ZÜRICH (Dow Jones)--Der Schweizer Aktienmarkt hat sich am Dienstag nach dem Absturz zu Wochenbeginn lediglich kaum verändert gezeigt. Der Handel verlief allerdings sehr volatil. So kletterte der Index im frühen Verlauf bis auf 9.576 Punkte, rutschte am Nachmittag mit den schwankungsanfälligen US-Börsen allerdings auch kurzzeitig in den negativen Bereich. Schließlich ging der SMI mit einem Minus von einem Punkt bei 9.196 aus der Sitzung. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 12 Kursverlierer und 7 -gewinner gegenüber, unverändert schloss eine Aktie. Umgesetzt wurden 163,89 (zuvor: 198,16) Millionen Aktien.
Denn die jüngsten Belastungsfaktoren bestehen weiter. Das Coronavirus breitet sich global zunehmend aus und die konjunkturellen Folgen sind aktuell nur schwer abschätzbar. Zudem rechnen die Investoren fest mit einer globalen Rezession. "Der Markt bleibt weiterhin hoch volatil und die Investoren sehr nervös", so Portfolio-Manager Sergey Dergachev von Union Investment. Jede Schlagzeile mit Bezug auf geld- oder fiskalpolitische Maßnahmen sorge für einen leichten Anstieg der Kurse.
Gewartet wurde insbesondere auf die Pressekonferenz mit US-Präsident Donald Trump, der "dramatische" Maßnahmen angekündigt hat. Diese findet nach Ende des Handels in Europa und den USA statt. Für die Sitzung der US-Notenbank am 17./18. März wird mittlerweile eine Zinssenkung um 75 Basispunkte fest eingepreist und das, nachdem die US-Währungshüter erst in der Vorwoche in einer überraschenden Aktion den Zins um 50 Basispunkte gesenkt hatten.
Zunächst sind die Blicke allerdings auf die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag gerichtet. Hier ist der Spielraum für Zinssenkungen zwar deutlich kleiner, gerechnet wird allerdings mit einer Senkung des Einlagensatzes um 10 Basispunkte. Daneben gibt es Spekulationen über weitere Maßnahmen wie Liquiditätshilfen für Unternehmen oder den ausgeweiteten Kauf von Anleihen, insbesondere aus dem Unternehmensbereich.
Mit Aufschlägen zeigten sich vor allem die zuletzt schwer gebeutelten Bankenwerte. Die Titel der UBS legten um 2,4 Prozent zu und Credit Suisse gewannen 2,6 Prozent. Die UBS-Aktie wurde zusätzlich von einer Kaufempfehlung durch die Analysten von Goldman Sachs gestützt.
Die Papiere von Geberit schlossen unverändert. Die Zahlen für das vierte Quartal entsprachen laut Jefferies den Erwartungen, nachdem der Umsatz und die bestätigte Prognose bereits im Januar veröffentlicht worden waren. Der angekündigte Aktienrückkauf sei zudem sehr klein. Geberit biete zudem nur einen qualitativen und unspektakulären Ausblick für 2020 und gehe davon aus, dass der wichtige deutsche Markt in den kommenden zwölf Monaten noch schwächeln werde.
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March 10, 2020 12:44 ET (16:44 GMT)
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