Wir Menschen denken linear, darum ist meine Ölpreisprognose für die meisten nur äußerst schwer vorstellbar. Vielleicht hat Goldman Sachs recht und wir bewegen uns auf ein Kursniveau von 20 USD pro Barrel zu, wie gestern von Seiten ihrer Analysten proklamiert wurde? Infolge der Coronavirus-Epidemie verkündete die US-Investmentbank ihre neue Horrorbotschaft:
Infolgedessen senken wir unsere Preisprognosen für das 2. Quartal und 2020 bei Brent auf 30 USD, wobei die Preise möglicherweise auf ein operatives Stressniveau sinken und die Well-Head-Cash-Kosten nahe 20 USD/bbl liegen.
Trotzdem wäre das nicht das Ende der Ölwelt, wie es einige selbsternannte Experten ausrufen wollen. Nein, jedes signifikante Tief, das nun kommt, wird einen historischen Wendepunkt markieren, eine einmalige Kaufchance, wie sie nur einmal alle 20 Jahre vielleicht möglich ist und von welchem sich der Ölpreis rasant erholen und nicht nur verdoppeln wird, sondern sogar verdrei-, vervier-, verfünf-, bis hin zu verfünfzehnfachen.
Das ist kein Wunschdenken von mir, sondern das Ergebnis meiner knallharten Analyse der zugrundeliegenden Fakten. Es ist nur die Wiederholung der Situation vor 20 Jahren, als der Ölpreis während der Asien-Krise ein Tief um 10 USD pro Barrel markierte und sich bis zum Ende der folgenden Dekade um Faktor 15 auf 150 USD pro Barrel erholte. Bei diesen Preisen arbeitet in den USA praktisch niemand mehr profitabel.
Die US-Schieferölproduktion steht vor dem Untergang
Der Preiskrieg zwischen Saudi-Arabien und Russland hat einen sicheren Verlierer. Die US-Schieferölbranche steht vor einem Scherbenhaufen. Das Öl-Selbstversorgungswunder, das die USA in den letzten 10 Jahren initiierten und dem leichtgläubige Journalisten auf den Leim gingen, war ein großer Selbstbetrug.
Quelle: Energy Information AdministrationZahlen lügen nie
Das Ölwunder in den USA wurde mit einem Schuldenberg von über 800 Milliarden USD erkauft. Überschlagsmäßig wurden damit über die letzten 10 Jahre rund 18 Milliarden Barrel Öl mehr gefördert, die rückblickend wohl wahrscheinlich nie rentabel waren.
Rechnen wir diese uneinbringlichen Kreditberge auf die bisher geförderte Öl-Menge um, komme ich auf rund 44 USD pro Barrel an versteckten Zusatzkosten, die zu den tatsächlich bilanzierten, ausgewiesenen Förderkosten, die je nach Gebiet bei 20-30 USD liegen, hinzukommen. Bitte nageln Sie mich nicht auf die genaue Zahl ...
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