Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Kanzleramtschef zu Ausgangssperren: Samstag ist "entscheidender Tag"
Das Verhalten der Bürger am kommenden Wochenende wird nach Angaben von Kanzleramtschef Helge Braun maßgeblich darüber entscheiden, ob auch in Deutschland wegen der Corona-Krise Ausgangssperren verhängt werden. "Wir werden uns das Verhalten der Bevölkerung an diesem Wochenende anschauen", sagte der CDU-Politiker dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. "Der Samstag ist ein entscheidender Tag, den haben wir besonders im Blick."
Saar-Regierungschef Hans droht mit bundesweiter Ausgangssperre
Nach Kanzleramtschef Helge Braun hat auch der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (beide CDU) mögliche Ausgangssperren vom Verhalten der Bevölkerung am bevorstehenden Wochenende abhängig gemacht. "Ja, wenn sich jetzt an diesem Wochenende es nicht bewährt, was wir beschlossen haben, glaube ich, brauchen wir auch bundesweit weitergehende Maßnahmen", sagte Hans im ARD-Morgenmagazin auf die Frage, ob eine bundesweite Ausgangssperre nötig sei.
Kretschmann: Länderchefs beraten mit Merkel am Sonntag über Corona
Die Ministerpräsidenten der Bundesländer werden nach Angaben des baden-württembergischen Regierungschefs Winfried Kretschmann (Grüne) am Sonntag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) darüber beraten, ob sie die Maßnahmen gegen eine rasante Ausbreitung des Coronavirus nochmals verschärfen müssen - bis hin zu einer allgemeinen Ausgangssperre. Bei der Telefonkonferenz "werden wir besprechen, ob die Maßnahmen greifen, das heißt, ob sich die Menschen daran halten, und davon wird das weitere Vorgehen von uns allen ganz entscheidend abhängen", sagte Kretschmann dem SWR.
Freiburg verhängt Ausgangssperre im Kampf gegen Coronavirus
Als erste Großstadt in Deutschland hat Freiburg im Kampf gegen das Coronavirus eine allgemeine Ausgangssperre verhängt. Für öffentliche Orte gilt ab Samstag ein "Betretungsverbot", wie die Stadtverwaltung am Donnerstagabend mitteilte. Möglich ist, dass Ausgangsverbote noch auf ganz Deutschland zukommen: Darüber werden die Ministerpräsidenten am Sonntag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beraten.
Scholz hält staatliche Beteiligung an Großkonzernen für möglich
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat angesichts der Corona-Krise eine mögliche staatliche Beteiligung an großen Unternehmen vorgeschlagen. Es gehe bei der Eindämmung der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie "auch um Großkonzerne, bei denen ja unglaublich viele beschäftigt sind", sagte Scholz im ZDF. "Wir können Liquidität, also Kredite und Darlehen, für diese Zeit garantieren", sagte er.
Altmaier stellt rasche Hilfe für Kleinselbstständige in Corona-Krise in Aussicht
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat Besitzern kleiner Läden, Freiberuflern und Selbstständigen ohne Beschäftigte schnelle Hilfen in der Corona-Krise in Aussicht gestellt. Es solle für diesen Personenkreis "Expressbürgschaften" geben, die binnen drei Tagen gewährt werden könnten, sagte Altmaier in einem Interview des Magazins Focus. Die Bundesregierung arbeite gerade an Regelungen für diese Betroffenen, damit sie "nicht durch die Maschen der Hilfsnetze fallen".
Altmaier will Kartellrecht für Kooperation von Einzelhandelskonzernen lockern
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will in der Corona-Krise die Kooperation von Handelsketten erleichtern, damit diese die Bevölkerung sicher mit Lebensmitteln versorgen. "Wenn Lebensmittelindustrie und Einzelhandel kooperieren, um die Versorgung der Bürger in der Krise sicherzustellen, dann werden wir Fragen des Kartellrechts mit den Kartellbehörden aufnehmen und eine Lösung erzielen", sagte Altmaier dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel.
Steuereinnahmen legen auch im Februar spürbar zu
Die deutschen Steuereinnahmen sind im Februar deutlich gestiegen, nachdem sie schon in den Vormonaten zugelegt hatten. Im Februar nahmen sie ohne reine Gemeindesteuern gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,6 Prozent zu, wie das Bundesfinanzministerium in seinem Monatsbericht bekanntgab. Der Bund verbuchte kräftige 21,9 Prozent mehr an Steuereinnahmen und erreichte ein Aufkommen von 26,2 Milliarden Euro. Die Länder nahmen mit 25,9 Milliarden Euro um 8,0 Prozent mehr an Steuern ein. Insgesamt belief sich das Steueraufkommen im Februar auf rund 58,9 Milliarden Euro.
Deutsche Erzeugerpreise sinken im Februar
Die deutschen Produzenten haben ihre Preise im Februar stärker gesenkt als erwartet, worin sich möglicherweise bereits eine von der Corona-Krise verursachte Nachfrageschwäche zeigt. Im Vergleich zum Vormonat fielen die deutschen Erzeugerpreise im Schnitt um 0,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Volkswirte hatten nur einen Rückgang um 0,1 Prozent erwartet.
Union gewinnt im Deutschlandtrend deutlich hinzu
Die Bundesregierung punktet laut einer Umfrage in der Corona-Krise bei der Bevölkerung mit ihrem Krisenmanagement - profitieren kann davon aber nur die Union. 65 Prozent der Wahlberechtigten zeigten sich mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung aktuell zufrieden, so der ARD-"Deutschlandtrend". Die Union legt vor diesem Hintergrund in der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest-Dimap vom 17. und 18. März um 3 Punkte auf 30 Prozent zu.
Rumänien führt Haftstrafen bei Verletzung von Corona-Auflagen ein
In Rumänien muss ab sofort jeder mit Haftstrafen rechnen, der sich nicht an die Auflagen zum Kampf gegen das Coronavirus halten. Einem am Donnerstag von der Regierung veröffentlichten Erlass zufolge drohen bei einer einfachen Missachtung der Anordnungen bis zu drei Jahre Haft. Wenn sich dadurch ein Mensch mit dem Virus ansteckt, steigt die Strafe auf bis zu fünf Jahre Gefängnis.
Johnson: Großbritannien kann Corona-Trend in drei Monaten "umkehren"
Großbritanniens Premierminister Boris Johnson erwartet bereits in wenigen Monaten ein Ende der Corona-Krise in seinem Land. Das Vereinigte Königreich könne den Trend der Virus-Ausbreitung bereits in zwölf Wochen umkehren, sagte Johnson bei einer Pressekonferenz in London. Dazu sei es nötig, dass sich alle an die von der Regierung verhängten Maßnahmen hielten.
Bank of England sagt Stresstest für 2020 ab
Die Bank von England (BoE) hat den geplanten Stresstest 2020 für die acht größten britischen Banken und Hypothekenfinanzierer abgesagt und wird eine geplante Umfrage mit der Financial Conduct Authority zu etwa 300 Investmentfonds verschieben. Die Zentralbank teilte mit, dass sie die operativen Belastungen nach dem Ausbruch von Covid-19 verringern will.
Dänische Zentralbank erhöht Einlagenzins
Dänemarks Zentralbank hat entgegen dem allgemeinen Trend ihren Einlagenzins um 0,15 Prozentpunkte auf minus 0,6 Prozent angehoben. Damit werde auf Änderungen bei den Devisenverkäufen reagiert, teilte Dänemarks Nationalbank mit. Die übrigen Zinsen ließ die Zentralbank unverändert. Der Darlehenszinssatz steht unverändert bei 0,05 Prozent, der Diskontsatz bei 0 Prozent.
Fed stockt Anleihekäufe auf - Anzeichen für weitere Kaufrunde
Die US-Notenbank wird wahrscheinlich ihre Käufe von Staatsanleihen deutlich über das Minimum von 500 Milliarden Dollar hinaus steigern, zu dem sie sich am Sonntag inmitten der angespannten Marktlage verpflichtet hatte. Die Fed unternahm am Donnerstag einen bedeutenden Schritt in diese Richtung und kündigte an, dass sie am Donnerstag und Freitag Wertpapiere im Wert von 150 Milliarden Dollar kaufen wird - zusätzlich zu den 125 Milliarden Dollar, die Anfang der Woche gekauft wurden.
US-Republikaner legen Entwurf für riesiges Corona-Nothilfepaket vor
Wegen der Corona-Krise haben die Republikaner im US-Senat einen Entwurf für ein gigantisches Hilfspaket im Umfang von 1 Billion Dollar vorgelegt. Darin enthalten seien unmittelbare Finanzhilfen für die Bürger, rasche Hilfen für kleine Unternehmen, Maßnahmen zur Stabilisierung der Wirtschaft und weitere Hilfen für den Gesundheitssektor, sagte der Chef der Republikaner in der Kongresskammer, Mitch McConnell.
Trump unterstützt Pläne für Staatsbeteiligung an Firmen
US-Präsident Donald Trump hat sich dafür ausgesprochen, dass sich die Regierung an Unternehmen beteiligt. Ein solcher Schritt könne beispielsweise Hotels oder Fluggesellschaften helfen, sagte der Präsident, ohne aber vom Kauf von Aktien durch die Regierung zu sprechen.
Ausgangssperre im gesamten US-Bundesstaat Kalifornien verhängt
Der US-Bundesstaat Kalifornien hat im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie eine allgemeine Ausgangssperre verhängt. Die Maßnahme gilt bereits ab Donnerstagabend (Ortszeit), wie Gouverneur Gavin Newsom sagte. Kalifornien ist mit 39 Millionen Einwohnern der bevölkerungsreichste Bundesstaat der USA.
Trump sagt G7-Gipfeltreffen in Camp David wegen Coronavirus ab
US-Präsident Donald Trump hat das für Juni geplante Gipfeltreffen der G7-Staatengruppe in Camp David wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt. Stattdessen soll nun eine Videokonferenz der Staats- und Regierungschefs der sieben Länder stattfinden, wie das Weiße Haus mitteilte. Die Absage des Treffens solle den G7-Staaten dabei helfen, ihre Ressourcen auf den Kampf gegen die Corona-Krise zu fokussieren, hieß es.
USA raten wegen Coronavirus dringend von Auslandsreisen ab
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March 20, 2020 04:00 ET (08:00 GMT)
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