Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
INFINEON - Monatelang hat Infineon-Chef Reinhard Ploss für den 9 Milliarden Euro schweren Deal gekämpft. Nun sieht alles danach aus, als seien seine Bemühungen umsonst gewesen. Denn die US-Behörden sprechen sich gegen den Kauf des amerikanischen Wettbewerbers Cypress durch Deutschlands größten Halbleiterhersteller aus. Das meldete die amerikanische Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Demnach bewertet das Komitee für ausländische Investitionen in den USA (CFIUS) die Übernahme als ein Risiko für die nationale Sicherheit. Infineon habe versucht, sich mit der US-Regierung zu einigen, sei damit aber gescheitert. (Handelsblatt S. 18)
1&1 - Die Pläne von 1&1 Drillisch, sich zum neuen Mobilfunker zu entwickeln, kommen durch eine Partnerschaft mit Stadtnetzen voran. Wie das Handelsblatt erfuhr, konnte sich Dommermuths Firmengruppe um United Internet nach monatelangen Verhandlungen mit dem Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko), in dem viele Stadtnetzbetreiber zusammengeschlossen sind, auf einen Rahmenvertrag einigen. Der sieht vor, dass die rund 200 Breko-Unternehmen zusammen mit der United-Internet-Tochtergesellschaft 1&1 Versatel den Glasfaserausbau in Deutschland vorantreiben und vor allem dabei helfen wollen, 5G-Mobilfunkstandorte zu erschließen. Der Schritt hat Signalwirkung. Der Ausbau des künftigen Mobilfunkstandards 5G hängt eng mit dem Ausbau des Glasfasernetzes in Deutschland zusammen. Eine Antenne kann meist nur verlässlich für 5G genutzt werden, wenn sie mit Glasfaser angeschlossen wurde. (Handelsblatt S. 19)
THYSSENKRUPP - Nach dem Verkauf der Aufzugsparte für 17,2 Milliarden Euro will Thyssenkrupp einen Teil der geplanten Restrukturierung mit Mitteln aus der Arbeitslosenversicherung finanzieren. Wie das Handelsblatt aus Unternehmenskreisen erfuhr, hat der Konzern für 160 Mitarbeiter der Konzernverwaltung in Essen sogenanntes Transferkurzarbeitergeld beantragt. Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte die Informationen. Thyssenkrupp habe die Maßnahme "in Absprache und mit Unterstützung der Bundesagentur für Arbeit" für den Abbau von 160 Stellen beantragt, erklärte er auf Anfrage. Die Stellenstreichungen sind Teil eines größeren Umbaus, in dessen Rahmen der Ruhrkonzern mindestens 6.000 Stellen abbauen will. Thyssenkrupp ist dabei, sich zu halbieren. 800 Stellen sollen in der Zentrale wegfallen, weitere 2.800 in der Stahlsparte. (Handelsblatt S. 22)
AUGSBURGER AKTIENBANK - Der Landwirtschaftliche Versicherungsverein Münster (LVM) verhandelt nach SZ-Informationen mit Interessenten über den Verkauf der Tochtergesellschaft Augsburger Aktienbank (AAB). Bislang soll es mindestens zwei Bieter geben. Der LVM wollte dazu nicht Stellung nehmen. Verhandlungen gibt es wohl seit mehreren Monaten. Aber dem Versicherer fällt es offenbar nicht leicht, einen Käufer zu finden, der seinen Preisvorstellungen entgegenkommt. Die AAB sei ein Nischenanbieter mit mehreren Nischen, und ein idealer Käufer müsste ebenfalls in diesen Nischen tätig sein, hieß es in Branchenkreisen. (SZ S. 17)
UNIPER - Uniper-Vorstandschef Andreas Schierenbeck will dem gesellschaftlichen Wunsch nach mehr Klimaschutz nachkommen. Gleichwohl warnt er vor einer erheblichen "Stromlücke" von bis zu sieben Gigawatt in Deutschland und steigenden Blackout-Gefahren: "Ich sehe derzeit keine energiepolitische Antwort darauf." "Die Gefahr eines Blackouts ist da", sagte er in einem Interview. (Welt S. 10)
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March 09, 2020 01:40 ET (05:40 GMT)
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