BERLIN (Dow Jones)--Der CDU-Wirtschaftsrat hat angesichts der Treibhausgasbilanz des Umweltbundesamts einen länder- und grenzübergreifenden Emissionshandel gefordert. "Um CO2-Emissionen zu den geringsten Kosten für Unternehmen und Bürger einzusparen und einen technologieoffenen Anreiz für die Investitionen in klimafreundliche Innovationen zu schaffen, ist ein marktwirtschaftlicher CO2-Preis das beste Instrument", erklärte Generalsekretär Wolfgang Steiger. Eindrucksvoller Beleg hierfür sei der Erfolg des europäischen Emissionshandels (ETS).
Das Instrument war eine der Ursachen des Rückgangs des deutschen CO2-Ausstoßes im vergangenen Jahr um 6,3 Prozent oder 54 Millionen Tonnen. Das war eine Minderung von 35,7 Prozent gegenüber dem Jahr 1990. Auch der deutsche Kohleausstieg, der bereits mit der Abschaltung von acht Blöcken seit dem Jahr 2016 begann, war ein Grund für die Entwicklung. Nur in den Bereichen Verkehr und Wärme stagnierten beziehungsweise stiegen die Emissionen.
Für beide Sektoren hatte die Bundesregierung im Rahmen des Klimapakets die Einführung eines nationalen Emissionshandels beschlossen, mit einem Startpreis von 25 Euro ab 2021. Der CDU-Wirtschaftsrat erklärte, diese Maßnahme könne nur ein Zwischenschritt sein. Die Bundesregierung sollte diesen Zertifikatehandel bis 2030 in einen grenz- und sektorenübergreifenden europäischen Emissionshandel überführen, so Steiger. Auch forderte er niedrigere Stromsteuern, ein Festhalten an den Schutzmaßnahmen für die energieintensive Industrie sowie einen marktwirtschaftlichen Rahmen für die Wasserstoffwirtschaft.
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March 17, 2020 07:24 ET (11:24 GMT)
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