Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Die Linke hat zur Abfederung der ökonomischen Auswirkungen der Corona-Pandemie ein staatliches Überbrückungsgeld verlangt. "Wir brauchen ein Corona-Überbrückungsgeld in Form einer direkten, temporären Geldzuwendung, das mit einer mehrsprachigen Aufklärung und Ansprache durch den Gesetzgeber und die städtischen Verwaltungen gekoppelt ist, um als vielfältige Gesellschaft diese Herausforderung gemeinsam meistern zu können", sagte Parteichefin Katja Kipping. Das betreffe Soloselbstständige, Kulturbetriebe und besonders auch den Einzelhandel.
"In kleinen Betrieben sind die Inhaber jetzt ebenso bedroht wie die Angestellten", erklärte sie. Nötig sei eine Investition in den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft. "Gerade all jene, die nicht viel auf der hohen Kante haben oder in ihren Jobs auf tägliche Aufträge angewiesen sind, müssen jetzt unter einen solidarischen Rettungsschirm fallen", forderte die Parteichefin.
Unterdessen verlangte der Linke-Fraktionsvize Fabio De Masi nach einer Begrenzung von Leerverkäufen durch die Finanzaufsichtsbehörden von Frankreich, Belgien, Italien und Spanien ein EU-weites Leerverkaufsverbot. "Die EU braucht jetzt eine koordinierte Finanzaufsicht und sollte gedeckte Leerverkäufe sowie den Hochfrequenzhandel an allen europäischen Finanzplätzen untersagen", erklärte er. Notfalls müsse auch nach Börsengesetz der Handel ausgesetzt werden. Zudem brachte er einen "europäischer Corona-Bond" ins Spiel, um den Privatsektor durch Staatsausgaben zu stabilisieren.
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March 17, 2020 11:57 ET (15:57 GMT)
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