BERLIN (Dow Jones)--FDP-Chef Christian Lindner hat angesichts der Corona-Krise eine Senkung der Steuersätze rückwirkend für 2019 gefordert. Die Forderung nach einer vollständigen Abschaffung des Solidaritätszuschlags stellt seine Partei zurück. "Um einer Krise nach der Krise vorzubeugen, sollten wir jetzt überlegen, rückwirkend für das Jahr 2019 die Steuersätze zu senken. Sonst würden die Steuern, die für das Boomjahr 2019 gezahlt werden müssen, im Jahr 2020 und 2021 die Existenz von Unternehmen gefährden. Denkbar wäre, die Einkommensteuersätze zu senken", sagte Lindner der Passauer Neuen Presse.
Es gehe nun um Akuthilfe, damit es zu keinen Pleiten komme. "Es geht um alle. Ein Denken, das unterteilt in die Arbeitgeber, die Arbeitnehmer, der Staat, der Privatsektor, macht gegenwärtig keinen Sinn", sagte er.
Zwar bleibe eine völlige Abschaffung des Soli richtig, aber es sei klar, dass jetzt Fragen der akuten Krisenbewältigung im Vordergrund stehen müssten, sagte Lindner. Auch Parteienstreit sei jetzt nicht angebracht. In so einer Phase müsse man den Entscheidungsträgern in Regierung und Behörden den Rücken stärken. Es sei der falsche Zeitpunkt für Kritik.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/apo
(END) Dow Jones Newswires
March 19, 2020 04:17 ET (08:17 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.