FRANKFURT (Dow Jones)--Der Zahlungsabwickler Wirecard sieht sich bei den Vorwürfen der unsauberen Bilanzierung zumindest auf Basis der bisher abgeschlossenen Untersuchungen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KMPG entlastet. Es hätten sich aus heutiger Sicht keine substanziellen Feststellungen ergeben, die für die Jahresabschlüsse im Untersuchungszeitraum 2016, 2017 und 2018 zu Korrekturbedarf führen würden. Ein weiterer Teil der Untersuchung dauert noch an und wird voraussichtlich am 22. April abgeschlossen.
Wirecard sieht sich seit geraumer Zeit Vorwürfen der Bilanztrickserei ausgesetzt, die vor allem in der Financial Times immer wieder vorgebracht wurden und die Aktie massiv belasten. Um diese Vorwürfe aus der Welt zu räumen, hat das DAX-Unternehmen im Oktober ein unabhängiges Gutachten bei KPMG in Auftrag gegeben.
Während die Untersuchung zur Geschäftstätigkeit in Indien und Singapur sowie zum Geschäftsbereich Merchant Cash Advance (MCA) und Digital Lending weitgehend abgeschlossen worden sei, dauere die Untersuchung im Dritt-Partnergeschäft noch an, hieß es in der Wirecard-Mitteilung. Dort sei eine aufwendige und detaillierte Prüfung nötig mit umfassenderer Einsicht in interne Unterlagen von Wirecard und externen Gesellschaften. Auch das Coronavirus trage wegen der Reiserestriktionen zur Verzögerung bei.
Die Veröffentlichung des Jahresabschlusses und die Bilanzpressekonferenz wurden vom 8. April auf den 30. April verschoben. Wirecard will den vollständigen KPMG-Untersuchungsbericht unmittelbar nach Erhalt auf seiner Homepage veröffentlichen.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/mgo/cln
(END) Dow Jones Newswires
March 13, 2020 01:26 ET (05:26 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.