TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Nach dem globalen Börsencrash des Vortages stabilisieren sich die Aktienkurse in Asien am Dienstag. Händler sprechen rückblickend vom "schwarzen Montag" und machen kaum Hoffnung auf eine nachhaltige Erholung. Der Markt glaube an eine globale Rezession wegen der Coronavirus-Epidemie. Daher müsse kurzfristig mit weiteren Abschlägen in signifikanter Größenordnung gerechnet werden.
Unterdessen breitet sich das Coronavirus weiter aus, auch die Todeszahlen steigen. Immerhin scheint das Ausmaß des Konjunktureinbruchs bei der Politik angekommen zu sein. Die zarten Aufschläge in Asien werden auch mit den Wirtschaftsstimuli erklärt, die weltweit angeschoben werden, um den Konjunkturabschwung zu bremsen.
So kündigte US-Präsident Donald Trump "dramatische" Maßnahmen an. Am Dienstag werde er bei einer Pressekonferenz einige dieser Maßnahmen vorstellen, sagte Trump. Die US-Regierung will unter anderem eine weitere Reduzierung der Einkommensteuer durchsetzen. Auch über Unterstützungsmaßnahmen für von der Corona-Krise betroffene Unternehmen soll mit dem Kongress gesprochen werden.
Für Mittwoch lud Trump die Chefs großer US-Finanzinstitute zu Beratungen über die ökonomischen Folgen ins Weiße Haus ein, wie aus Bankenkreisen verlautete. Auch aus vielen anderen Staaten rund um den Globus gibt es klare Signale, dass die Politik handeln wird.
In Australien hat der Aktienmarkt 3,1 Prozent fester geschlossen - nach einer höchst volatilen Sitzung. Der S&P/ASX-200 hatte zwischenzeitlich 3,8 Prozent eingebüßt. Händler rechnen fest mit aggressiven Konjunkturstimuli durch Regierung und Notenbank. Selbst direkte Geldzahlungen an die Bürger wollen Börsianer nicht ausschließen. Das australische Verbrauchervertrauen war in der Vorwoche stark zurückgegangen. Es zeige deutlich die Notwendigkeit zu handeln, heißt es.
Auch in Japan hat der Nikkei-225 ins Plus gedreht, der Leitindex gewinnt 1,7 Prozent. Dort preisen Akteure ebenfalls Hilfsmaßnahmen der Regierung ein. Die Schwäche des Yen interpretieren Händler als Zeichen nachlassender Panik. Denn die japanische Währung war am Vortag als Fluchthafen in Krisenzeiten gesucht gewesen.
In China stabilisieren sich die Kurse gleichfalls. Der HSI in Hongkong legt um 1,8 Prozent zu. Die Inflationsentwicklung in China untermauert derweil die Krise, die durch die Epidemie hervorgerufen wurde. Während die Produzentenpreise wegen der nachlassenden Nachfrage und der Produktionsausfälle eine Deflation zeigen, ziehen die Verbraucherpreise wegen der Angebotsverknappung und der Nachfrage nach bestimmten "Krisengütern" an.
=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.939,60 +3,11% -11,14% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 19.867,12 +0,85% -16,73% 07:00 Kospi (Seoul) 1.965,49 +0,55% -10,56% 07:00 Schanghai-Comp. 2.990,28 +1,60% -1,96% 08:00 Hang-Seng (Hongk.) 25.508,58 +1,86% -11,15% 09:00 Straits-Times (Sing.) 2.841,49 +2,12% -8,12% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.439,23 +1,06% -10,36% 10:00 DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 9:45 Uhr % YTD EUR/USD 1,1357 -0,7% 1,1439 1,1454 +1,3% EUR/JPY 118,71 +1,3% 117,20 116,96 -2,6% EUR/GBP 0,8710 -0,3% 0,8733 0,8678 +2,9% GBP/USD 1,3041 -0,4% 1,3098 1,3199 -1,6% USD/JPY 104,51 +2,0% 102,42 102,11 -3,9% USD/KRW 1193,15 -0,6% 1200,76 1204,49 +3,3% USD/CNY 6,9370 -0,1% 6,9466 6,9428 -0,4% USD/CNH 6,9378 -0,2% 6,9520 6,9472 -0,4% USD/HKD 7,7710 +0,0% 7,7710 7,7703 -0,3% AUD/USD 0,6549 -0,9% 0,6609 0,6550 -6,5% NZD/USD 0,6296 -0,9% 0,6353 0,6274 -6,5% Bitcoin BTC/USD 7.946,46 +0,9% 7.873,85 7.891,46 +10,2% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 33,28 31,13 +6,9% 2,15 -44,9% Brent/ICE 36,79 34,36 +7,1% 2,43 -43,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.658,45 1.671,92 -0,8% -13,48 +9,3% Silber (Spot) 17,08 16,93 +0,9% +0,15 -4,3% Platin (Spot) 878,00 869,80 +0,9% +8,20 -9,0% Kupfer-Future 2,55 2,51 +1,6% +0,04 -8,9% ===
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March 10, 2020 02:29 ET (06:29 GMT)
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