Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Notenbank lockert Geldpolitik massiv
Die US-Notenbank lockert wegen der Coronavirus-Pandemie ihre Geldpolitik massiv und erhöht gemeinsam mit fünf weiteren Notenbanken die weltweite Versorgung mit Dollar-Liquidität. Wie die Federal Reserve mitteilte, senkt sie ihren Tagesgeldzielsatz um 100 Basispunkte auf 0,00 bis 0,25 Prozent, den Diskontsatz um 150 Basispunkte auf 0,25 Prozent und den Mindestreservesatz auf 0,00 Prozent. Der Tagesgeldzielsatz ist damit so niedrig wie zuletzt Ende 2015. Darüber hinaus kündigte die Fed neue Ankäufe von Treasuries und Hypothekenpapieren staatlicher Agenturen an.
Fed-Chef Powell erwartet keinen Negativzins
Fed-Chairman Jerome Powell rechnet nicht damit, dass die US-Notenbank zum Instrument des Negativzinses greifen muss. Powell sagte in seiner Pressekonferenz nach einer außerordentlichen Sitzung des Offenmarktausschusses FOMC, negative Zinsen seien wohl keine angemessene Politik für die USA. Gleichwohl sei die Fed nicht am Ende ihrer Möglichkeiten, die könne auf Forward Guidance und mehr Anleihekäufe zurückgreifen. Auch seien ihre Liquiditätsoperationen ein mächtiges Werkzeug.
Neuseelands Zentralbank senkt Leitzins um 75 Basispunkte
Neuseelands Zentralbank hat ihren Leitzins um 75 Basispunkte auf 0,25 Prozent gesenkt. Wie die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) mitteilte, soll der Leitzins für mindestens zwölf Monate auf diesem Niveau bleiben. "Die negativen Auswirkungen (des Coronavirus) für die neuseeländische Wirtschaft sind signifikant und werden das weiterhin sein", heißt es in der auf der Website veröffentlichten Erklärung.
Bank of Japan fährt ETF-Käufe hoch
Die japanische Notenbank hat nach der abermaligen Zinssenkung durch die Fed ebenfalls Maßnahmen zu Stützung der Wirtschaft in der Coronavirus-Krise angekündigt. Die Bank of Japan (BoJ) will die Käufe von Exchange-Traded Funds (ETFs) am Tokioter Aktienmarkt, der im Vergleich zu seinen jüngsten Hochs um 25 Prozent eingebrochen ist, verdoppeln. Bisher plante die BoJ Käufe von 6 Billionen Yen jährlich, nun will sie sie auf 12 Billionen Yen - umgerechnet rund 100 Milliarden Euro - hochschrauben.
Chinas Industrieproduktion sinkt zu Jahresbeginn um 13,5 Prozent
Die Aktivität in der chinesischen Industrie hat sich in den ersten beiden Monaten des Jahres wegen der Corona-Krise dramatisch abgeschwächt. Die Industrieproduktion sackte in den Monaten Januar und Februar um 13,5 Prozent ab nach einem Anstieg von 6,9 Prozent im Dezember, wie die Statistikbehörde mitteilte. Ökonomen hatten im Konsens mit einem Rückgang von 3,0 Prozent gerechnet.
Seehofer bestätigt Grenzschließungen zu Nachbarländern
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat die Rückkehr zu Grenzkontrollen wegen der Corona-Krise bestätigt. Es sollten vorübergehend wieder Grenzkontrollen an den Grenzen zu Österreich, der Schweiz, Luxemburg, Dänemark und Frankreich eingeführt werden, sagte Seehofer in Berlin. Die Kontrollen greifen demnach ab Montagmorgen um 08.00 Uhr. Es gehe dabei darum, die Infektionsketten zu durchbrechen.
Söder: Bayern ruft wegen Corona-Krise Katastrophenfall aus
Bayern will wegen der Corona-Krise den Katastrophenfall ausrufen. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte im Bayerischen Rundfunk, der ab Montag geplante Katastrophenfall solle dabei helfen, alle staatlichen Aufgaben besser zu bündeln. Dies gelte vor allem für die medizinische Versorgung und dort speziell für die Versorgung mit Atemgeräten. Ausgangssperren seien "derzeit nicht geplant", sagte der CSU-Chef weiter.
Hamburg und NRW beschließen wegen Corona-Krise zusätzliche Einschränkungen
Zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie haben Nordrhein-Westfalen und Hamburg verschärfte Schutzmaßnahmen erlassen. Die Landesregierung in Düsseldorf teilte mit, dass nahezu "alle Freizeit-, Sport-, Unterhaltungs- und Bildungsangebote im Land" eingestellt werden. Von Montag an müssen demnach alle Bars, Clubs, Diskotheken, Spielhallen, Theater, Kinos und Museen in NRW schließen.
Wirtschaftsministerium: Corona-Hilfen auch für Selbstständige offen
Die angekündigten Hilfen zur Überbrückung der Corona-Krise sind auch für kleine Unternehmen, Soloselbständige und Freiberufler zugängig. Darauf hat das Bundeswirtschaftsministerium hingewiesen. "Liquiditätsinstrumente gelten für alle Unternehmen - branchenübergreifend und vom Soloselbständigen, über KMU bis hin zu größeren Unternehmen", erklärte eine Sprecherin des Ministeriums. "Wir lassen die Unternehmen in dieser schwierigen Situation nicht allein."
Habeck: Staat sollte sich notfalls an systemrelevanten Konzernen beteiligen
Grünen-Chef Robert Habeck hat sich für einen zeitweisen Einstieg des Staates bei systemrelevanten Konzernen wie der Lufthansa ausgesprochen, die wegen der Folgen der Coronavirus-Pandemie in eine existentielle Krise geraten könnten. "Im Notfall ist ein vorübergehender Einstieg des Staates bei Unternehmen, die Systemrelevanz haben, die Daseinsvorsorge und kritische Infrastrukturen absichern, richtig", sagte Habeck der Funke-Mediengruppe.
Norditalien warnt vor Engpässen bei Krankenbetten und Beatmungsgeräten
Die Regierungen der norditalienischen Regionen haben angesichts der Coronavirus-Pandemie vor Engpässen bei Krankenbetten und Beatmungsgeräten gewarnt. Die Situation in den Gebieten um die Finanzmetropole Mailand werde "immer schlechter", sagte der Gouverneur der Region Lombardei, Attilio Fontana, dem italienischen TV-Sender Sky TG24. "Wir sind dem Punkt nahe, an dem wir nicht mehr in der Lage sein werden, Menschen wiederzubeleben, weil wir keine Betten auf der Intensivstation mehr haben", sagte Fontana.
Niederlande schließen wegen Coronavirus-Pandemie Schulen und Restaurants
Im Kampf gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hat die niederländische Regierung an Sonntag die Schließung aller Schulen, Bars, Restaurants, Sexclubs und Cannabis-Cafés angeordnet. Alle Restaurants und Bars mussten laut Gesundheitsminister Bruno Bruins am Sonntag um 18.00 Uhr schließen. Vor den sogenannten Coffee Shops, in denen Cannabis verkauft wird, bildeten sich kurz nach der Ankündigung lange Schlangen. Auch Luxemburg verkündete die Schließung aller Bars und Restaurants in der Nacht zu Montag.
Serbien ruft wegen Corona-Krise Notstand aus
Serbien hat im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie den nationalen Notstand ausgerufen. Die Schulen, Kindergärten, Universitäten und andere öffentliche Einrichtungen des Landes werden ab Montag geschlossen, wie Präsident Aleksandar Vucic am Sonntag ankündigte. Auch solle die Armee eingesetzt werden, um "wichtige Orte" wie Krankenhäuser mit Corona-Patienten zu schützen.
Tschechien schränkt wegen Coronavirus Bewegungsfreiheit drastisch ein
Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie schränkt Tschechien die Bewegungsfreiheit im Land rigoros ein. Die Menschen dürfen nur noch ihre Häuser und Wohnungen verlassen, um arbeiten zu gehen, einzukaufen, Verwandte oder Ärzte zu besuchen, wie Ministerpräsident Andrej Babis am Sonntag sagte. Auch bleibe es erlaubt, Zeit in der Natur zu verbringen. Die Einschränkungen der Bewegungsfreiheit gelten bis zum 24. März.
Oppositionspolitiker Gantz wird mit Regierungsbildung in Israel beauftragt
Israels Präsident Reuven Rivlin wird den Oppositionspolitiker Benny Gantz mit der Regierungsbildung beauftragen. Der frühere Armeechef werde am Montag den entsprechenden Auftrag erhalten, kündigte die israelische Präsidentschaft an. Der Herausforderer des geschäftsführenden Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hatte sich zuvor im Parlament den notwendigen Rückhalt für eine Regierungsbildung gesichert.
Biden und Sanders attackieren Trumps Corona-Krisenmanagement
Die US-Präsidentschaftsbewerber Bernie Sanders und Joe Biden haben das Krisenmanagement von Präsident Donald Trump im Umgang mit der Coronavirus-Pandemie scharf kritisiert. "Wir müssen diesem Präsidenten jetzt sofort den Mund verbieten, weil er Ärzte und Wissenschaftler untergräbt, die versuchen, den Amerikanern zu helfen", sagte Sanders in einem TV-Duell mit Biden. Es sei inakzeptabel, dass Trump "falsche Informationen herausplappert, die die Öffentlichkeit verunsichern".
+++ Konjunkturdaten +++
Japan/Maschinenbauaufträge Kern Jan +2,9% (PROG: -1,2%) gg Vm
Japan/Maschinenbauaufträge Kern Jan -0,3% gg Vj
Indonesien Exporte Feb 13,94 Mrd USD
Indonesien Importe Feb 11,60 Mrd USD
Indonesien Handelsbilanz Feb Überschuss 2,34 Mrd USD (PROG Defizit 0,77 Mrd USD)
DJG/DJN/AFP/apo/hab
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March 16, 2020 04:04 ET (08:04 GMT)
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