Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Die deutsche Immobilienwirtschaft fordert von der Bundesregierung wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Epidemie ein Rettungsprogramm für Gewerbemieter und Hotelpächter.
Der ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss, der Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, sieht Gewerbemieter und Bestandshalter wegen der Ausbreitung des Coronavirus und ersten Schließungen von Geschäften vor existenziellen Problemen. Daher seien laut ZIA-Präsident Andreas Mattner individuelle Lösungen wie Mietstundungen nötig. "Dort wo Kurzarbeit möglich ist, kann dies eine Hilfe sein. Die Bundesregierung muss jetzt bei der Einrichtung von Sonderfonds und Rettungsprogrammen für Firmen an die Gewerbeimmobilienwirtschaft, speziell an kleine und mittlere Unternehmen denken", sagte Mattner.
Auch bei Hotelpächtern setzen ähnliche Entwicklungen wie beim Handel ein. Als Folge würden sich Liquiditätsprobleme auch bei Büromietern ereignen, so der ZIA. Dies wiederum führe zu Krisen bei den Bestandshaltern, die weiterhin und vor allem nach der Krise für Gewerberaum sorgen müssten.
Die Immobilienwirtschaft sei eine Schlüsselindustrie, die in Deutschland fast 19 Prozent des Bruttosozialproduktes erwirtschaftet. In früheren Krisen habe sie stets eine Rolle als stabiler Anker wahrgenommen. "Diesmal handelt es sich jedoch um eine Gefahr nicht gekannten Ausmaßes und Tragweite, die ein sofortiges Eingreifen erfordert", so Mattner.
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March 18, 2020 07:48 ET (11:48 GMT)
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