Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Verkehrsministerium lockert Sonntagsfahrverbot für Lkw
Um Lieferengpässe im Handel durch Hamsterkäufe infolge des Coronavirus zu vermeiden, will Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) Lastwagen auch an Sonntagen fahren lassen. Das erklärte das Bundesverkehrsministerium (BMVI) und bestätigte damit einen Bericht der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft.
Altmaier lädt Länderkollegen für Dienstag zu Corona-Treffen
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat seine Länderkollegen wegen der Corona-Epidemie für Dienstag zu einem Krisentreffen in Berlin eingeladen. Angesichts der Unsicherheiten mit Blick auf die Auswirkungen des Covid-19-Virus sei "ein verstärkter wirtschaftspolitischer Austausch zwischen den föderalen Akteuren angemessen und sinnvoll", schreibt Altmaier in einem Brief an die Wirtschaftsminister der Länder, in den Dow Jones Newswires Einblick hatte.
Ministerien: Instrumente gegen Coronavirus reichen noch aus
Bundeswirtschaftsministerium und Bundesarbeitsministerium sehen aktuell wegen des Coronavirus keine Notwendigkeit für zusätzliche Hilfsmaßnahmen für die Wirtschaft.
Euler Hermes: Coronavirus belastet Welthandel bereits so stark wie Zölle 2019
Das Coronavirus kostet die Weltwirtschaft in diesem Jahr mindestens 0,2 Prozentpunkte Wachstum. Zu dieser Einschätzung kommt der Kreditversicherer Euler Hermes nach eigenen Berechnungen. Pro Quartal koste der Erreger den Welthandel rund 320 Milliarden US-Dollar. Das seien zwar "keine Peanuts", sagt Ron van het Hof, der Chef von Euler Hermes im deutschsprachigen Raum, aber trotzdem "kein Grund zur Panik".
Zahl der Coronavirus-Infektionen steigt auf über 100.000 weltweit
Die Zahl der weltweit diagnostizierten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist auf mehr als 100.000 gestiegen. Laut einer auf offiziellen Daten basierenden Zählung der Nachrichtenagentur AFP lag die Zahl am Freitagnachmittag bei 100.002 Infektionen in 91 Ländern rund um den Globus, 3.406 Menschen starben. Seit Donnerstag wurden 2.492 neue Fälle registriert.
EEG-Umlage soll ab 2027 offenbar überflüssig sein - Magazin
Die Ökostrom-Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) könnte ab 2027 laut einem Medienbericht überflüssig sein. Das gehe aus einem Hintergrundpapier des Bundeswirtschaftsministeriums hervor, das zur Vorbereitung des Bund-Länder-Gipfels mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) für den 12. März erstellt worden sei, wie das Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtet. Das Wirtschaftsministerium war vorerst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Energieversorger erneuern Kritik am Kohleausstiegsgesetz
Energiewirtschaft und Stadtwerke haben anlässlich der Bundestagsdebatte erneut ihre Kritik am Kohleausstiegsgesetz bekräftigt. Der Entwurf sei "energie- und klimapolitisch unzureichend", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Kerstin Andreae. Der Ausstieg aus der Kohle und der weitere Ausbau der Erneuerbaren brauche "Zeit und erhebliche Investitionsmittel" - beides fehlt aus Sicht des BDEW in dem Entwurf.
Scholz: Haben als Land Verpflichtung gegenüber hochverschuldeten Kommunen
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat die gemeinsame Verpflichtung von Bund und Ländern betont, hochverschuldete Kommunen von Altschulden zu entlasten. "Wir müssen dafür sorgen, dass überall investiert werden kann, und wir wissen: am meisten wird investiert in den Gemeinden in Deutschland", sagte Scholz in einer im Internet verbreiteten Videoaufzeichnung.
VDA sagt Technischen Kongress in Berlin wegen Coronavirus ab
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat wegen der Corona-Epidemie seinen 22. Technischen Kongress in Berlin abgesagt. "Dem VDA ist diese Entscheidung nicht leicht gefallen", teilte der Verband in Berlin mit.
Insgesamt neun Todesfälle durch Coronavirus in Frankreich
Die Zahl der Todesfälle durch das neuartige Coronavirus ist in Frankreich auf neun gestiegen. Zwei weitere Menschen erlagen den Folgen der Erkrankung, wie das Gesundheitsministerium am Freitag in Paris mitteilte. "Alte Menschen sind am stärksten gefährdet", betonte das Ministerium. Präsident Emmanuel Macron besuchte demonstrativ ein Altenheim.
Sitzung der EU-Botschafter wegen Coronavirus-Falls abgesagt
Die Coronavirus-Epidemie stört zunehmend den Betrieb der EU-Institutionen. Eine Sitzung der EU-Botschafter der 27 Mitgliedstaaten musste am Freitag abgesagt werden, nachdem sich ein Mitarbeiter des Europäischen Rates mit dem Virus infiziert hatte, wie die Nachrichtenagentur AFP von Diplomaten erfuhr. Die kroatische Botschafterin, deren Land derzeit den EU-Vorsitz hat, musste nach Kontakt mit dem Infizierten vorsichtshalber zuhause bleiben.
US-Arbeitsmarkt zeigt große Stärke im Februar
Das US-Jobwachstum hat im Februar die Erwartungen deutlich übertroffen. Auch die Zahlen aus den beiden Vormonaten wurden kräftig nach oben revidiert. Damit lieferte der Arbeitsmarkt ein Zeichen der Stärke in einer Zeit, in der das neue Coronavirus in den USA noch keine große Verbreitung gefunden hat. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, entstanden in der Privatwirtschaft und beim Staat 273.000 zusätzliche Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich einen Zuwachs um 175.000 Jobs erwartet.
Defizit in US-Handelsbilanz gesunken - Handelsvolumen niedriger
Das Defizit in der Handelsbilanz der USA ist im Januar stärker als erwartet zurückgegangen, da sich die Warenflüsse als Folge des insbesondere in China um sich greifenden Coronavirus reduziert haben. Es betrug nach vorläufigen Berechnungen 45,34 Milliarden Dollar nach revidiert 48,61 (vorläufig: 48,88) Milliarden im Vormonat. Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 46,00 Milliarden Dollar gerechnet.
Fed/Bullard: "Alles liegt auf dem Tisch"
Laut dem Präsidenten der Federal Reserve von St. Louis, James Bullard, hat die US-Notenbank alle Flexibilität, die sie braucht. "Alles ist auf dem Tisch, wir sind bereit, mehr zu tun", sagte er in einem Interview mit Bloomberg Television. Die Fed hatte am Dienstag bei einer Sondersitzung einstimmig beschlossen, den Leitzins um 50 Basispunkte auf 1,00 bis 1,25 Prozent zu senken. Hintergrund war eine gestiegene Bedrohungslage für die Konjunktur durch die Coronavirus-Krise.
Gespräche zwischen Opec und Russland gescheitert
Die Verhandlungen der weltgrößten Ölproduzenten auf eine Strategie zur Stabilisierung der Preise sind gescheitert. Saudi-Arabien hat es nicht geschafft, Russland bei einem Treffen der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) mit ihren Verbündeten in Wien von weiteren Förderkürzungen zu überzeugen.
Doppelter Selbstmordanschlag auf US-Botschaft in Tunis
In der tunesischen Hauptstadt Tunis ist ein doppelter Selbstmordanschlag auf die US-Botschaft verübt worden. Wie das Innenministerium mitteilte, wurden fünf Polizisten sowie ein Zivilist dabei verletzt. Zwei Angreifer seien getötet worden, hieß es weiter. Die genauen Umstände der Tat waren vor Ort zunächst unklar.
Gerüchte über Corona-Hühnchen: Umsatz in Indien bricht um 80 Prozent ein
Das Gerücht, Hühner seien Überträger des neuartigen Coronavirus, hat den Umsatz der Geflügelzüchter in Indien einbrechen lassen. Die Verkäufe seien seit Januar um fast 80 Prozent zurückgegangen, sagte Gulrez Alam vom indischen Verband der Geflügelzüchter am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. "Die Leute essen kein Geflügel mehr zuhause. Sie gehen nicht mehr zum Essen aus." Es gebe keine Nachfrage mehr.
Ägypten bestätigt zwölf Coronavirus-Fälle auf Nil-Kreuzfahrtschiff
Ägypten hat zwölf Coronavirus-Fälle bei Besatzungsmitgliedern eines Nil-Kreuzfahrtschiffs festgestellt. Bei den Infizierten handele es sich um zwölf ägyptische Crewmitglieder, teilten das Gesundheitsministerium in Kairo und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit. Sie wurden demnach positiv auf das neuartige Coronavirus getestet, zeigten während einer 14-tägigen Quarantäne aber keine Symptome.
+++ Konjunkturdaten
*DJ US/Lagerbestände Großhandel Jan -0,4% (PROG: -0,2%)
*DJ Kanada Feb Erwerbsquote 65,5% (Jan: 65,4%)
*DJ Kanada Feb Erwerbsfähige +39.700 gg Jan
*DJ Kanada Feb Stundenlöhne +4,1% gg Vorjahr
*DJ Kanada Feb Beschäftigte PROGNOSE: +10.000
*DJ Kanada Feb Beschäftigte +30.300 gg Jan
*DJ Kanada Feb Arbeitslosenquote PROGNOSE: 5,6%
*DJ Kanada Feb Arbeitslosenquote 5,6% (Jan: 5,5%)
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March 06, 2020 13:00 ET (18:00 GMT)
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