Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TAGESTHEMA
Der Vorstoß von US-Präsident Donald Trump, die Lohnsteuer auszusetzen, um die Wirtschaft während des Coronavirus-Ausbruchs anzukurbeln, ist im Kongress ins Leere gelaufen. Die Parlamentarierer beider Parteien erklärten, dass sie gezielte Maßnahmen zur Unterstützung der Arbeitnehmer und der angeschlagenen Reisebranche bevorzugen. Trump hatte zuvor "dramatische" Maßnahmen gegen die wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus-Ausbruchs in Aussicht gestellt.
Finanzminister Steven Mnuchin, der die wirtschaftliche Reaktion der Regierung auf den Ausbruch leitet, traf sich mit der Sprecherin der demokratischen Mehrheitsfraktion im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, um zu versuchen, Verhandlungen über ein Paket aufzunehmen. Beide Kammern des Kongresses werden Washington demnächst für eine geplante einwöchige Pause verlassen, so dass es unwahrscheinlich ist, dass die Parlamentarierer in den nächsten zwei Wochen ein größeres Konjunkturpaket verabschieden werden. "Ich würde nicht sagen, dass es sich um eine Verhandlung handelt. Wir führen Diskussionen über verschiedene Politikmaßnahmen", sagte Mnuchin nach einem etwa 30-minütigen Treffen mit Pelosi. "Es besteht ein großes parteiübergreifendes Interesse, schnell etwas zu erreichen."
TAGESTHEMA II
Die EU-Kommission will mit einem 25 Milliarden Euro schweren Fonds die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise abfedern. Der Fonds solle unter anderem kleinere Unternehmen, den Arbeitsmarkt und die Gesundheitssysteme unterstützen, kündigte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen an. Bundeskanzlerin Angela Merkel plant unterdessen offenbar für Freitag ein Krisentreffen mit Arbeitgebern und Gewerkschaften zu wirtschaftspolitischen Maßnahmen gegen die Corona-Krise.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
07:30 DE/Hannover Rück SE, ausführliches Jahresergebnis (10:00 BI-PK)
07:30 DE/Axel Springer SE, ausführliches Jahresergebnis (10:00 Telefon-PK)
08:00 IT/Telecom Italia SpA (TI), Veröffentlichung Strategieplan 2020-2022
09:30 GB/Prudential plc, Jahresergebnis
AUSBLICK KONJUNKTUR
- GB 10:30 BIP Januar PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: +0,3% gg Vm Drei-Monats-Rate PROGNOSE: +0,1% gg Vq zuvor: 0,0% gg Vq 10:30 Industrieproduktion Januar PROGNOSE: +0,3% gg Vm/-2,5% gg Vj zuvor: +0,1% gg Vm/-1,8% gg Vj 10:30 Handelsbilanz Januar PROGNOSE: -7,00 Mrd GBP zuvor: +0,85 Mrd GBP - US 13:30 Verbraucherpreise Februar PROGNOSE: 0,0% gg Vm/+2,3% gg Vj zuvor: +0,1% gg Vm/+2,5% gg Vj Verbraucherpreise Kernrate PROGNOSE: +0,2% gg Vm/+2,3% gg Vj zuvor: +0,2% gg Vm/+2,3% gg Vj 15:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA)
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
11:00 SE/Auktion 1,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit November 2023 im Volumen von 1,5 Mrd SEK Auktion 2,25-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juni 2032 im Volumen von 500 Mio SEK 11:00 NO/Auktion 1,375-prozentiger Anleihen mit Laufzeit August 2030 im Volumen von 2 Mrd NOK 11:00 CH/Auktion 0,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juni 2029 mit offenem Volumen 11:30 DE/Auktion 0,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Februar 2030 im Volumen von 4,0 Mrd EUR 11:30 PO/Auktion 2,875-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Oktober 2025 Auktion 0,475-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Oktober 2030 im Gesamtvolumen von 1 bis 1,25 Mrd EUR 12:00 CZ/Auktion 0,25-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Februar 2027 im Volumen von max. 2 Mrd CZK Auktion neuer Anleihen mit Laufzeit März 2031 im Volumen von max. 7 Mrd CZK Auktion 4,85-prozentiger Anleihen mit Laufzeit November 2057 im Volumen von max. 0,5 Mrd CZK
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 10.432,00 -4,02 S&P-500-Indikation 2.787,75 -2,87 Nasdaq-100-Indikation 8.113,00 -2,60 Nikkei-225 19.416,06 -2,27 Schanghai-Composite 2.980,01 -0,56 +/- Ticks Bund-Future 177,53 93 Vortag: INDEX Vortagesschluss +/- % DAX 10.475,49 -1,41 DAX-Future 10.856,50 4,89 XDAX 10.864,59 4,91 MDAX 22.901,96 -0,82 TecDAX 2.623,67 -0,49 EuroStoxx50 2.910,02 -1,66 Stoxx50 2.764,46 -0,87 Dow-Jones 25.018,16 4,89 S&P-500-Index 2.882,23 4,94 Nasdaq-Comp. 8.344,25 4,95 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 176,61 -169
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Europas Börsen steht am Mittwoch ein weiterer schwieriger Handelstag bevor. Auf das von US-Präsident Donald Trump für den Dienstag nach Handelsende in den USA angekündigte "dramatische" Maßnahmenpaket müssen die Finanzmärkte nämlich weiter warten. Der Vorstoß, die Lohnsteuer auszusetzen, um die Wirtschaft während des Coronavirus-Ausbruchs anzukurbeln, ist im Kongress ins Leere gelaufen. Hinzu kommt, dass beide Kammern des Kongresses Washington demnächst für eine geplante einwöchige Pause verlassen, so dass es unwahrscheinlich ist, dass die Parlamentarierer in den nächsten zwei Wochen ein größeres Konjunkturpaket verabschieden werden. Damit rückt die EZB-Sitzung am Donnerstag in den Fokus der Finanzmärkte. Beobachter sind sich einig, dass die an den Märkten bereits fest eingepreiste Zinssenkung von 10 Basispunkten nicht ausreichen wird.
Rückblick: Sehr schwach - Ein Erholungsansatz am Vormittag fiel in sich zusammen. Kräftige Gewinne am Morgen hatten immerhin die Hälfte des Montagschrashs neutralisiert, doch am Nachmittag gingen die Gewinne komplett wieder verloren, auch vor dem Hintergrund von Schwächesignaen der Wall Street. Der Rohstoff-Subindex verteidigte am Ende noch ein Plus von 1 Prozent, der Index der Öl- und Gaswerte von 0,8 Prozent. Der Rückschlag vom Tageshoch belegte laut Händlern die Nervosität. Getragen wurde der Markt zunächst noch von Hoffnungen auf Stützungsmaßnahmen seitens der Geldpolitik und der Notenbanken, zumal US-Präsident Trump "dramatische" Maßnahmen angekündigt hatte. Ein Kursdebakel erlebte die Börse in Moskau. Dort konnten die Akteure feiertagsbedingt erst versprätet auf die neuesten Entwicklungen in Sachen Coronavirus und vor allem Ölpreiskrieg zwischen Saudi-Arabien und Russland reagieren. Der RTS-Index brach um 13 Prozent ein.
DAX/MDAX/TECDAX
Schwach - Gut kam die Mitteilung von Infineon an, dass die US-Regulierungsbehörde grünes Licht für die geplante Übernahme von Cypress gegeben hat. Infineon legten um 1,1 Prozent zu. Deutsche Post gewannen nach dem Geschäftsausweis 6,1 Prozent. Das Cashflow-Ziel sei eine positive Überarschung, hieß es von Bernstein und die LBBW erhöhte die Aktie auf "Kaufen". Nach einem vorsichtigen Ausblick gerieten Rational unter Druck und sackten um 8,2 Prozent ab. Klöckner & Co. stürzten nach Verlustzahlen und gestrichener Dividende um 8,9 Prozent ab. Symrise will trotz schwächerer Marge eine höhere Dividende zahlen. Die Aktie gewann 3,6 Prozent. Uniper schaffte den Sprung in die schwarzen Zahlen und erhöht die Dividende. Am Ende verlor der Titel aber mit dem schwachen Sektor 1,8 Prozent. Für Schaeffler ging es nach dem Geschäftsausweis um 2,8 Prozent aufwärts. Laut UBS liegen Umsatz und bereinigtes Betriebsergebnis 5 Prozent über der Markterwartung.
XETRA-NACHBÖRSE
Im Gefolge der Wall Street ging es im nachbörslichen Handel auf breiter Front kräftig nach oben. Die Umsätze seien dabei extrem hoch gewesen, so ein Händler von Lang & Schwarz.
USA / WALL STREET
Erholung - Nach dem Kurseinbruch zu Wochenbeginn kam es zu einer massiven Erholung in einem insgesamt sehr volatilen Handel. Die Belastungsfaktoren mit der weiteren Ausbreitung der Coronavirus-Epidemie und dem von Saudi-Arabien ausgelösten Ölpreiskrieg blieben bestehen, hieß es. Für Hoffnung sorgte neben einer erwarteten weiteren Zinssenkung in den USA die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, wirtschaftsstützende Maßnahmen bekannt zu geben. Diese sollten nach Handelsschluss bekannt gegeben werden. Gesucht waren Aktien aus Sektoren, die zuletzt unter Druck gestanden hatten wie Fluglinien. Zum einen hatten viele Airlines den weiteren Abbau von Überkapazitäten angekündigt, zum anderen US-Präsident Trump Hilfen avisiert. United Airlines Holdings gewannen 12,3 und American Airlines Group 15,3 Prozent. Eine Erholung zeigte auch der Energiesektor, der um 5,0 Prozent zulegte, parallel zu stark erholten Ölpreisen.
Am Anleihemarkt zogen die Renditen nach ihrem Einbruch am Vortag deutlich an, die Zehnjahresrendite stieg um 22,7 Basispunkte auf 0,79 Prozent.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
March 11, 2020 02:44 ET (06:44 GMT)
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