Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Sentix: Coronavirus lässt Weltkonjunktur einbrechen
Die globale Ausbreitung des neuartigen Coronavirus stürzt nach Einschätzung des Sentix-Instituts die Weltwirtschaft in eine Rezession. Nie zuvor seien die Konjunkturindikatoren von Sentix innerhalb eines Monats in allen Weltregionen so deutlich eingebrochen, teilte das Institut mit. Der globale Konjunkturgesamtindex fällt im März von plus 8,1 auf minus 12 Punkte. "Damit reiht sich der aktuelle Einbruch in eine unrühmliche Kette: Lehman (2008), Fukushima (2011) und die Ölkreditkrise (2016)", hieß es von Sentix.
Commerzbank: Ölpreisabsturz ist Zusatzargument für EZB-Zinssenkung
Die Commerzbank sieht im aktuellen Absturz des Ölpreises ein zusätzliches Argument für eine Leitzinssenkung durch die Europäischen Zentralbank (EZB) in dieser Woche - auch wenn ein niedrigerer Ölpreis konjunkturell positiv wirke. "Nach dem Kollaps des Ölpreises erwarten wir mehr denn je, dass die EZB ihre Geldpolitik auf ihrer Sitzung am Donnerstag deutlich lockern wird", schreibt Chefvolkswirt Jörg Krämer in einem Kommentar.
New Yorker Fed hebt Volumen von Repo-Tendern vorübergehend an
Die New Yorker Fed will das Volumen ihrer täglichen und zweiwöchigen Refinanzierungsgeschäfte vorübergehend anheben. Wie sie am Montagmittag mitteilte, steigt das Mindestvolumen der täglich begebenen Refinanzierungsgeschäfte ab sofort bis zum 12. März auf 150 (bisher: 100) Milliarden US-Dollar. Darüber hinaus wird das Mindestvolumen der zweiwöchigen Geschäfte, die am 10. und 12 März begeben werden, auf 45 (20) Milliarden Dollar erhöht.
Zahl der Coronavirusfälle in Deutschland steigt auf 1.112
In Deutschland ist die Zahl der bestätigten Coronavirusansteckungen bis Montagmorgen auf 1.112 gestiegen. Allein in Nordrhein-Westfalen gab es bereits 484 Infektionen, wie aus den aktuellen Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorging. In Bayern wurden demnach inzwischen 256 Fälle bestätigt, in Baden-Württemberg steckten sich den offiziellen Zahlen zufolge bereits 199 Menschen an.
Altmaier warnt wegen Covid-19 vor einer Weltwirtschaftskrise
Angesichts der Corona-Epidemie hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) vor einer Weltwirtschaftskrise gewarnt. Die ökonomischen Auswirkungen des Covid-19-Virus müssten "sehr genau" beobachtet werden, sagte Altmaier auf dem Deutsch-Griechischen Wirtschaftsforum in Berlin. "Wir dürfen nicht zulassen, dass dieses Virus am Ende auch die Weltwirtschaft infiziert und krank macht."
Scholz: Kurzarbeit wird in Krise "wieder funktionieren"
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat sich überzeugt gezeigt, dass die Folgen der Coronavirus-Epidemie für die Arbeitsplätze in Deutschland mit dem Instrument der Kurzarbeit eingedämmt werden kann, für die der Koalitionsausschuss Erleichterungen beschlossen hat. Kurzarbeit sei "eine der großen Errungenschaften unseres Sozialstaates, der ohnehin besser als viele andere Volkswirtschaften darauf vorbereitet ist, auf konjunkturelle Krisen zu reagieren", sagte Scholz im Deutschlandfunk.
Frankreich prüft wegen Coronavirus Steuernachlässe für Industriezweige
Frankreich fürchtet wegen der Ausbreitung des Coronavirus ein deutlich schwächeres Wachstum als angenommen und hat betroffenen Industriezweigen Steuersenkungen in Aussicht gestellt. Der Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde im laufenden Jahr wahrscheinlich "unter einem Prozent" liegen, sagte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire dem Sender France Inter. Bisher hatte er mit 1,3 Prozent gerechnet.
IEA: Globale Ölnachfrage 2020 wird erstmals seit 2009 sinken
Die Internationale Energieagentur (IEA) rechnet damit, dass die globale Ölnachfrage diesem Jahr erstmals seit 2009 sinken wird. Der Rückgang der täglichen Nachfrage dürfte gegenüber dem Vorjahr bei 90.000 Barrel liegen, teilte die Agentur mit. Zuvor hatten die Experten mit einem Wachstum von 825.000 Barrel gerechnet. Zur Begründung verwies die IEA auf die Auswirkungen des neuartigen Coronavirus, das sich über China hinaus ausgebreitet habe.
Frankreichs Notenbank senkt Wachstumsprognose wegen Virus
Die Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie auf die französischen Unternehmen werden das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal nach Einschätzung der Banque de France um 0,2 Prozentpunkte verringern. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde im ersten Quartal 2020 nur um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal steigen, so das Ergebnis der monatlichen Konjunkturumfrage der Zentralbank. In der vorherigen Umfrage hatte die Bank für das erste Quartal ein Wachstum von 0,3 Prozent prognostiziert.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweden 4Q Leistungsbilanz Überschuss 38,8 Mrd SEK
DJG/DJN/AFP/apo
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March 09, 2020 08:30 ET (12:30 GMT)
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