf für das Klimakabinett.
Das Forschungsvorhaben im Auftrag des Umweltministeriums und des Umweltbundesamtes wurde den Angaben zufolge vom Öko-Institut geleitet und kommt zu dem Schluss, dass insbesondere in den Sektoren Verkehr und Gebäude "zusätzlicher Handlungsbedarf" bestehe. Die Treibhausgasminderungslücke betrage im Verkehrssektor 33 Millionen und im Bereich Gebäude 17 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent. "Im Sektor Verkehr wird demnach bis 2030 weniger als die Hälfte der notwendigen Minderung erreicht", erklärte das Umweltministerium.
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March 05, 2020 09:00 ET (14:00 GMT)
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