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MÄRKTE EUROPA/Panikartige Verkäufe drücken DAX unter 10.000 Punkte

Von Steffen Gosenheimer

FRANKFURT (Dow Jones)--Das Drama an den europäischen Aktienmärkten geht in die nächste Runde. Der DAX bricht am Donnerstagmorgen um 7,1 Prozent ein auf 9.702 Punkte. Damit liegt er erstmals seit Sommer 2016 wieder unter 10.000 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 fällt in ähnlicher Größenordnung zurück.

Verschärft werden die Ängste vor dem Coronavirus und dessen Folgen nicht nur dadurch, dass die Weltgesundheitsbehörde nun offiziell von einer Pandemie spricht und Land für Land immer weitere Maßnahmen beschlossen werden, die das öffentliche und private Leben einschränken und damit auch die wirtschaftliche Aktivität. Schwer auf der Stimmung lastet besonders, dass die USA ab Freitag für Einreisende aus dem Schengenraum in Europa ihr Land abriegeln.

Die Maßnahmen seien nötig, um "die Gesundheit und das Wohlergehen" der US-Bürger zu schützen, sagte Trump. Er wirft der EU vor, nicht ausreichend auf die Ausbreitung des Erregers reagiert zu haben. Sie habe es versäumt, nach Ausbruch des Virus ein allgemeines Einreiseverbot für Reisende aus China zu verhängen.

Gegenmaßnahmen beruhigen Gemüter nicht 

Dass weltweit immer neue Maßnahmen verkündet werden, die Pandemie und deren Folgen einzudämmen, kann die Talfahrt nicht bremsen. Unter anderem hat Trump an den US-Kongress appelliert, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Krise durch rasche Kürzungen bei der Einkommensteuer einzudämmen. Er kündigte außerdem an, dass Fristen für Steuerzahlungen verlängert werden sollten. Dadurch sollen 200 Milliarden Dollar an zusätzlicher Liquidität in die US-Wirtschaft fließen.

In China steht offenbar eine weitere Senkung der Mindestreserveanforderungen an die Banken bevor. Dies dürfte laut Analysten einen Liquiditätsschub von umgerechnet 115 Milliarden Dollar bedeuten. In Australien hat die Regierung ein Konjunkturpaket von 11,4 Milliarden australischen Dollar angekündigt.

Was macht die EZB? 

Nun warten die Märkte gespannt darauf, was am Mittag von der EZB kommt, nachdem in der Vorwoche die US-Notenbank und am Vortag die Bank of England jeweils ihren Leitzins um 50 Basispunkte gesenkt hatten. Die EZB dürfte laut Experten ein großes Lockerungspaket liefern, das zumindest eine vorübergehende Aufstockung der monatlichen Nettoanleihekäufe und sehr großzügige Bedingungen für die nächsten langfristigen Refinanzierungsgeschäfte beinhaltet. Auch eine Senkung des Einlagenzinses um 10 Basispunkte wird erwartet. Allerdings halten viele Volkswirte noch niedrigere Zinsen weiterhin für ein untaugliches Werkzeug.

Auch wenn die Talfahrt bei den Aktien rasant weitergeht, fällt bei den bekannten sicheren Häfen wie Anleihen, Gold und am Devisenmarkt dem Yen die Reaktion deutlich verhaltener aus als diese letzthin noch mehrfach zu beobachten war. Gleichwohl steigen die Anleihekurse, die deutsche Zehnjahresrendite sinkt von -0,74 auf -0,76 Prozent und der Yen zieht an auf 103,65 je Dollar. Er hatte zuletzt schon phasenweise unter 102 gelegen und die deutsche Zehnjahresrendite bei -0,86 Prozent.

Der Goldpreis steigt leicht um 5 auf 1.643 Dollar. Anfang März hatte es über 1.700 Dollar gekostet. Hier gab es zuletzt auch Spekulationen über mögliche Notverkäufe von Anlegern, die Nachschusspflichten an anderer Stelle nachkommen müssten. Die Ölpreise stehen wieder stärker unter Druck und verlieren aktuell rund 4 Prozent. Neben der Erwartung einer sinkenden Nachfrage drückt hier weiter der von Saudi-Arabien angezettelte Preiskrieg mit Russland.

Reisebranche und Sportartikelhersteller im Fokus 

Das US-Einreiseverbot führt wie erwartet zu massiven Kursverlusten bei Aktien aus dem Reisesektor und verwandten Branchen. Vor allem Lufthansa wird von Analysten als Leidtragende gesehen, die Aktie bricht um über 10 Prozent ein. Aber auch IAG fallen um rund 9 Prozent, obwohl Großbritannien davon ausgenommen ist. "Der Markt geht einfach von einem Passagierzusammenbruch aus", meint ein Händler. Dies hätten auch aktuelle Verkehrszahlen von Fraport gezeigt. Air France brechen um 14 Prozent ein, Fraport um 10 Prozent. Schwere Verluste verzeichnen auch Flughafen Paris und Flughafen Zürich. Der Stoxx-Subindex Reise und Freizeit ist mit minus 10 Prozent das Schlusslicht.

Wie befürchtet fallen auch die Kurse der Flugzeugbauer und deren Zulieferer wie Airbus, MTU und Rolls-Royce deutlich zurück. Bei den Reiseveranstaltern sacken Tui um 9 und On the Beach um 6,3 Prozent ab.

Kursverluste von 5,4 bzw rund 8 Prozent erleben Adidas und Puma. Hier belasten die andauernden Absagen von Sportveranstaltungen. In den USA ist der Spielbetrieb der Basketballliga NBA unterbrochen worden. In die Szenarien für die Unternehmen gehen mittlerweile auch potenzielle Absagen der Fußball-Europameisterschaft oder der Olympischen Spiele in Tokio ein.

Für Rätselraten sorgt das Minus von knapp 10 Prozent bei RWE, nachdem das Unternehmen Geschäftszahlen vorgelegt hat, die insgesamt gut ankommen. Der Stromerzeuger hat das Ergebnisziel übertroffen und verspricht eine höhere Dividende. Kommentare von Analystenseite, die die Kursentwicklung erklären könnten, gibt es bislang nicht.

Borussia Dortmund brechen um 9 Prozent ein. Nach dem 0:2 am Mittwochabend in Paris vor leeren Publikumsrängen ist der Club aus der lukrativen Champions-League ausgeschieden.

Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           2.701,79      -7,01     -203,77     -27,86 
Stoxx-50                2.582,36      -6,48     -179,02     -24,12 
DAX                     9.701,70      -7,06     -736,98     -26,77 
MDAX                   20.998,10      -7,24    -1639,83     -25,84 
TecDAX                  2.412,07      -7,53     -196,38     -20,00 
SDAX                    9.384,97      -6,54     -656,69     -24,99 
FTSE                    5.493,61      -6,52     -382,91     -22,09 
CAC                     4.293,78      -6,86     -316,46     -28,17 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,78                  -0,04      -1,02 
US-Zehnjahresrendite        0,74                  -0,13      -1,94 
 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Do, 8:39  Mi, 17:31   % YTD 
EUR/USD                   1,1254     -0,04%      1,1310     1,1276   +0,4% 
EUR/JPY                   116,68     -1,07%      117,17     118,37   -4,3% 
EUR/CHF                   1,0552     -0,24%      1,0562     1,0596   -2,8% 
EUR/GBP                   0,8799     +0,15%      0,8827     0,8759   +4,0% 
USD/JPY                   103,68     -1,03%      103,60     105,00   -4,7% 
GBP/USD                   1,2790     -0,20%      1,2812     1,2871   -3,5% 
USD/CNH (Offshore)        6,9991     +0,35%      6,9923     6,9628   +0,5% 
Bitcoin 
BTC/USD                 7.395,51     -7,21%    7.390,88   7.757,01   +2,6% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  31,25      32,98       -5,2%      -1,73  -48,3% 
Brent/ICE                  33,82      35,79       -5,5%      -1,97  -47,7% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.643,12   1.638,27       +0,3%      +4,85   +8,3% 
Silber (Spot)              16,70      16,77       -0,4%      -0,07   -6,5% 
Platin (Spot)             856,25     865,40       -1,1%      -9,15  -11,3% 
Kupfer-Future               2,46       2,51       -1,8%      -0,04  -12,2% 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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March 12, 2020 04:52 ET (08:52 GMT)

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