MANNHEIM/NEUSS (dpa-AFX) - Die Coronakrise wird nach Einschätzung von Forschern des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und der Wirtschaftsauskunftei Creditreform zu einer ernsten Gefahr für kleine Unternehmen. "Viele Unternehmen starten trotz einer langen Phase der Hochkonjunktur mit schlechten Voraussetzungen in die vielleicht größte wirtschaftliche Krise der Nachkriegsgeschichte", sagte Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Wirtschaftsforschung von Creditreform. Laut der Analyse des Mannheimer ZEW-Instituts und der Creditreform Wirtschaftsforschung in Neuss weisen insbesondere die Gastronomie, aber auch andere Branchen überdurchschnittlich hohe Anteile an insolvenzgefährdeten Unternehmen auf.
"Mehr als zehn Prozent der Unternehmen der Privatwirtschaft, die älter als drei Jahre und damit den Kinderschuhen entwachsen sind, haben eine schwache oder noch schlechtere Bonitätsbewertung", warnte Experte Hantzsch. Seiner Einschätzung nach sind etwa 345 000 Unternehmen mit mehr als 1,5 Millionen Beschäftigten betroffen.
Von den kleinen Gastronomieunternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten haben laut der Studie 16 Prozent eine schwache Bonitätsbewertung. Ebenfalls überdurchschnittlich hohe Anteile an kleinen Unternehmen mit einer schwachen Kreditbewertung finden sich bei den Automobilzulieferern (15 Prozent) und in der chemischen und der pharmazeutischen Industrie (14 Prozent).
Bei größeren Unternehmen mit 50 oder mehr Beschäftigten zeige sich hingegen ein anderes Bild. Hier seien die Anteile der insolvenzgefährdeten Unternehmen deutlich geringer. An der Spitze findet sich aber auch hier die Gastronomie, gefolgt vom Beherbergungsgewerbe und den Sport- und Freizeitdienstleistungen.
Georg Licht, Forschungsbereichsleiter am ZEW, wies auf Strukturprobleme der privaten Wirtschaft in Deutschland hin, die bereits vor der Coronakrise bestanden hätten. Die Branchen werden seiner Einschätzung nach in ganz unterschiedlicher Weise durch einen monatelangen Stillstand des Wirtschaftslebens betroffen sein.
Größere Anschaffungen, vielleicht auch Urlaubsreisen, werden zum Teil nachgeholt werden, zeigte sich Experte Licht überzeugt. Dienstreisen, Kino- und Konzertbesuche würden hingegen aller Voraussicht nach nicht nachgeholt. "Gerade die Freizeit-, Sport- und Kulturdienstleister werden in besonderem Maße unter dem zeitweiligen Nachfrageausfall leiden", sagte Licht./jkr/la/mis
"Mehr als zehn Prozent der Unternehmen der Privatwirtschaft, die älter als drei Jahre und damit den Kinderschuhen entwachsen sind, haben eine schwache oder noch schlechtere Bonitätsbewertung", warnte Experte Hantzsch. Seiner Einschätzung nach sind etwa 345 000 Unternehmen mit mehr als 1,5 Millionen Beschäftigten betroffen.
Von den kleinen Gastronomieunternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten haben laut der Studie 16 Prozent eine schwache Bonitätsbewertung. Ebenfalls überdurchschnittlich hohe Anteile an kleinen Unternehmen mit einer schwachen Kreditbewertung finden sich bei den Automobilzulieferern (15 Prozent) und in der chemischen und der pharmazeutischen Industrie (14 Prozent).
Bei größeren Unternehmen mit 50 oder mehr Beschäftigten zeige sich hingegen ein anderes Bild. Hier seien die Anteile der insolvenzgefährdeten Unternehmen deutlich geringer. An der Spitze findet sich aber auch hier die Gastronomie, gefolgt vom Beherbergungsgewerbe und den Sport- und Freizeitdienstleistungen.
Georg Licht, Forschungsbereichsleiter am ZEW, wies auf Strukturprobleme der privaten Wirtschaft in Deutschland hin, die bereits vor der Coronakrise bestanden hätten. Die Branchen werden seiner Einschätzung nach in ganz unterschiedlicher Weise durch einen monatelangen Stillstand des Wirtschaftslebens betroffen sein.
Größere Anschaffungen, vielleicht auch Urlaubsreisen, werden zum Teil nachgeholt werden, zeigte sich Experte Licht überzeugt. Dienstreisen, Kino- und Konzertbesuche würden hingegen aller Voraussicht nach nicht nachgeholt. "Gerade die Freizeit-, Sport- und Kulturdienstleister werden in besonderem Maße unter dem zeitweiligen Nachfrageausfall leiden", sagte Licht./jkr/la/mis
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