FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Versuch einer Stabilisierung am deutschen Aktienmarkt hat am Dienstag ein rasches Ende gefunden. Der Dax , der in den ersten Handelsminuten um fast fünf Prozent gestiegen war, gab diese Gewinne schnell wieder ab. Gegen Mittag fiel der Leitindex um etwas mehr als 1 Prozent auf 8642,48 Punkte. Schon in den vergangenen Wochen waren Erholungsversuche zumeist rasch in sich zusammengefallen.
Am Montag hatte der Leitindex wegen des neuartigen Coronavirus weitere gut fünf Prozent verloren und war zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit September 2013 eingebrochen.
Auch der MDax gab anfängliche Gewinne rasch wieder ab und verlor zuletzt 2,6 Prozent auf 18 731,10 Punkte. Der Index der mittelgroßen Börsentitel war am Vortag erstmals seit fast vier Jahren unter die Marke von 20 000 Punkten gefallen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab leicht nach.
Das Problem sei, dass weder das Ausmaß noch die Dauer einer vom Coronavirus ausgelösten Rezession abzuschätzen seien, sagte Stratege Martin Lück vom Vermögensverwalter Blackrock. "Man muss kein Schwarzmaler sein, um mit Blick auf die gesamtwirtschaftlichen Folgen auf einiges gefasst zu sein". Und dabei sei noch nicht einmal von den USA die Rede. Deren Gesundheitssystem dürfte auf die vermutlich bald stark steigende Zahl von Infektionen nicht vorbereitet sein.
Papiere von MTU verloren 1,5 Prozent. Wegen des Coronavirus will der Triebwerkshersteller den Bilanzgewinn 2019 nicht ausschütten, sondern in das kommende Geschäftsjahr vortragen. Volkswagen verloren 1,1 Prozent. Die Wolfsburger wollen die Produktion in zahlreichen Werken wegen der Ausbreitung des Virus vorübergehend aussetzen.
Gesucht waren solche Aktien, die Anleger als potenzielle Profiteure der Pandemie des Virus ausmachen. So schnellten Drägerwerk um neun Prozent nach oben. Der Hersteller von Medizintechnik hatte jüngst vom Bund einen Großauftrag für Beatmungsgeräte erhalten.
Die Mainzer BioNtech arbeitet mit der chinesischen Fosun Pharma an einem Impfstoff gegen das Virus. Die Euphorie an der Börse kannte keine Grenzen, der BioNtech-Kurs schoss in der Spitze um mehr als 70 Prozent nach oben. Zuletzt betrug die Rally noch knapp 40 Prozent.
Osram -Aktien brachen dagegen um 26 Prozent ein. Das Unternehmen wird vom Chip-Hersteller AMS übernommen. Dessen Aktienkurs hat sich jedoch seit Mitte Februar gefünftelt. Damit könnte eine zur Finanzierung der Osram-Übernahme geplante Kapitalerhöhung von AMS ausfallen, vermuteten Händler. Das laste schwer auf dem Osram-Kurs.
Die Reißleine zogen Anleger auch bei Immobilienaktien. So brachen Aroundtown um 22 Prozent ein und Grand City Properties um 12 Prozent. Aktien des Betreibers von Einkaufszentren Deutsche Euroshop büßten 16 Prozent ein. Sixt verloren 10 Prozent, das immer mehr zum Erliegen kommende öffentliche Leben dürfte die Geschäfte des Autovermieters erheblich belasten./bek/mis
DE0007480204, DE0005550636, DE000A0D9PT0, DE0007231326, DE0007664039, DE0008469008, DE0008467416, EU0009658145, LU0775917882, DE000LED4000, AT0000A18XM4, LU1673108939, US09075V1026
Am Montag hatte der Leitindex wegen des neuartigen Coronavirus weitere gut fünf Prozent verloren und war zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit September 2013 eingebrochen.
Auch der MDax gab anfängliche Gewinne rasch wieder ab und verlor zuletzt 2,6 Prozent auf 18 731,10 Punkte. Der Index der mittelgroßen Börsentitel war am Vortag erstmals seit fast vier Jahren unter die Marke von 20 000 Punkten gefallen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab leicht nach.
Das Problem sei, dass weder das Ausmaß noch die Dauer einer vom Coronavirus ausgelösten Rezession abzuschätzen seien, sagte Stratege Martin Lück vom Vermögensverwalter Blackrock. "Man muss kein Schwarzmaler sein, um mit Blick auf die gesamtwirtschaftlichen Folgen auf einiges gefasst zu sein". Und dabei sei noch nicht einmal von den USA die Rede. Deren Gesundheitssystem dürfte auf die vermutlich bald stark steigende Zahl von Infektionen nicht vorbereitet sein.
Papiere von MTU verloren 1,5 Prozent. Wegen des Coronavirus will der Triebwerkshersteller den Bilanzgewinn 2019 nicht ausschütten, sondern in das kommende Geschäftsjahr vortragen. Volkswagen verloren 1,1 Prozent. Die Wolfsburger wollen die Produktion in zahlreichen Werken wegen der Ausbreitung des Virus vorübergehend aussetzen.
Gesucht waren solche Aktien, die Anleger als potenzielle Profiteure der Pandemie des Virus ausmachen. So schnellten Drägerwerk um neun Prozent nach oben. Der Hersteller von Medizintechnik hatte jüngst vom Bund einen Großauftrag für Beatmungsgeräte erhalten.
Die Mainzer BioNtech arbeitet mit der chinesischen Fosun Pharma an einem Impfstoff gegen das Virus. Die Euphorie an der Börse kannte keine Grenzen, der BioNtech-Kurs schoss in der Spitze um mehr als 70 Prozent nach oben. Zuletzt betrug die Rally noch knapp 40 Prozent.
Osram -Aktien brachen dagegen um 26 Prozent ein. Das Unternehmen wird vom Chip-Hersteller AMS übernommen. Dessen Aktienkurs hat sich jedoch seit Mitte Februar gefünftelt. Damit könnte eine zur Finanzierung der Osram-Übernahme geplante Kapitalerhöhung von AMS ausfallen, vermuteten Händler. Das laste schwer auf dem Osram-Kurs.
Die Reißleine zogen Anleger auch bei Immobilienaktien. So brachen Aroundtown um 22 Prozent ein und Grand City Properties um 12 Prozent. Aktien des Betreibers von Einkaufszentren Deutsche Euroshop büßten 16 Prozent ein. Sixt verloren 10 Prozent, das immer mehr zum Erliegen kommende öffentliche Leben dürfte die Geschäfte des Autovermieters erheblich belasten./bek/mis
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