
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
REZESSION - Die Corona-Krise wird nach Ansicht von Gabriel Felbermayr, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, die deutsche Wirtschaft in eine schwere Rezession stürzen. "Ich fürchte, diese Rezession wird die Mutter aller Rezessionen", sagte Felbermayr und rechnet vor: "Wenn sich die Wirtschaftstätigkeit in Deutschland einen Monat lang halbiert, kostet das aufs Jahr gesehen vier Prozent Wirtschaftswachstum, bei zwei Monaten schon acht Prozent. Das haben wir in Friedenszeiten noch nie erlebt", sagte er. (Handelsblatt S. 6)
STAATSHILFEN - Ifo-Chef Clemens Fuest hat sich angesichts der Corona-Krise für direkte staatliche Hilfen für angeschlagene Betriebe und auch für Staatsbeteiligungen an Unternehmen ausgesprochen. "Angesichts der Dramatik und der Dynamik des wirtschaftlichen Einbruchs ist es sinnvoll, auch direkte Hilfen für Unternehmen und eventuelle Staatsbeteiligungen vorzubereiten", sagte Fuest der Rheinischen Post. Dazu müsse unter anderem die Beihilfenkontrolle der Europäischen Kommission grünes Licht geben. "All dies kann die Staatsschulden Deutschland erheblich erhöhen. Ein massiver wirtschaftlicher Einbruch wäre aber noch gefährlicher für die Staatsfinanzen und die Volkswirtschaft insgesamt", sagte der Präsident des Münchner Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung. (Rheinische Post)
KRANKENKASSEN - Die gesetzlichen Krankenkassen haben versichert, unbegrenzt alle Ausgaben zu finanzieren, die zur Bewältigung der Corona-Pandemie benötigt werden. "Wir achten darauf, dass Kliniken und Ärzte mit der erforderlichen Liquidität versorgt werden, damit sie leisten können, was medizinisch notwendig ist", sagte die Chefin des Kassen-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. (RND)
BREXIT - Angesichts der wirtschaftlichen Belastung, die auch Großbritannien infolge der Corona-Pandemie erwarten muss, wird in London und Brüssel zunehmend spekuliert, ob Premier Boris Johnson die Brexit-Übergangsphase über den 31. 12. hinaus verlängern muss. Denn sollten bis dahin keine Regelungen mit der EU vereinbart sein, käme es zu einem harten Brexit, der die Wirtschaft voraussichtlich stärker belasten würde. (SZ S. 7)
JUSTIZ - Das Coronavirus bringt die Abläufe im Rechtsstaat durcheinander. Prozesse werden beschleunigt oder verschoben. Trotzdem drohen viele Verfahren wegen der Epidemie zu platzen. Das will die Regierung nun mit einem neuen Gesetz verhindern. (SZ S. 15)
BÖRSE - Durch den Aktiencrash infolge der Corona-Krise geraten Leerverkäufe verstärkt ins Visier von Regierungen und Aufsichtsbehörden. Am Dienstag lehnte der französische Finanzminister Bruno Le Maire zwar eine Schließung der Börsen entschieden ab, machte sich aber für EU-weite Leerverkaufsverbote stark. "Wir wollen Spekulation an den Märkten verhindern. Wir werden alle zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um unsere Unternehmen zu schützen." Neben Frankreich verhängten gestern auch Belgien und Italien Leerverkaufsverbote für einen Tag. Zuvor hatte Spanien am Montagabend Leerverkäufe in sämtlichen spanischen Aktien für einen Monat verboten. Gegen eine Schließung der Börsen wegen der Turbulenzen sprachen sich die amerikanischen und britischen Aufsichtsbehörden SEC und FCA sowie die Deutsche Börse und der europäische Börsenverband Fese aus. Die Börse in Manila wurde geschlossen, wird aber am Donnerstag wieder öffnen. Die Schließung wurde mit dem Schutz der Angestellten vor Infektionen begründet. (Börsen-Zeitung S. 13)
STROMVERBRAUCH - In Deutschland sinkt der Stromverbrauch aufgrund der Corona-Krise nach Informationen des Fachdienstes Tagesspiegel Background Energie & Klima bereits spürbar. In den kommenden Tagen steht offenbar ein weiterer sehr deutlicher Einbruch bei der Nachfrage bevor. Ein Sprecher des Stromhändlers Next Kraftwerke sagte: "Wir beobachten einen ganz klaren Rückgang der Nachfrage nach Strom in Abweichung von den zu erwartenden Werten in einer vergleichbaren Situation." (Tagesspiegel)
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March 18, 2020 01:34 ET (05:34 GMT)
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