DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
WHO: Europa jetzt "Epizentrum" der Coronavirus-Pandemie
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht Europa inzwischen als "Epizentrum" der Coronavirus-Pandemie. "Europa ist nun zum Epizentrum der Pandemie geworden", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag bei einer Pressekonferenz per Videoschaltung. Die betroffenen Länder rief er auf, "zu erkennen, zu isolieren, zu testen und jeden Fall zu behandeln".
G7-Sondergipfel zum Coronavirus per Videokonferenz am Montag
Die in der G7-Gruppe vereinten großen Industrieländer halten am Montag einen Sondergipfel zur Coronavirus-Pandemie ab. Dieser werde per Videokonferenz stattfinden, teilte das Büro von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Freitag mit. Macron hatte das Treffen demnach angeregt, um das Vorgehen der Länder in der Krise besser abzustimmen.
US-Finanzminister: Gespräche über Stimulusprogramm laufen gut
Die US-Regierung steht nach Angaben von Finanzminister Steven Mnuchin kurz vor einer Einigung mit den oppositionellen Demokraten, um die wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus anzugehen. Im Repräsentantenhaus wird noch im Laufe des Tages mit einer Abstimmung gerechnet. "Wir sind sehr nah dran, es zu erreichen", sagte Mnuchin in einem Interview mit dem Fernsehsender CNBC.
EU-Kommission rechnet wegen Corona-Krise mit schrumpfender Wirtschaft
Die EU-Kommission rechnet wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise mit einem Schrumpfen der Wirtschaft in diesem Jahr. Statt eines erwarteten Wachstums von 1,4 Prozent in der EU, könnten die Folgen der Viruserkrankung einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 1,0 Prozent zur Folge haben, erklärte die Kommission am Freitag. Im folgenden Jahr werde nach diesem Szenario dann eine "erhebliche, aber nicht vollständige Erholung" erwartet.
EU will wegen Corona-Krise "maximale Flexibilität" bei Haushaltsprüfung zeigen
Im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise will die EU-Kommission betroffenen Mitgliedstaaten entgegenkommen. Ihre Behörde werde "maximale Flexibilität" zeigen, damit Regierungen ihre Ausgaben erhöhen und Staatsbeihilfen geben könnten, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel.
Merkel nennt Corona-Hilfen "einzigartig"
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat das Bekenntnis der Regierung zu umfassenden Hilfen für die von der Corona-Krise getroffene Wirtschaft bekräftigt. Die Maßnahmen, die Finanzminister Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) zuvor verkündet hatten, seien "in der Geschichte der Bundesrepublik einzigartig", sagte Merkel vor einem Treffen mit den Sozialpartnern angesichts der Corona-Krise.
Bundesregierung will "Sicherheitsnetz für die Wirtschaft" spannen
Die Bundesregierung will von der Corona-Krise betroffenen Unternehmen Liquiditätshilfen in Milliardenhöhe bereitstellen. Das kündigten Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) bei einer Pressekonferenz in Berlin an. "Wir können das tun, was jetzt notwendig ist", sagte Scholz. "Es ist genug Geld da, und wir setzen es ein." Es werde "nicht gekleckert, es wird geklotzt, und das können wir auch". Dies sei eine "wahrscheinlich zig Milliarden schwere" Stabilisierungsaktion.
Bundesrat und Bundestag billigen Kurzarbeitergeld
Im Rekordverfahren haben Bundestag und Bundesrat das Kurzarbeitergeld gebilligt, mit denen die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie für Unternehmen und Beschäftigte eingedämmt werden sollen. Die Abstimmung im Bundestag erfolgte einstimmig, wenige Stunden später gab auch die Länderkammer ihr grünes Licht.
Nordrhein-Westfalen schließt Schulen ab kommender Woche
Auch das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen schließt angesichts deutlicher steigender Zahlen von Coronavirusinfektionen flächendeckend seine Schulen. Die Regelung gilt ab Montag zunächst bis zum 19. April, wie Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) in Düsseldorf mitteilte.
Baden-Württemberg schließt ab Dienstag Schulen und Kitas
Auch in Baden-Württemberg bleiben ab Dienstag Schulen und Kindertagesstätten bis nach den Osterferien am 20. April geschlossen. Dies sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann nach einer Sondersitzung seines Kabinetts in Stuttgart. Zudem sind Veranstaltungen mit mehr als hundert Menschen verboten.
Schulen und Kitas in Rheinland-Pfalz werden ab Montag geschlossen
Auch in Rheinland-Pfalz bleiben die Schulen und Kindergärten ab Montag geschlossen. Dies soll zunächst bis zum Ende der Osterferien am 17. April gelten, wie das rheinland-pfälzische Bildungsministerium mitteilte. Eine Notbetreuung werde vor Ort ermöglicht. Die ab Montag geplanten Prüfungen für das mündliche Abitur würden erst ab dem 23. März stattfinden.
Schulen und Kitas in Teilen Mecklenburg-Vorpommerns ab Montag geschlossen
In Mecklenburg-Vorpommern sind ab Montag die Schulen und Kitas in Rostock und dem Landkreis Ludwigslust-Parchim geschlossen. Das teilte die Staatskanzlei von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) mit. Am Samstag findet demnach eine Sonderkabinettssitzung statt, bei der auch über landesweite Schließungen gesprochen wird.
Berlin schließt ab Dienstag bis nach den Osterferien die Schulen
In Berlin werden ab Dienstag bis zum Ende der Osterferien die allgemeinbildenden Schulen wegen des Coronavirus geschlossen. Das erklärte die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie am Freitag in einem Brief an die Schulleitungen, in den Dow Jones Newswires Einblick hatte.
Banken begrüßen Fördermaßnahmen der Regierung
Die privaten Banken haben die von der Regierung beschlossene Ausweitung von KfW-Programmen zur Hilfe von Unternehmen gegen die Folgen der Corona-Krise begrüßt. "Es muss in diesen Wochen darum gehen, den Unternehmen schnell und unkompliziert zu helfen und Kreditrisiken zu minimieren", erklärte der Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken, Hans-Walter Peters.
BDA und DGB wollen Konflikte in der Corona-Krise hinten anstellen
Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände haben angekündigt, ihre Konflikte angesichts der Corona-Epidemie vorerst ruhen zu lassen. Beide Seiten hätten "sich in Krisenzeiten stets gemeinsam und verantwortungsvoll für das Gemeinwohl eingesetzt", erklärten die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). "Konflikte und Interessen-Gegensätze bleiben bestehen, aber in besonderen Situationen werden sie hinten angestellt."
Sparkassen unterstützen Maßnahmenpaket der Regierung
Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) hat das "entschlossene und umsichtige" Handeln der Bundesregierung angesichts der Corona-Krise unterstützt. "Wir begrüßen das Engagement der Bundesregierung, die volkswirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise mit einer Reihe unterschiedlicher Maßnahmen abzufedern", sagte DSGV-Präsident Helmut Schleweis. "Die Verringerung von Ansteckungswahrscheinlichkeiten und die Stabilisierung unserer Wirtschaft stehen jetzt an erster Stelle." Die Sparkassen unterstützten die Bundesregierung hierbei uneingeschränkt.
Tourismuswirtschaft fordert erweiterten Rettungsschirm
Die Tourismuswirtschaft hat nach der Ankündigung eines staatlichen Hilfspakets für die Wirtschaft wegen der Corona-Krise als weitere Maßnahmen für die Branche eine staatliche Haftungsgarantie angemahnt. Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) begrüßte zwar das fiskalische Maßnahmenpaket der Regierung als wichtigen Schritt zur Linderung der wirtschaftlichen Folgen der Coronaviruskrise.
VDA mahnt Koordination des Corona-Kampfes in Europa an
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat bei der Bekämpfung der Corona-Krise eine engere Kooperation innerhalb Deutschlands und der EU gefordert. "Die Herausforderungen durch die Folgen dieser Pandemie sind globaler Art, daher ist zumindest europaweit koordiniertes Handeln nötig", erklärte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Einseitige Grenzschließungen seien nicht sinnvoll.
Coronavirus stoppt Fußballbundesliga - DFL sagt "Geisterspieltag" ab
Die Deutsche Fußballliga (DFL) hat den am Wochenende ursprünglich geplanten "Geisterspieltag" abgesagt und will darüber hinaus den Spielbetrieb in der Bundesliga und der zweiten Liga bis zum 2. April aussetzen. Das DLF-Präsidium begründete die Verlegung des aktuellen Spieltags in der Bundesliga und der zweiten Liga mit neuen Coronainfektionen und entsprechenden Verdachtsfällen in direktem Zusammenhang mit beiden Ligen.
Österreich schränkt Einzelhandel und Gastronomie ein
Im Kampf gegen die Corona-Epidemie hat Österreich am Freitag weitere drastische Maßnahmen beschlossen: So soll der Einzelhandel von Montag an außer im Lebensmittelverkauf, bei Apotheken, Tankstellen und Kiosken pausieren, wie die Regierung in Wien mitteilte. Restaurants, Cafés und Bars dürfen dann nur noch bis 15.00 Uhr geöffnet bleiben.
Spanien will Notstand wegen Coronavirus-Krise ausrufen
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
March 13, 2020 14:00 ET (18:00 GMT)
Wegen der rasanten Ausbreitung des Coronavirus hat die spanische Regierung angekündigt, den Notstand auszurufen. "Morgen wird eine Kabinettssitzung stattfinden, um für einen Zeitraum von 15 Tagen landesweit den Notstand auszurufen", sagte Ministerpräsident Pedro Sánchez am Freitag. Die Regierung werde eine Reihe außerordentlicher Maßnahmen ergreifen, um "alle staatlichen Ressourcen zu mobilisieren, um die Gesundheit aller Bürger besser zu schützen", fügte er hinzu.
Türkei stellt Flugverkehr mit neun europäischen Ländern wegen Coronavirus ein
Im Kampf gegen das Coronavirus stellt die Türkei den Flugverkehr mit Deutschland und acht weiteren europäischen Ländern komplett ein. Die Maßnahme gelte ab Samstag um 08.00 Uhr (06.00 Uhr MEZ) bis zum 17. April und betreffe Flüge von und nach Deutschland, Frankreich, Spanien, Norwegen, Dänemark, Belgien, Österreich, Schweden und die Niederlande, sagte der türkische Verkehrsminister Mehmet Cahit Turhan am Freitag vor Journalisten in Ankara. Ein Flugverbot gilt bereits für Verbindungen mit China, Iran, Irak, Italien und Südkorea.
Iran räumt wegen Coronavirus alle Straßen und will gesamte Bevölkerung testen
Im Iran - dem Land mit der dritthöchsten Todeszahl in der Coronavirus-Pandemie - will das Militär nach eigenen Angaben nun rigoros durchgreifen. Geschäfte und Straßen des Landes sollten binnen 24 Stunden komplett "geleert" und alle Staatsbürger auf das Virus getestet werden, teilte die Armee mit. "Innerhalb von zehn Tagen wird die gesamte iranische Nation überwacht, sei es aus dem All, über Telefon oder - wenn nötig - persönlich", kündigte Armeechef Mohammed Bagheri an.
EU-Unterhändler Barnier legt ersten Entwurf für Abkommen mit Großbritannien vor
In den Gesprächen mit Großbritannien über die künftigen Beziehungen nach dem Brexit hat EU-Chefunterhändler einen ersten Entwurf für eine Vereinbarung vorgelegt. Er habe die Vorlage "zur Diskussion" an den Rat der Mitgliedstaaten und das Europaparlament geschickt und werde ihn danach veröffentlichen, teilte Barnier auf Twitter mit.
Kanadas Parlament billigt Freihandelsabkommen mit USA und Mexiko
Auch das kanadische Parlament hat nun das neue Freihandelsabkommen zwischen den USA, Kanada und Mexiko gebilligt. Die Abgeordneten des Unterhauses und des Senats stimmten am Freitag für das sogenannte USMCA-Abkommen und vertagten sich dann wegen der Corona-Pandemie auf den 20. April. Ratifiziert ist das USMCA-Abkommen mit Unterzeichnung des Generalgouverneurs, dem Vertreter von Königin Elizabeth II.
Louisiana verschiebt wegen Coronavirus als erster US-Bundesstaat Präsidentenvorwahl
Wegen der Coronavirus-Krise verschiebt Louisiana als erster US-Bundesstaat die Präsidentschaftsvorwahlen. In dem Südstaat wurde am Freitag der Notstand ausgerufen, wie ein Regierungsvertreter sagte. Die für Anfang April geplanten Vorwahlen würden auf den 20. Juni verschoben.
Stimmung der US-Verbraucher im März eingetrübt
Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im März abgeschwächt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA fiel bei der Umfrage zur Monatsmitte auf 95,9. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 95,0 erwartet. Bei der Umfrage Ende Februar lag er bei 101,0.
US-Importpreise sinken im Februar
Die US-Importpreise sind im Februar gesunken, angeführt von niedrigeren Ölpreisen. Die Einfuhrpreise fielen im Vergleich zum Vormonat um 0,5 Prozent nach einem Plus im Januar von 0,1 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten im Konsens eine Abnahme um 0,8 Prozent prognostiziert.
+++ Konjunkturdaten +++
DJG/DJN/AFP/err
(END) Dow Jones Newswires
March 13, 2020 14:00 ET (18:00 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.