Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
MAN - Der zu Volkswagen gehörende Lkw-Hersteller Traton will die Kosten bei seiner Tochter MAN drastisch zusammenstreichen. Nach Angaben aus Konzernkreisen sind 6.000 der firmenweit 36.000 Arbeitsplätze akut gefährdet. Diese Zahl habe der Vorstand dem Betriebsrat bei einem Konsultationstreffen mitgeteilt, berichteten mit den Vorgängen vertraute Personen dem Handelsblatt. Teil der Überlegung ist die Schließung des Standorts im österreichischen Steyr. Mit seinem Umbauplan reagiert die Unternehmensführung auf die anhaltend schwache Ergebnislage. MAN gehört seit neun Jahren mehrheitlich zum Volkswagen-Konzern, der die Gesellschaft inzwischen mit Scania in der börsennotierten Lkw-Holding Traton gebündelt hat. Während die schwedische Konzernschwester Scania überdurchschnittliche Gewinne abliefert, weist MAN selbst in guten Jahren kaum Überschüsse aus. Der Grund dafür sind aus Sicht des Vorstands ein aufgeblähter Verwaltungsapparat, der nun beschnitten werden soll. Den Stellenabbau will MAN über Fluktuation und Abfindungen stemmen. Betriebsbedingte Kündigungen sind bis 2030 ausgeschlossen. (Handelsblatt S. 16)
RENAULT/BORDWARD - Der Autohersteller Borgward hat einen Rechtsstreit mit Renault. Der französische Autohersteller sieht eine Verwechslungsgefahr bei den Markenzeichen der beiden Unternehmen und hat deshalb Borgward verklagt, wie die Stuttgarter Zeitung und die Stuttgarter Nachrichten berichten. Dies bestätigte eine Sprecherin des Landgerichts München I. Beide Autohersteller kennzeichnen ihre Wagen mit einer Raute. Am Dienstag dieser Woche hat in dieser Auseinandersetzung eine mündliche Verhandlung vor der auf Marken- und Kennzeichenrecht spezialisierten 33. Zivilkammer des Landgerichts München I stattgefunden. Am 24. März soll eine Entscheidung verkündet werden (Stuttgarter Zeitung und die Stuttgarter Nachrichten).
DEUTSCHE TELEKOM - Die Telekom-Tochter T-Systems will keine Konnektoren, das zentrale Element für die Vernetzung des Gesundheitswesens, mehr bauen. Zwischen 15.000 und 20.000 Konnektoren hat T-Systems laut Branchenkreisen an Arztpraxen und Krankenhäuser, die zum Anschluss an die TI verpflichtet sind, zu einem Preis von bis zu mehreren Tausend Euro seit Mitte 2018 verkauft. Jetzt muss der Großteil der Konnektoren schon wieder ausgetauscht werden. Das bestätigte die Telekom gegenüber dem Handelsblatt. Denn für die ebenfalls verpflichtenden TI-Anwendungen wie Patientenakte oder Medikationsplan brauchen die Konnektoren Softwareupdates, die die Telekom selbst aber nicht anbieten wird. Stattdessen hat der Konzern eine Kooperation mit dem Konkurrenten Secunet vereinbart. Die bisherigen Telekom-Kunden können über die Telekom einen updatefähigen Konnektor von Secunet bekommen. "Der Austausch der Geräte soll in der zweiten Jahreshälfte stattfinden", bestätigte die Telekom. (Handelsblatt S. 19)
VILLEROY & BOCH - Der aktivistische Aktionär Lakestreet Capital aus dem schweizerischen Baar fordert eine höhere Ausschüttung von Villeroy & Boch und will so eine Übernahme des Bad-Ausrüsters Ideal Standard verhindern. Lakestreet hält den Ideal-Erwerb sogar für ein existenzbedrohendes Risiko, heißt es im Gegenantrag zur Hauptversammlung. "Die Unternehmensführung wäre gut beraten, sich (stattdessen) dem eigenen, zuletzt enttäuschenden Geschäft zu widmen." Die Übernahmepläne des Keramikkonzerns aus dem saarländischen Mettlach für den angeschlagenen Rivalen waren im Januar bekannt geworden. (Börsen-Zeitung S. 8)
FCR IMMOBILIEN - Das Immobilienunternehmen FCR will das Portfolio mehr als verdreifachen. Im laufenden Jahr soll der Immobilienwert von 294 Millionen Euro Ende 2019 auf 500 Millionen Euro steigen. "In fünf Jahren wollen wir über Assets im Wert von 1,0 bis 1,2 Milliarden Euro verfügen", kündigt Vorstand und Großaktionär Falk Raudies an. Finanziert werden soll die Expansion mit Eigen- und Fremdkapital. (Börsen-Zeitung S. 9)
P&R - Im Skandal um die Insolvenz des Containervermarkters P&R gibt es einen neuen Beschuldigten: Anlegeranwälte fordern Schadensersatz von Werner Wagner-Gruber, der die Bilanzen der P&R-Gruppe geprüft hat. Er hätte den fatalen Kurs von P&R früher erkennen und publik machen müssen. (Handelsblatt S. 36)
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March 12, 2020 01:28 ET (05:28 GMT)
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