APA ots news: WIFO: Konjunkturindikatoren zeigen bislang kaum Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie
Wien (APA-ots) - Der Ausbruch des Coronavirus trifft die Weltwirtschaft in einer Schwächephase, die Konjunktur verlor im IV. Quartal 2019 an Dynamik. In Österreich blieb das Wachstum hingegen stabil. Zu Jahresbeginn hellte sich die Stimmung in den Unternehmen laut WIFO-Konjunkturtest auf. Die Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie spiegeln sich darin jedoch noch nicht. Weiterhin günstig entwickelt sich der österreichische Arbeitsmarkt. Die Inflation zog zu Jahresbeginn hingegen deutlich an.
Die Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie beeinträchtigen derzeit die Weltwirtschaft. Das Virus trat Ende 2019 erstmals in China auf und wurde mittlerweile auch in vielen anderen Ländern nachgewiesen. Der Ausbruch ist jedoch zu rezent, um seine Auswirkungen auf die Weltwirtschaft zuverlässig beurteilen zu können, da er sich bislang kaum in den Konjunkturindikatoren niederschlägt.
Der Ausbruch des Coronavirus trifft die Weltwirtschaft in einer Schwächephase. Die Konjunktur kühlte sich Ende 2019 deutlich ab, der Welthandel ging im IV. Quartal zurück. Die Weltindustrieproduktion stabilisierte sich hingegen etwas. Auch in den USA blieb das Wachstum bislang robust. Allerdings verlangsamte sich die Expansion der privaten Konsumausgaben dort merklich.
Im Euro-Raum wuchs die Wirtschaft im IV. Quartal spürbar schwächer als zuletzt. Maßgeblich waren dafür eine Stagnation der Wirtschaftsleistung in Deutschland sowie ein BIP-Rückgang gegenüber dem Vorquartal in Frankreich und Italien. Unter den vier großen Ländern im Euro-Raum wuchs die Wirtschaft nur in Spanien kräftig. Die Industrieproduktion sank im Durchschnitt des Euro-Raumes im Dezember weiter.
Zu Jahresbeginn zeigten einige Indikatoren eine vorsichtige Stabilisierung der weltweiten Konjunktur. So stieg der ISM-Einkaufsmanagerindex in den USA im Jänner merklich und lag erstmals seit dem Sommer 2019 wieder über der 50Punkte-Marke. Im Februar gab er allerdings wieder leicht nach. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Indikator der wirtschaftlichen Einschätzung (ESI) erhöhte sich im Jänner und Februar deutlich. In Deutschland und Frankreich hellte sich die Stimmung auf. Das Industrievertrauen verbesserte sich beträchtlich, und das Konsumentenvertrauen blieb in der Tendenz weitgehend stabil. Die wachsende Unsicherheit aufgrund der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus hatte jedoch einen starken Rückgang der Aktienpreise zur Folge.
In Österreich stieg das BIP im IV. Quartal 2019 um 0,3%. Das Exportwachstum verlangsamte sich, und die Ausrüstungsinvestitionen gingen zurück. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte wurden hingegen neuerlich merklich ausgeweitet. In der Herstellung von Waren ging die Wertschöpfung weiter zurück.
Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests zeigten im Jänner und Februar eine leichte Aufhellung der Stimmung in den österreichischen Unternehmen. Auch in der Sachgütererzeugung waren die Einschätzungen erstmals wieder überwiegend optimistisch. Die Konjunkturerwartungen gaben insgesamt allerdings etwas nach, wenngleich sie sich in der Sachgütererzeugung verbesserten. Auch im WIFO-Konjunkturtest zeigten sich bislang noch keine Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie.
Abbildung: Unternehmensstimmung in den USA, im Euro-Raum und in Österreich - auf der [WIFO-Website] (https://www.wifo.ac.at/publikationen/pressenotizen)
Der österreichische Arbeitsmarkt entwickelt sich weiterhin günstig. Im Februar war die Zahl der unselbständig aktiv Beschäftigten nach vorläufiger Schätzung um 41.000 höher als im Vorjahr (+1,1%). Die Arbeitslosenquote betrug gemäß nationaler Definition 8,1%.
Die Inflation zog in Österreich zu Jahresbeginn merklich an, laut Verbraucherpreisindex betrug die Teuerungsrate im Jänner 2%, laut dem harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) 2,2%. Die Kerninflation (HVPI ohne Energie und unverarbeitete Nahrungsmittel) blieb hingegen mit +2,1% konstant.
Zu den Definitionen siehe ["Methodische Hinweise und Kurzglossar"] (https://www.ots.at/redirect/wifo8).
Rückfragehinweis: Rückfragen bitte am Montag, dem 9. März 2020, zwischen 9 und 15 Uhr an Dr. Stefan Ederer, Tel. (1) 798 26 01 - 464, stefan.ederer@wifo.ac.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/235/aom
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OTS0016 2020-03-09/09:00
Wien (APA-ots) - Der Ausbruch des Coronavirus trifft die Weltwirtschaft in einer Schwächephase, die Konjunktur verlor im IV. Quartal 2019 an Dynamik. In Österreich blieb das Wachstum hingegen stabil. Zu Jahresbeginn hellte sich die Stimmung in den Unternehmen laut WIFO-Konjunkturtest auf. Die Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie spiegeln sich darin jedoch noch nicht. Weiterhin günstig entwickelt sich der österreichische Arbeitsmarkt. Die Inflation zog zu Jahresbeginn hingegen deutlich an.
Die Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie beeinträchtigen derzeit die Weltwirtschaft. Das Virus trat Ende 2019 erstmals in China auf und wurde mittlerweile auch in vielen anderen Ländern nachgewiesen. Der Ausbruch ist jedoch zu rezent, um seine Auswirkungen auf die Weltwirtschaft zuverlässig beurteilen zu können, da er sich bislang kaum in den Konjunkturindikatoren niederschlägt.
Der Ausbruch des Coronavirus trifft die Weltwirtschaft in einer Schwächephase. Die Konjunktur kühlte sich Ende 2019 deutlich ab, der Welthandel ging im IV. Quartal zurück. Die Weltindustrieproduktion stabilisierte sich hingegen etwas. Auch in den USA blieb das Wachstum bislang robust. Allerdings verlangsamte sich die Expansion der privaten Konsumausgaben dort merklich.
Im Euro-Raum wuchs die Wirtschaft im IV. Quartal spürbar schwächer als zuletzt. Maßgeblich waren dafür eine Stagnation der Wirtschaftsleistung in Deutschland sowie ein BIP-Rückgang gegenüber dem Vorquartal in Frankreich und Italien. Unter den vier großen Ländern im Euro-Raum wuchs die Wirtschaft nur in Spanien kräftig. Die Industrieproduktion sank im Durchschnitt des Euro-Raumes im Dezember weiter.
Zu Jahresbeginn zeigten einige Indikatoren eine vorsichtige Stabilisierung der weltweiten Konjunktur. So stieg der ISM-Einkaufsmanagerindex in den USA im Jänner merklich und lag erstmals seit dem Sommer 2019 wieder über der 50Punkte-Marke. Im Februar gab er allerdings wieder leicht nach. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Indikator der wirtschaftlichen Einschätzung (ESI) erhöhte sich im Jänner und Februar deutlich. In Deutschland und Frankreich hellte sich die Stimmung auf. Das Industrievertrauen verbesserte sich beträchtlich, und das Konsumentenvertrauen blieb in der Tendenz weitgehend stabil. Die wachsende Unsicherheit aufgrund der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus hatte jedoch einen starken Rückgang der Aktienpreise zur Folge.
In Österreich stieg das BIP im IV. Quartal 2019 um 0,3%. Das Exportwachstum verlangsamte sich, und die Ausrüstungsinvestitionen gingen zurück. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte wurden hingegen neuerlich merklich ausgeweitet. In der Herstellung von Waren ging die Wertschöpfung weiter zurück.
Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests zeigten im Jänner und Februar eine leichte Aufhellung der Stimmung in den österreichischen Unternehmen. Auch in der Sachgütererzeugung waren die Einschätzungen erstmals wieder überwiegend optimistisch. Die Konjunkturerwartungen gaben insgesamt allerdings etwas nach, wenngleich sie sich in der Sachgütererzeugung verbesserten. Auch im WIFO-Konjunkturtest zeigten sich bislang noch keine Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie.
Abbildung: Unternehmensstimmung in den USA, im Euro-Raum und in Österreich - auf der [WIFO-Website] (https://www.wifo.ac.at/publikationen/pressenotizen)
Der österreichische Arbeitsmarkt entwickelt sich weiterhin günstig. Im Februar war die Zahl der unselbständig aktiv Beschäftigten nach vorläufiger Schätzung um 41.000 höher als im Vorjahr (+1,1%). Die Arbeitslosenquote betrug gemäß nationaler Definition 8,1%.
Die Inflation zog in Österreich zu Jahresbeginn merklich an, laut Verbraucherpreisindex betrug die Teuerungsrate im Jänner 2%, laut dem harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) 2,2%. Die Kerninflation (HVPI ohne Energie und unverarbeitete Nahrungsmittel) blieb hingegen mit +2,1% konstant.
Zu den Definitionen siehe ["Methodische Hinweise und Kurzglossar"] (https://www.ots.at/redirect/wifo8).
Rückfragehinweis: Rückfragen bitte am Montag, dem 9. März 2020, zwischen 9 und 15 Uhr an Dr. Stefan Ederer, Tel. (1) 798 26 01 - 464, stefan.ederer@wifo.ac.at
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