Die Amerikaner schließen ihre Grenzen für Europäer. Damit ist der Baisse-Zyklus an den Märkten der Welt in drei Stufen perfekt. Über die politischen Konsequenzen diskutieren wir nicht. Folgen wir der Logik, wie Märkte funktionieren. Jeder kann sie nachvollziehen, heftig darüber diskutieren, aber am Ende ergibt sich eine klare Konsequenz.
Der DAX korrigierte mit dem Virus auf etwa 11.600. Mit dem Ölschock wurden es 1.000 Punkte weniger, also rund 10.500. Mit dem neuen Akt der Amerikaner, dem auch andere Länder folgen werden, z. B. Italien oder Österreich etc., sind es weitere 1.000 Punkte oder rund 9.000 wie vor ziemlich genau vier Jahren.
Wie verhält man sich als Investor? Das ist die entscheidende Frage, um die es geht. Halten wir es in Punkten fest.
1. Für Verkäufe ist es zu spät. Wer jetzt abspringt, hat vielleicht einen Vorteil von ein paar Prozent bis zum Endziel 9.000 im Dax, aber nur rechnerisch, weil man mit Sicherheit den absolut tiefsten Kurs nicht erwischen wird.
2. Für Käufe ist es wahrscheinlich zu früh. Im beschriebenen Umfeld fallen zurzeit sämtliche Aktien im Gleichschritt. Deshalb ist die Orientierung für den Einkauf oder Rückkauf nur am DAX selbst zu messen. Also: Erreicht der DAX diese Marke von 9.000, können Sie zu 90 % alle DAX-Aktien am gleichen Tag kaufen. Die Abweichungen sind in diesem Fall sehr gering. Warum?
3. Der DAX wird eine V-Formation absolvieren. Es ist das Gegenteil einer Stabilisierung über mehrere Tage oder Wochen, was man auch einen breiten Boden nennt. Diese Wahrscheinlichkeit war bis vorgestern gegeben, sie wurde mit der amerikanischen Entscheidung aufgehoben. V bedeutet: Schneller Abstieg (gleich Einbruch) und schneller Anstieg. Die Formationen im März 2003 und 2009 sind dafür das beste Beispiel.
4. Die monetären Behörden FED und EZB können einiges begleiten, aber nicht entscheidend wenden oder neue Signale setzen. Beide werden es versuchen, was nachvollziehbar ist. So auch heute die EZB mit einem mehr oder weniger kleinen Trostpflaster. Nun wird es spannend:
5. 9.000 für den DAX begründen eine völlig neue Ausgangsbasis, wie sie vor acht Wochen noch niemand ahnen konnte - auch wir nicht - und darin liegt die entscheidende Perspektive aus der Chaossicht von heute mit dem Blick auf die kommenden 12 oder auch 18 Monate. Zur Übung dafür: Von 2009 bis zur Euro- oder Griechenkrise, also rund 2 bis 2 ½ Jahre, ergaben sich für die wichtigsten DAX-Aktien folgende Verläufe: Adidas stieg von 25 auf 315 €, die Allianz von 45 bis über 200 €, BMW und Daimler von 14 bzw. 18 auf 46/50 €, Infineon von 1 (!) auf 23 €, sogar Siemens von 35 auf 120 € oder SAP von 24 auf 130 €. Für alle anderen gelten ähnliche Resultate.
6. Die fundamentale Aussage war in den bezeichneten Baisse-Jahren nicht sehr viel anders. Es gab einen Schock aus bekannten Gründen: Im ersten Fall war es der erwartete Irak-Krieg und im zweiten der Absturz vieler Banken mit dem klaren Eingriff der FED als Wendepunkt und nun geht es um die emotionalen Komponenten der oben genannten drei Ursachen und deren Endwirkung für das Restrisiko.
7. Vor gut acht Tagen ging es um die Schnäppchenpreise. Vor drei oder vier Tagen ging es um die Superschnäppchen und nun geht es um die XXL-Perspektiven mit den gerade zitierten Verläufen aus der Sicht der aktuellen Stimmungskrise in Richtung 2021/22. Das ist Börse.
Wir freuen uns auf möglichst viel Resonanz von allen, die diesen Bericht lesen, unsere Sicht verteufeln oder bestätigen, jedenfalls heftig kreischen.
Der DAX korrigierte mit dem Virus auf etwa 11.600. Mit dem Ölschock wurden es 1.000 Punkte weniger, also rund 10.500. Mit dem neuen Akt der Amerikaner, dem auch andere Länder folgen werden, z. B. Italien oder Österreich etc., sind es weitere 1.000 Punkte oder rund 9.000 wie vor ziemlich genau vier Jahren.
Wie verhält man sich als Investor? Das ist die entscheidende Frage, um die es geht. Halten wir es in Punkten fest.
1. Für Verkäufe ist es zu spät. Wer jetzt abspringt, hat vielleicht einen Vorteil von ein paar Prozent bis zum Endziel 9.000 im Dax, aber nur rechnerisch, weil man mit Sicherheit den absolut tiefsten Kurs nicht erwischen wird.
2. Für Käufe ist es wahrscheinlich zu früh. Im beschriebenen Umfeld fallen zurzeit sämtliche Aktien im Gleichschritt. Deshalb ist die Orientierung für den Einkauf oder Rückkauf nur am DAX selbst zu messen. Also: Erreicht der DAX diese Marke von 9.000, können Sie zu 90 % alle DAX-Aktien am gleichen Tag kaufen. Die Abweichungen sind in diesem Fall sehr gering. Warum?
3. Der DAX wird eine V-Formation absolvieren. Es ist das Gegenteil einer Stabilisierung über mehrere Tage oder Wochen, was man auch einen breiten Boden nennt. Diese Wahrscheinlichkeit war bis vorgestern gegeben, sie wurde mit der amerikanischen Entscheidung aufgehoben. V bedeutet: Schneller Abstieg (gleich Einbruch) und schneller Anstieg. Die Formationen im März 2003 und 2009 sind dafür das beste Beispiel.
4. Die monetären Behörden FED und EZB können einiges begleiten, aber nicht entscheidend wenden oder neue Signale setzen. Beide werden es versuchen, was nachvollziehbar ist. So auch heute die EZB mit einem mehr oder weniger kleinen Trostpflaster. Nun wird es spannend:
5. 9.000 für den DAX begründen eine völlig neue Ausgangsbasis, wie sie vor acht Wochen noch niemand ahnen konnte - auch wir nicht - und darin liegt die entscheidende Perspektive aus der Chaossicht von heute mit dem Blick auf die kommenden 12 oder auch 18 Monate. Zur Übung dafür: Von 2009 bis zur Euro- oder Griechenkrise, also rund 2 bis 2 ½ Jahre, ergaben sich für die wichtigsten DAX-Aktien folgende Verläufe: Adidas stieg von 25 auf 315 €, die Allianz von 45 bis über 200 €, BMW und Daimler von 14 bzw. 18 auf 46/50 €, Infineon von 1 (!) auf 23 €, sogar Siemens von 35 auf 120 € oder SAP von 24 auf 130 €. Für alle anderen gelten ähnliche Resultate.
6. Die fundamentale Aussage war in den bezeichneten Baisse-Jahren nicht sehr viel anders. Es gab einen Schock aus bekannten Gründen: Im ersten Fall war es der erwartete Irak-Krieg und im zweiten der Absturz vieler Banken mit dem klaren Eingriff der FED als Wendepunkt und nun geht es um die emotionalen Komponenten der oben genannten drei Ursachen und deren Endwirkung für das Restrisiko.
7. Vor gut acht Tagen ging es um die Schnäppchenpreise. Vor drei oder vier Tagen ging es um die Superschnäppchen und nun geht es um die XXL-Perspektiven mit den gerade zitierten Verläufen aus der Sicht der aktuellen Stimmungskrise in Richtung 2021/22. Das ist Börse.
Wir freuen uns auf möglichst viel Resonanz von allen, die diesen Bericht lesen, unsere Sicht verteufeln oder bestätigen, jedenfalls heftig kreischen.
© 2020 Bernecker Börsenbriefe