
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union (EU) sind dem Vorschlag von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für eine 30tägige Einreisesperre für Nicht-EU-Bürger gefolgt und haben sich mit einer entsprechenden Maßnahme nach Angaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei einer Videokonferenz einverstanden gezeigt. Beschlossen worden sei "im Grunde ein Einreiseverbot" bis auf ganz wenige Ausnahmen, sagte Merkel bei einer Pressekonferenz in Berlin. "Deutschland wird das sofort umsetzen", kündigte sie an.
Die Einreiserestriktionen gelten laut Merkel für alle Personen, die nicht aus der EU, dem Efta-Raum oder Großbritannien stammen. Zudem sei betont worden, dass die "freie Beweglichkeit der Pendler" innerhalb der EU umgesetzt werden solle. Daran werde "noch weiter gearbeitet werden", konstatierte die Kanzlerin.
Als Folge der Krise sei "mit sehr ernsten Konsequenzen für unsere Wirtschaft" zu rechnen. "Um so wichtiger ist für mich der freie Fluss der Waren", betonte sie. "Wenn wir ein Signal senden wollen, dass wir uns entschieden gegen die wirtschaftlichen Folgen stemmen, die sowieso auftreten werden, dann gehört für mich die Bewegungsfreiheit für Güter und Waren ganz entscheidend dazu." Zudem soll nach Merkels Angaben die Rückholung von EU-Bürgern aus Ländern außerhalb der EU nach Europa koordiniert werden.
Auf eine Frage wandte sich Merkel zudem entschieden gegen Gerüchte, nach denen das Bargeld knapp werde. Diese nannte sie "gegenstandslos" und betonte: "Es gibt keinerlei Anzeichen dafür. Die Verfügbarkeit von Geld ist gewährleistet."
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March 17, 2020 15:53 ET (19:53 GMT)
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