Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18:25 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 2.530,50 +3,27% -32,43% Stoxx50 2.491,59 +3,52% -26,78% DAX 8.939,10 +2,25% -32,53% FTSE 5.294,90 +2,79% -31,71% CAC 3.991,78 +2,84% -33,23% DJIA 20.676,64 +2,42% -27,55% S&P-500 2.466,77 +3,38% -23,65% Nasdaq-Comp. 7.142,68 +3,45% -20,39% Nasdaq-100 7.292,67 +3,88% -16,49% Nikkei-225 17.011,53 +0,06% -28,09% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 171,82 -48
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 28,06 28,70 -2,2% -0,64 -53,6% Brent/ICE 29,31 30,05 -2,5% -0,74 -54,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.529,62 1.508,54 +1,4% +21,08 +0,8% Silber (Spot) 12,61 12,94 -2,5% -0,33 -29,3% Platin (Spot) 662,65 663,50 -0,1% -0,85 -31,3% Kupfer-Future 2,32 2,39 -3,3% -0,08 -17,4%
Die Ölpreise gaben erneut nach. Rezessionsängste als Folge der Corona-Pandemie und der von Saudi-Arabien initiierte Preiskrieg mit Russland lasteten weiter auf den Preisen, hieß es.
Der Goldpreis machte derweil etwas Boden gut, was Beobachter mit einem neuen Hilfsprogramm der US-Notenbank erklärten. Durch die Unterstützung sogenannter Commercial Paper soll ein Kreditrahmen ähnlich wie während der Finanzkrise 2008 geschaffen werden, um mögliche Engpässe für die Unternehmensfinanzierung abzumildern. Ein solches Versprechen der Fed zu mehr Unterstützung in der aktuellen Krise sei genau das gewesen, was Gold nach der jüngsten Verlustserie gebraucht habe, sagte Edward Moya von Oanda.
Der Preisverfall der vergangenen Tage bei Gold ist laut Marktteilnehmern ein Zeichen dafür, dass Anleger derzeit alles zu Geld machen, was sich leicht verkaufen lässt, um Kasse zu halten. Mathieu Savary von BCA vergleicht die aktuelle Lage mit der Situation im Oktober 2008, als die Angst vor Liquiditätsengpässen am Markt umging. Es sei die Angst vor der Deflation, die den Goldpreis drücke. Der aktuelle Mangel an Liquidität beschwöre das Schreckgespenst einer wirtschaftlichen Depression herauf.
FINANZMARKT USA
Nach dem dramatischen Ausverkauf zum Wochenauftakt kommt es am Dienstag an der Wall Street zu einer Gegenbewegung. Die ist einerseits zwar fragil, andererseits fallen die Gewinne passend zu den jüngsten massiven Ausschlägen nach beiden Seiten zur Mittagszeit mit bis zu 5 Prozent kräftig aus. Beobachter zweifeln an der Nachhaltigkeit der Erholung, trotz der mittlerweile weltweit ergriffenen drastischen Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie. Andererseits brauchen diese Maßnahmen auch Zeit zu wirken. Zumindest für etwas Zuversicht sorgen Berichte über ein geplantes Stimulipaket der US-Regierung im Umfang von 850 Milliarden Dollar. Die Konjunkturdaten des Tages zeigen Licht wie Schatten, spielen aber als rückwärtsgerichtet kaum ein Rolle angesichts der dynamischen Entwicklung rund um die Coronavirus-Pandemie. Die stark beachteten Einzelhandelsumsätze in den USA gingen im Februar auf Monatssicht um 0,5 Prozent zurück. Volkswirte hatten einen kleinen Anstieg um 0,1 Prozent erwartet. Dagegen stieg die Industrieproduktion etwas stärker als prognostiziert.
Die Boeing-Aktie steht erneut stark unter Druck und verliert 8,3 Prozent. Damit ist die Aktie mit Abstand größter Verlierer und zugleich Bremser im Dow-Jones-Index. Marktbeobachtern zufolge könnten die Liquiditätsprobleme bei Boeing größer sein als gedacht. Die Abstufung des Langfristratings um gleich zwei Stufen auf BBB von AA- durch Standard & Poor's spiegele das wider. Der Kurs des Boeing-Zulieferers Spirit Aero verliert gut 17 Prozent. Die Aktien des an der Nasdaq notierten Mainzer Biotechnologie-Unternehmens Biontech springen um 72 Prozent nach oben. Hier sorgt die Nachricht für Fantasie, dass der US-Pharmakonzern Pfizer Biontech bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus unterstützt. Pfizer verbessern sich um 3,3 Prozent.
Am US-Anleihemarkt spiegelt sich die leichte Entspannung in sinkenden Kursen und steigenden Renditen wider. Die Rendite zehnjähriger Titel steigt um gut 9 Basispunkte auf 0,82 Prozent.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Nach einer volatilen Sitzung haben Europas Börsen sehr fest geschlossen. Befeuert wurde die Erholung von der Wall Street, wo die Kurse einen Teil ihrer massiven Abgaben vom Montag wettmachten. Der drastisch eingebrochene ZEW-Index schürte indessen Konjunktursorgen. Unter Marktteilnehmern geht nicht nur die Angst vor einer Rezession um, erste Stimmen warnen sogar vor einer möglichen Depression wegen der Coronavirus-Pandemie. Im Börsenfokus stehen nun weitere Notenbank-Erleichterungen, aber vor allem die Hoffnung auf konzertierte Konjunkturpakete. Bei den Unternehmen werden viele Anträge auf Staatshilfe erwartet. Verhaltene Ausblicke von VW und Wacker Chemie überraschten in dieser Situation nicht mehr. Die Unternehmen seien wie andere der Entwicklung in der Coronakrise ausgeliefert. Die Vorsicht beim Blick auf die kommenden Monate sei daher "vernünftig". Auch Volvo hat am späten Montag bereits vor den Folgen der Krise gewarnt. Volvo verloren 4,4 Prozent und Wacker Chemie 9,6 Prozent. VW gewannen hingegen 1,7 Prozent. Shop Apotheke Europe legten um 15,2 Prozent zu. Die Online-Apotheke habe starke Zahlen zum vierten Quartal vorgelegt, und "angesichts der Coronakrise darf man damit rechnen, dass es gerade im Gesundheitsbereich noch besser wird", sagte ein Händler. Pessimistische Erwartungen an das laufende Jahr drückten dagegen Sixt um 14,4 Prozent. "Als Mietwagenanbieter sind sie schon immer als Leidtragender der eingeschränkten Reisetätigkeit gesehen worden", meinte ein Händler.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 9:44 Uhr Fr, 17:38 Uhr % YTD EUR/USD 1,0979 -1,70% 1,1208 1,1062 -2,1% EUR/JPY 117,82 -0,72% 119,13 118,99 -3,4% EUR/CHF 1,0565 -0,13% 1,0549 1,0565 -2,7% EUR/GBP 0,9084 -0,22% 0,9064 0,8944 +7,3% USD/JPY 107,39 +1,07% 106,32 107,55 -1,3% GBP/USD 1,2084 -1,49% 1,2366 1,2366 -8,8% USD/CNH (Offshore) 7,0321 +0,32% 7,0100 7,0302 +0,9% Bitcoin BTC/USD 5.343,26 +8,54% 4.855,76 5.365,01 -25,9%
Der Dollar erholte sich kräftig von dem Rücksetzer, den er nach der überraschenden Zinssenkung der US-Notenbank vom Wochenende verzeichnet hatte. Im Gegenzug fiel der Euro von über 1,12 in der Spitze am Vortag auf knapp unter 1,10 Dollar. Der Dollar-Index gewinnt 1,6 Prozent. Der Dollar profitiere von seinem Status als weltweit meistgenutzte Währung, sagten Marktbeobachter. Außerdem gelte der Greenback im Vergleich zu verschiedenen anderen Währungen, etwa dem Euro, als sicherer Hafen. Die Analysten der ING warnten jedoch, dass sich das rasch wieder ändern könnte. Wenn die weltweit eingeleiteten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie Wirkung zeigten und die Angst vor einer Rezession nachlasse, dürfte der Dollar wieder nachgeben.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Mehrheitlich mit Rückgängen haben sich am Dienstag die asiatischen Börsen gezeigt, auch wenn der Abgabedruck etwas geringer war als noch zu Wochenbeginn. Belastend wirkte der Ausverkauf an der Wall Street am Vortag, der panikartige Züge gezeigt hatte. Die nahezu ungebremste Ausbreitung des Coronavirus, vor allem in Europa, hat die Börsen weltweit noch immer im Griff. Beobachter fürchten, dass die bisherigen Maßnahmen der Regierungen nicht reichen, um einen starken Anstieg der Insolvenzen und der Arbeitslosigkeit zu verhindern. Die Analysten von Goldman Sachs haben wegen der Corona-Pandemie ihre Schätzungen für China revidiert. Sie gehen nun davon aus, dass die chinesische Wirtschaft im ersten Quartal um 9 Prozent schrumpfen wird. Bislang hatten sie ein Wachstum um 3,5 Prozent prognostiziert. Wegen der hohen Volatilität der Märkte hat derweil die Börse im philippinischen Manila als erster Handelsplatz weltweit den Handel bis auf weiteres eingestellt. Die Regierung hat nach einem starken Anstieg der Infektionen eine landesweite Quarantäne ausgesprochen.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
BASF verschiebt Hauptversammlung
Der Chemiekonzern BASF wird aufgrund der schnellen Ausbreitung des Coronavirus die Hauptversammlung nicht wie geplant am 30. April 2020 durchführen. Die Gesundheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Aktionärinnen und Aktionären sowie der beteiligten Dienstleister habe höchste Priorität, zudem habe das Land Baden-Württemberg Veranstaltungen mit über 100 Teilnehmenden untersagt, begründete der DAX-Konzern den Schritt.
Daimler unterbricht Produktion für zunächst 2 Wochen
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
March 17, 2020 13:26 ET (17:26 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.