Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)-Wegen der Ausbreitung des Coronavirus wenden sich täglich 100 bis 130 Kleinunternehmen aus der Messebranche an die Bundesregierung, um sich über mögliche Hilfen zu informieren. Bei der Hotline, die das Bundeswirtschaftsministerium seit dem 27. Februar geschaltet hat, dominierten Anrufe von Klein- und Kleinstunternehmen, die ganz verschiedene Bereiche aus der Messebranche abdecken, so eine Sprecherin des Wirtschaftsministerium.
Die Unternehmen informierten sich beim Wirtschaftsministerium über die bestehenden Möglichkeiten, wie etwa Betriebsmittelkredite und Finanzierungsinstrumente, erklärte Annika Einhorn auf der Regierungspressekonferenz. In den vergangenen Wochen sind zur Verlangsamung der Corona-Epidemie mehrere Messen abgesagt worden, wie beispielsweise die internationale Tourismusbörse ITB in Berlin.
Regierungssprecher Steffen Seibert betonte, dass die Bundesregierung nun alles tun werde, um Unternehmen und Arbeitnehmer in dieser großen wirtschaftlichen Herausforderung zu unterstützen.
"Unser Ziel ist, dass möglichst kein Unternehmen in Deutschland durch den Corona-Ausbruch in Insolvenz gerät und möglichst kein Arbeitsplatz verloren gehen soll", so Seibert. "Den betroffenen Unternehmen stehen bewährte Förderinstrumente zur Verfügung. Aber, wir werden natürlich, wenn die Lage sich verschärft, schnell und passgenau reagieren und wir können auch schnell und passgenau reagieren."
In der vergangenen Nacht haben sich die Koalitionsparteien nach rund siebenstündiger Beratung auf Erleichterungen beim Kurzarbeitergeld und Liquiditätshilfen für Unternehmen geeinigt.
Wegen der Ausbreitung des Coronavirus hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Wochenende die Absage von Veranstaltungen mit mehr als tausend Menschen empfohlen. Bis Montagvormittag gab es nach Angaben des Robert Koch Instituts 1.112 registrierte Corona-Infizierte in Deutschland.
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March 09, 2020 07:45 ET (11:45 GMT)
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