NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem dramatischen Ausverkauf zum Wochenauftakt kommt es zu Handelsbeginn am Dienstag an der Wall Street zunächst zu einer Gegenbewegung. Allerdings machen die Indizes nur einen Bruchteil ihrer Verluste wett.
Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,6 Prozent auf 20.314 Punkte. Unmittelbar nach der Startglocke lag der Index kurz über 2 Prozent im Plus. Der S&P-500 legt um 1,4 Prozent zu und der Nasdaq-Composite um 1,2 Prozent. Am Montag hatten alle Indizes zweistellig verloren. Im Dow-Jones-Index betrug das Minus fast 13 Prozent.
Beobachter zweifeln an der Nachhaltigkeit einer Erholung. Obwohl mittlerweile weltweit drastische Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ergriffen wurden, breitet sich das Virus weiter aus. Die Hilfszusagen der Regierungen gehen Marktteilnehmern nicht weit genug. Geldpolitisch sei schon viel getan worden, heißt es etwa von Sameer Goel, leitender Makrostatege Asien bei der Deutschen Bank, mit Blick auf Zinssenkungen und andere Maßnahmen der diversen Notenbanken. Nun sei noch eine deutlich aggressivere fiskalische Antwort auf die Entwicklung notwendig, um die Bilanzen der Unternehmen und die Realwirtschaft zu unterstützen. Dies sei aber schwieriger und benötige mehr Zeit, räumt der Stratege ein.
Berichte über ein geplantes Stimulipaket der US-Regierung im Umfang von 850 Millarden Dollar lösen allenfalls zurückhaltende Reaktionen aus. Im Handel heißt es, dass ein Paket erwartet werde. 850 Milliarden Dollar gingen in die richtige Richtung, dürften aber bei weitem nicht ausreichen.
US-Einzelhandelsumsätze schrumpfen
Die Konjunkturdaten des Tages zeigen Licht wie Schatten. Die stark beachteten Einzelhandelsumsätze in den USA gingen im Februar auf Monatssicht um 0,5 Prozent zurück. Volkswirte hatten einen kleinen Anstieg um 0,1 Prozent erwartet. Dagegen stieg die Industrieproduktion im vergangenen Monat etwas stärker als von Ökonomen prognostiziert.
Der Dollar erholt sich von dem Rücksetzer, den er nach der überraschenden Zinssenkung der US-Notenbank vom Wochenende verzeichnet hatte. Im Gegenzug fällt der Euro auf rund 1,10 Dollar. Der Dollar profitiere von seinem Status als weltweit meistgenutzte Währung, sagen Marktbeobachter. Außerdem gelte der Greenback im Vergleich zu verschiedenen anderen Währungen, etwa dem Euro, als sicherer Hafen.
Die Analysten der ING warnen jedoch, dass sich das rasch wieder ändern könnte. Wenn die weltweit eingeleiteten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie Wirkung zeigten und die Angst vor einer Rezession nachlasse, dürfte der Dollar wieder nachgeben, prognostiziert ING.
Die Ölpreise geben erneut nach. Während WTI 0,5 Prozent auf 28,57 Dollar sinkt, fällt Brent um 2,1 Prozent auf 29,41 Dollar. Rezessionsängste als Folge der Corona-Pandemie und der von Saudi-Arabien initiierte Preiskrieg dürften übergeordnet aber weiter auf den Preisen lasten.
Der Goldpreis fällt derweil weiter - laut Marktteilnehmern ein Zeichen dafür, dass Anleger derzeit alles zu Geld machen, was sich leicht verkaufen lässt, um Kasse zu halten. Mathieu Savary von BCA vergleicht die aktuelle Lage mit der Situation im Oktober 2008, als die Angst vor Liquiditätsengpässen am Markt umging. Es sei die Angst vor der Deflation, die den Goldpreis drücke. Der aktuelle Mangel an Liquidität beschwöre das Schreckgespenst einer wirtschaftlichen Depression herauf. Aktuell verbilligt sich die Feinunze um 1,1 Prozent auf 1.492 Dollar.
Am US-Anleihemarkt sinken die Notierungen. Die Rendite zehnjähriger Titel steigt um 5,7 Basispunkte auf 0,79 Prozent.
Biontech haussieren dank Pfizer-Hilfe
Die Aktien des deutschen Biotech-Unternehmens Biontech springen um 45 Prozent nach oben in Reaktion auf die Nachricht, dass der US-Pharmakonzern Pfizer Biontech bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus unterstützt. Pfizer verbessern sich um 5 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.313,58 0,62 125,06 -28,82 S&P-500 2.419,45 1,40 33,32 -25,11 Nasdaq-Comp. 6.986,07 1,18 81,48 -22,14 Nasdaq-100 7.120,44 1,43 100,06 -18,47 US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,37 1,5 0,36 -82,9 5 Jahre 0,53 4,1 0,49 -139,2 7 Jahre 0,73 6,1 0,67 -151,8 10 Jahre 0,79 5,7 0,73 -165,5 30 Jahre 1,38 4,3 1,34 -168,5 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 9:44 Uhr Fr, 17:38 Uhr % YTD EUR/USD 1,1004 -1,47% 1,1208 1,1062 -1,9% EUR/JPY 117,67 -0,84% 119,13 118,99 -3,5% EUR/CHF 1,0565 -0,13% 1,0549 1,0565 -2,7% EUR/GBP 0,9117 +0,14% 0,9064 0,8944 +7,7% USD/JPY 106,94 +0,64% 106,32 107,55 -1,7% GBP/USD 1,2070 -1,60% 1,2366 1,2366 -8,9% USD/CNH (Offshore) 7,0321 +0,32% 7,0100 7,0302 +0,9% Bitcoin BTC/USD 5.247,26 +6,59% 4.855,76 5.365,01 -27,2% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 28,57 28,70 -0,5% -0,13 -52,7% Brent/ICE 29,41 30,05 -2,1% -0,64 -54,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.491,88 1.508,54 -1,1% -16,66 -1,7% Silber (Spot) 12,49 12,94 -3,5% -0,45 -30,0% Platin (Spot) 654,00 663,50 -1,4% -9,50 -32,2% Kupfer-Future 2,34 2,39 -2,2% -0,05 -16,5% ===
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March 17, 2020 10:10 ET (14:10 GMT)
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