Von Andrew Tangel und Doug Cameron
NEW YORK (Dow Jones)--Boeing fordert angesichts der Belastungen aus dem Ausbruch des Coronavirus von der US-Regierung ein Hilfspaket mit einem Volumen über mindestens 60 Milliarden US-Dollar für die Luftfahrtbranche. Der Flugzeughersteller kündigte an, sowohl im öffentlichen als auch privaten Sektor nach Unterstützung zu fragen. Dazu gehörten auch Kreditgarantien.
"Die Mittel würden die gesagte Luftfahrtindustrie unterstützen", teilte Boeing mit. Ein Großteil der Liquidität für Boeing soll für Zahlungen an Zulieferer verwendet werden.
Der Konzern sei mit der Regierung in Washington und Kongressmitgliedern in Kontakt, hatte das Wall Street Journal zuvor berichtet. US-Fluggesellschaften fordern ein separates Hilfspaket für die Branche mit einem Volumen von rund 50 Milliarden Dollar, um die Ausfälle aus dem geringeren Reiseverkehr abzumildern.
US-Präsident Donald Trump befürwortete die Stützung des Airbus-Wettbewerbers: "Wir müssen Boeing schützen", so Trump am Dienstag.
Boeing hat in den vergangenen sieben Jahren mehr als 40 Milliarden Dollar für Aktienrückkäufe ausgegeben. Der Börsenwert des Konzerns kletterte bis zum Flugverbot der 737 Max vergangenes Jahr auf 250 Milliarden Dollar. Mit den zusätzlichen Belastungen aus der Corona-Krise stürzte der Börsenwert auf nun 73 Milliarden Dollar ab.
Analysten gehen allerdings davon aus, dass der Konzern zumindest kurzfristig keine Liquiditätsprobleme bekommen werde. "Boeing ist nach wie vor ein starkes Unternehmen", so S&P-Global-Ratings-Analyst Chris DeNicolo in einer Mitteilung an Kunden am Dienstag. Die Ratingagentur hatte diese Woche die Bonitätseinstufung angesichts des zunehmenden Gegenwinds allerdings um zwei Stufen gesenkt.
Mitarbeit: Andy Pasztor
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March 18, 2020 01:51 ET (05:51 GMT)
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