Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Ölpreise brechen nach saudischem Alleingang um 30 Prozent ein
Saudi-Arabien hat einen massiven Einbruch der Ölpreise ausgelöst: Das Land hat entschieden, die Produktion trotz der Bedrohung der Nachfrage durch das Coronavirus zu erhöhen. Die Ölpreise stürzen daraufhin am Montag um rund 30 Prozent ab, nachdem sie am Freitag bereits um rund 10 Prozent eingebrochen waren, nachdem sich die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) nicht mit seinen Verbündeten, allen voran Russland, auf eine Förderkürzung hatte einigen können.
Deutsches Exportgeschäft tritt im Januar auf der Stelle
Die Ausfuhren der deutschen Wirtschaft haben im Januar stagniert. Möglicherweise werden damit bereits erste Effekte der Coronavirus-Epidemie sichtbar, denn die Exporte nach China sanken spürbar. Insgesamt blieben die Exporte kalender- und saisonbereinigt auf Vormonatsniveau, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten dagegen ein Plus von 0,6 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Exporte um 2,1 Prozent niedriger.
Deutsche Produktion steigt im Januar stärker als erwartet
Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands hat sich im Januar deutlich besser als erwartet entwickelt und war im Dezember weniger schwach als bisher angenommen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg die Produktion gegenüber dem Vormonat um 3,0 Prozent und lag um 1,3 (Dezember: 5,3) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Zuwachs von nur 1,8 Prozent prognostiziert.
Mittlerweile fast 950 bestätigte Coronavirusfälle in Deutschland
Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle in Deutschland hat sich auf fast 950 erhöht. Das Robert-Koch-Institut bestätigte am Sonntagnachmittag bundesweit 902 Fälle. Dazu kommen weitere 45 Fälle aus Bayern und Baden-Württemberg, die in dieser Statistik noch nicht erfasst sind. Damit gibt es insgesamt 100 Erkrankte mehr als Sonntagvormittag und 152 Fälle mehr als Samstagnachmittag bestätigt waren.
Koalition einigt sich wegen Corona-Krise auf Erleichterungen für Kurzarbeit
Zur Eindämmung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Epidemie haben sich die Spitzen der großen Koalition auf Erleichterungen beim Kurzarbeitergeld geeinigt. So sollen etwa die Sozialversicherungsbeiträge vollständig von der Bundesagentur für Arbeit erstattet werden, wie der Koalitionsausschuss in der Nacht zum Montag beschloss. Zu der Flüchtlingskrise in Griechenland erklärten die Koalitionsspitzen, Deutschland sei bereit, im Rahmen einer europäischen Lösung einen "angemessenen Teil" von bis zu 1.500 besonders bedürftigen Flüchtlingskindern aufzunehmen.
Auswärtiges Amt rät bei weiteren italienischen Regionen von Reisen ab
Angesichts der anhaltenden Coronavirus-Epidemie in Italien rät die Bundesregierung von Reisen in weitere Gebiete des Landes ab. Entsprechende neue Reise- und Sicherheitshinweise wurden am Sonntag vom Auswärtigen Amt veröffentlicht. In ihnen wird bei deutlich mehr Regionen als bisher von Reisen abgeraten. Grundsätzlich sollten Bundesbürger ihre "Reisen in und nach Italien derzeit auf das Notwendige" beschränken.
Große Teile Norditaliens wegen Coronavirus-Epidemie abgeriegelt
Die italienische Regierung greift im Kampf gegen die Coronavirus-Epidemie zu drastischen Maßnahmen: Rom erließ am Sonntag ein Ein- und Ausreiseverbot für die mehr als 15 Millionen Einwohner der Regionen in Norditalien, zu denen auch die Wirtschaftsmetropole Mailand und der Touristenmagnet Venedig gehören. Die Zahl der Todesopfer durch das neuartige Coronavirus stieg unterdessen sprunghaft um 133 auf 366 an - damit liegt Italien nun weltweit auf Platz zwei hinter China.
Revolten in italienischen Gefängnissen nach Restriktionen wegen Coronavirus
Wegen Restriktionen aufgrund des Coronavirus sind in mehreren italienischen Haftanstalten Revolten von Insassen ausgebrochen. Zu den Aufständen am Sonntag kam es, nachdem Einschränkungen für den Besuch von Angehörigen verhängt worden waren, wie die Gewerkschaft für Gefängnispersonal (Osapp) mitteilte. In einem Gefängnis in Modena sei während der Revolte ein Insasse zu Tode gekommen, erklärte die Nichregierungsorganisation Antigone, die sich für die Rechte von Häftlingen einsetzt. Die Umstände dieses Todesfalls blieben zunächst aber unklar.
Tschechien und Polen kündigen verstärkte Kontrollen an Grenze zu Deutschland an
Wegen der Coronavirus-Epidemie wollen Tschechien und Polen ihre Kontrollen an der Grenze zu Deutschland verstärken. Wie die bayerische Polizei mitteilte, will Tschechien ab Montag stichprobenartig kontrollieren, ob Einreisende mit dem neuartigen Coronavirus infiziert sein könnten. Dazu sollten etwa Informationsflyer verteilt und stichprobenartig auch Temperaturmessungen vorgenommen werden.
Frankreich untersagt Veranstaltungen mit mehr als tauend Menschen
Die französische Regierung hat wegen der Coronavirus-Epidemie Veranstaltungen mit mehr als tausend Teilnehmern untersagt. Das Verbot gelte ab sofort und landesweit, verkündete Gesundheitsminister Olivier Véran am Sonntagabend nach einem Krisentreffen im Pariser Elysée-Palast. Ausnahmen soll es für gesellschaftlich wichtige Veranstaltungen wie Demonstrationen und öffentliche Verkehrsmittel geben.
Niedrigste Zahl von Corona-Neuinfektionen in China seit Beginn der Bilanzen
Die Zahl der offiziell registrierten Neuinfektionen mit dem neuartigen Coronavirus in China ist auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Veröffentlichung dieser Zahlen im Januar gesunken. Wie der Gesundheitsausschuss der Regierung in Peking am Montag mitteilte, wurden seit dem Vortag in ganz Festlandchina nur 40 weitere Ansteckungsfälle nachgewiesen. Weitere 22 Menschen starben an der Infektion, auch dies eine im Vergleich zu früheren Wochen niedrige Zahl.
Weitere französische Parlamentarier mit Coronavirus infiziert
Unter den Abgeordneten der französischen Nationalversammlung gibt es zwei weitere Fälle von Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus. Das teilte am Sonntag die regionale Gesundheitsbehörde ARS Île-de-France mit. Die Zahl der infizierten Abgeordneten der Parlamentskammer stieg damit auf mindestens vier.
Koalition zu Aufnahme von Flüchtlingskindern bereit
Die große Koalition hat sich zur Aufnahme besonders schutzbedürftiger Kinder aus den überfüllten griechischen Flüchtlingslagern bereit erklärt. Die Unterbringung dieser Minderjährigen in Deutschland soll im Rahmen einer europäischen Lösung erfolgen, wie die Spitzen von Union und SPD in der Nacht zum Montag nach Beratungen im Berliner Kanzleramt mitteilten. Mit ihrem Beschluss reagierte die große Koalition auf die jüngste Zuspitzung der Flüchtlingskrise in Griechenland.
Griechenland will Grenzzaun an Grenze zur Türkei ausbauen
Griechenland will wegen des Flüchtlingsandrangs an der Grenze zur Türkei seinen Grenzzaun ausbauen. Wie am Sonntag aus Regierungskreisen in Athen verlautete, soll der Zaun an drei Grenzabschnitten um 36 Kilometer verlängert werden. Auch der bereits bestehende Zaun solle verstärkt werden, sagte ein Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur AFP.
Biden und Sanders erhalten Unterstützung von prominenten Afroamerikanern
Im Vorwahlkampf der US-Demokraten haben die Rivalen Bernie Sanders und Joe Biden am Sonntag beide Unterstützung von prominenten Afroamerikanern erhalten. Die Senatorin Kamala Harris, die im Dezember aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten ausgestiegen war, stellte sich hinter Biden. Der Bürgerrechtler Jesse Jackson forderte zur Wahl von Sanders auf. Harris erklärte in einem Twitter-Video, sie gebe mit "großer Begeisterung" ihre Unterstützung für Biden bekannt.
Kuroda: Bank of Japan zu weiteren Lockerungen bereit
Der Gouverneur der Bank of Japan, Haruhiko Kuroda, hat bekräftigt, dass die Zentralbank bereit ist, weitere Lockerungsmaßnahmen zu ergreifen, da die Angst vor dem sich ausbreitenden Virus den Yen stark steigen und den Aktienmarkt einbrechen lässt. "Die Bank wird die Bewegungen an den Finanzmärkten im In- und Ausland besonders aufmerksam verfolgen", sagte Kuroda im Parlament. "Wir werden ohne zu zögern richtig handeln, wenn es nötig ist", fügte er hinzu.
Japans Wirtschaft schwächer als in vorläufiger Schätzung
Die japanische Wirtschaft ist im vierten Quartal 2019 schneller geschrumpft als ursprünglich angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank in dem Dreimonatszeitraum um annualisiert 7,1 Prozent verglichen mit der vorläufigen Schätzung von 6,3 Prozent. Wie aus den von der Regierung veröffentlichten Daten hervorgeht, hielten sich sowohl Unternehmen als auch Verbraucher mit Ausgaben zurück.
Nordkorea feuert erneut Projektile über das Meer ab
Nordkorea hat erneut mehrere Projektile abgefeuert. Wie der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte mitteilte, wurden am Montag von der Gegend der nordkoreanischen Stadt Sondok aus drei Geschosse aus in östlicher Richtung über das Japanische Meer abgefeuert. Die Art der Projektile blieb zunächst unklar.
DJG/DJN/AFP/apo
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March 09, 2020 04:00 ET (08:00 GMT)
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