Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Eurozone-BIP wächst im vierten Quartal um 0,1 Prozent
Die Wirtschaft im Euroraum ist im vierten Quartal 2019 leicht gewachsen. Wie die Statistikbehörde Eurostat in einer dritten Veröffentlichung mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,1 Prozent. Die zweite Schätzung vom 14. Februar wurde damit - wie von Volkswirten erwartet - bestätigt. Auf Jahressicht betrug das BIP-Wachstum 1,0 Prozent, womit es gegenüber der zweiten Veröffentlichung von 0,9 Prozent zu einer Aufwärtsrevision kam
Banken fragen 0,766 Milliarden Euro mehr EZB-Liquidität nach
Die Nachfrage der Banken des Euroraums nach Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft zugenommen. Wie die EZB mitteilte, wurden 2,163 Milliarden Euro nach 1,397 Milliarden in der Vorwoche zum Festzinssatz von 0 Prozent zugeteilt. Die Gebote von 30 (Vorwoche: 23) Instituten wurden voll bedient. Die Banken des Euroraums besorgten sich damit 0,766 Milliarden Euro mehr EZB-Liquidität.
Berenberg erwartet "substanzielles EZB-Paket"
Die Berenberg Bank erwartet angesichts der Verschärfung der Coronaviruskrise für die EZB-Ratssitzung am Donnerstag ein "substanzielles" Maßnahmepaket der Europäischen Zentralbank (EZB). Wie Volkswirt Florian Hense in seinem Ausblick schreibt, prognostiziert die Bank eine Senkung des Bankeinlagensatzes um 10 Basispunkte auf minus 0,60 Prozent und eine Verlängerung der aktuellen Serie langfristiger, zielgerichteter Refinanzierungsgeschäfte (TLTRO) bzw. neue TLTRO für kleinere Unternehmen.
Deutsche Bank ändert EZB-Prognose
Die Deutsche Bank hat unter dem Eindruck der aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Epidemie ihre Prognose für die kommende EZB-Ratssitzung geändert. Statt der konditionierten Ankündigung einer Senkung des Einlagenzinses im April erwarten die Analysten nun schon für diesen Donnerstag eine Senkung des Satzes um 10 Basispunkte auf minus 0,60 Prozent. "Die Aufwertung des Euro erhöht den Nutzen einer Zinssenkung in Relation zu den Kosten, die sie für die Banken mit sich bringt", heißt es in einem Kommentar der Bank.
Altmaier hofft trotz Coronavirus auf Vermeidung der Rezession
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat dazu aufgerufen, die weitere Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland unter anderem durch einen Verzicht auf Großveranstaltungen möglichst zu verlangsamen, um so auch eine drohende Schrumpfung der Wirtschaftsleistung einzudämmen. "Jetzt kommt es eben darauf an, die Ausbreitung dieses Virus zu verlangsamen", sagte Altmaier im ZDF-Morgenmagazin.
Kabinett beschließt bereits am Dienstag Erleichterungen für Kurzarbeit
Die Regierung wird die vom Koalitionsausschuss beschlossenen Erleichterungen beim Kurzarbeitergeld zur Abfederung wirtschaftlicher Folgen der Coronavirus-Epidemie am Dienstag in einem Eilverfahren beschließen. Der Kabinettsbeschluss erfolgte in einem Umlaufverfahren und nicht erst bei der regulären Sitzung des Kabinetts am Mittwoch. Er geht nun an den Bundestag.
Sachsen-Anhalt meldet vier Coronavirus-Fälle
Als letztes Bundesland hat nun auch Sachsen-Anhalt die ersten bestätigten Coronavirusfälle gemeldet. Bis Dienstagfrüh wurden vier Menschen positiv auf das Coronavirus getestet, wie das Landssozialministerium in Magdeburg mitteilte.
Österreich: Einreise aus Italien nur noch mit Gesundheitsattest
Im Kampf gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus schränkt Österreich die Einreise von Menschen aus Italien stark ein und ergreift zusätzliche weitreichende Schutzvorkehrungen. Aus Italien dürfe niemand mehr einreisen, der nicht ein ärztliches Gesundheitsattest vorweisen könne, sagte der österreichische Kanzler Sebastian Kurz bei einer Pressekonferenz in Wien. Darin muss bestätigt werden, dass der Betroffene nicht mit dem Coronavirus infiziert ist.
Italien will wegen Epidemie alle Hypothekenzahlungen aussetzen
Die italienische Regierung will Hausbesitzern erlauben, ihre Hypothekenzahlungen auszusetzen, um Familien und Betriebe zu unterstützen, da das gesamte Land unter Quarantäne steht. Die stellvertretende Wirtschaftsministerin Laura Castelli sagte in einem Radiointerview, dass die Regierung an einem Erlass zur Aussetzung aller Hypothekenzahlungen arbeite, wobei eine Abstimmung voraussichtlich am Mittwoch stattfinden wird.
Grosse-Brömer gegen Absage von CDU-Sonderparteitag
Der CDU-Sonderparteitag sollte nach Vorstellung von Unions-Fraktionsgeschäftsführer Michael Grosse-Brömer (CDU) trotz der Corona-Epidemie wie geplant am 25. April in Berlin stattfinden und nicht abgesagt werden. "Nach dem heutigen Stand bin ich der Auffassung, dass wir ihn stattfinden lassen sollten", sagte Grosse-Brömer.
Union: Scholz ohne überzeugende Finanzierung für Soli, Altschulden
Die Union stellt sich wegen aus ihrer Sicht unzureichender Finanzierungsvorschläge gegen SPD-Pläne für eine Übernahme kommunaler Altschulden durch den Bund und ein Vorziehen der Soli-Abschaffung. Unions-Fraktionsgeschäftsführer Michael Grosse-Brömer (CDU) sagte, Bundesfinanzminister Olaf Scholz habe die Union im Koalitionsausschuss nicht überzeugen können.
Altmaier: Automobilindustrie sollte Weichen für Zukunft stellen
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat am Dienstag an die Autobranche appelliert, jetzt die Weichen für die Automobilindustrie der Zukunft stellen und ihre Anstrengungen zu verstärken. Nach einem Treffen mit der neuen Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, sagte der CDU-Politiker, dass Deutschland ein führender Standort für die Automobilindustrie und die Mobilität der Zukunft bleiben müsse.
EU-Parlamentspräsident nach Italien-Besuch für 14 Tage in Quarantäne
EU-Parlamentspräsident David Sassoli geht nach einem Italien-Besuch für zwei Wochen in Quarantäne, um eine mögliche Verbreitung des Coronavirus zu verhindern. Wie Sassoli mitteilte, war er über das Wochenende in seiner Heimat, wo die Regierung inzwischen das Schutzgebiet wegen der Erkrankung auf das gesamte Land ausgeweitet hat. "Als Vorsichtsmaßnahme" werde er deshalb seine Funktion als Parlamentspräsident für 14 Tage "von meinem Zuhause in Brüssel" aus ausüben.
Japan hilft Wirtschaft in Viruskrise mit 1,6 Billonen Yen
Die Regierung des japanischen Premierministers Shinzo Abe hat angekündigt, dass sie bis zu 1,6 Billionen Yen (rund 13,7 Milliarden Euro) als Finanzhilfen für Unternehmen anbieten wird, die von dem neuartigen Coronavirus betroffen sind. Die finanzielle Unterstützung soll Kredite und Kreditbürgschaften umfassen.
Xi sieht Coronavirus-Epidemie in Hubei "im Wesentlichen eingedämmt"
Die Coronavirus-Epidemie ist in ihrem bisherigen Epizentrum nach Einschätzung von Chinas Staatschef Xi Jinping "im Wesentlichen eingedämmt". Es gebe "Anfangserfolge" bei der Stabilisierung der Lage in der besonders stark betroffenen Provinz Hubei und deren Hauptstadt Wuhan, sagte Xi nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Damit habe sich im Kampf gegen die Epidemie das "Blatt gewendet".
Chinas Behörden lockern Corona-Restriktionen für Epidemieherd Hubei
Anderthalb Monate nach der Verhängung einer Quarantäne über die gesamte chinesische Provinz Hubei lockern die Behörden die Restriktionen zur Eindämmung der Corona-Epidemie. Gesunde Menschen dürften nun innerhalb der zentralchinesischen Provinz wieder reisen, teilte die Provinzregierung mit.
Saudi-Arabien und Russland drehen Ölhähne auf
Saudi-Arabien und Russland haben rivalisierende Förderpläne angekündigt, womit sich eine Eskalation in dem Ölmarktkonflikt abzeichnet, der zwischen beiden Staaten ausgebrochen ist. Sowohl Saudi-Arabien als auch Russland zeigen sich bereit, mehr Öl zu fördern. Die staatliche Saudi Arabian Oil Co. erklärte, dass sie die Produktion im April auf 12,3 Millionen Barrel pro Tag erhöhen wolle. Der russische Energieminister Alexander Nowak sagte unterdessen, Russland könne schnell die eigenen Ölhähne öffnen.
IEA: Saudi-Arabien und Russland spielen Roulette mit Ölmarkt
Der Direktor der Internationalen Energie-Agentur (IEA), Fatih Birol, hat für das Gebaren von Saudi-Arbien und Russland auf dem Ölmarkt sehr kritische Worte gefunden. Zum Scheitern der Gespräche über eine Förderallianz sagte Birol, "dass ich in einer solchen Zeit der Unsicherheit und Verletzlichkeit der Weltwirtschaft eine solche Politik eher für russisches Roulette als für eine verantwortungsvolle Ölpolitik halte".
Treffen Erdogan-Macron-Merkel zu Flüchtlingskrise am 17. März in Istanbul
Im Flüchtlingsstreit mit der EU empfängt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in der nächsten Woche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron. "Wir kommen am nächsten Dienstag in Istanbul zusammen", sagte Erdogan nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu.
DJG/DJN/AFP/apo
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March 10, 2020 08:30 ET (12:30 GMT)
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