BERLIN (dpa-AFX) - Ärztevertreter haben sich skeptisch zu möglichen Ausgehsperren in Deutschland für den Kampf gegen das Coronavirus geäußert. "Wer so etwas verhängt, muss auch sagen, wann und wie er es wieder aufhebt", sagte Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery der "Rheinischen Post" (Mittwoch). "Da wir ja davon ausgehen müssen, dass uns das Virus noch lange begleiten wird, frage ich mich, wann wir zur Normalität zurückkehren?" Es sei nicht möglich, Schulen und Kitas bis Jahresende zu schließen. Denn so lange werde es mindestens dauern, bis es einen Impfstoff gebe.
Die Vorsitzende des Marburger Bundes, Susanne Johna, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstag), vorrangiges Ziel müsse ein Abflachen der Kurve bei Neuinfektionen sein. Dies werde aber dazu führen, dass die Welle länger laufe. "Deswegen hilft es nicht weiter, zu strikte Maßnahmen zu ergreifen oder, wie manche Länder in Europa, Ausgangssperren zu verhängen." Jedoch müsse die Bevölkerung weiter aufgeklärt werden, was in dieser Situation gehe und was nicht. "Ich nehme mit Erstaunen und Entsetzen wahr, dass manche den Ernst der Lage noch nicht erkannt haben", sagte Johna. "Der Abstand zum anderen ist das alles Entscheidende. Und zwar ein Abstand von zwei Metern."
Montgomery nannte als Negativbeispiel Italien: "Die waren ganz schnell an ihren Kapazitätsgrenzen, haben aber die Virusausbreitung innerhalb des Lockdowns überhaupt nicht verlangsamt." Ein Lockdown sei eine politische Verzweiflungsmaßnahme, weil man mit Zwangsmaßnahmen meint, weiterzukommen, als man mit der Erzeugung von Vernunft käme./sam/zeh/DP/fba
Die Vorsitzende des Marburger Bundes, Susanne Johna, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstag), vorrangiges Ziel müsse ein Abflachen der Kurve bei Neuinfektionen sein. Dies werde aber dazu führen, dass die Welle länger laufe. "Deswegen hilft es nicht weiter, zu strikte Maßnahmen zu ergreifen oder, wie manche Länder in Europa, Ausgangssperren zu verhängen." Jedoch müsse die Bevölkerung weiter aufgeklärt werden, was in dieser Situation gehe und was nicht. "Ich nehme mit Erstaunen und Entsetzen wahr, dass manche den Ernst der Lage noch nicht erkannt haben", sagte Johna. "Der Abstand zum anderen ist das alles Entscheidende. Und zwar ein Abstand von zwei Metern."
Montgomery nannte als Negativbeispiel Italien: "Die waren ganz schnell an ihren Kapazitätsgrenzen, haben aber die Virusausbreitung innerhalb des Lockdowns überhaupt nicht verlangsamt." Ein Lockdown sei eine politische Verzweiflungsmaßnahme, weil man mit Zwangsmaßnahmen meint, weiterzukommen, als man mit der Erzeugung von Vernunft käme./sam/zeh/DP/fba
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