Die am Donnerstag eingeleitete Erholung an der Wall Street dürfte sich am Freitag beschleunigt fortsetzen. Die Futures auf die großen Aktienindizes deuten Gewinne von bis zu 4,5 Prozent an.
Die diversen Maßnahmen der US-Notenbank zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie lassen die Anleger allmählich wieder Vertrauen fassen. Schon am Donnerstag hatte die Fed zusätzliche Anleihekäufe angekündigt und Swap-Kreditlinien mit neun weiteren Ländern eröffnet, um es den Banken in den betreffenden Ländern zu ermöglichen, Dollar-Liquidität bei der eigenen Zentralbank zu deren Regeln für Kreditsicherheiten zu bekommen. In den Genuss kommen nun auch die Notenbanken von Australien, Brasilien, Südkorea, Mexiko, Singapur, Schweden, Dänemark, Norwegen und Neuseeland. Mit der Europäischen Zentralbank, der Schweizerischen Nationalbank, der Bank of Japan und der Bank of Canada unterhält die Fed schon seit der Finanzkrise unbegrenzte Swap-Linien.
Die Ausweitung der Kreditlinien vor allem auch auf einige asiatische Zentralbanken habe wesentlich dazu beigetragen, die Nerven der Investoren zu beruhigen und die Angst vor einer Verknappung der Dollar-Liquidität zu lindern, sagt Selena Ling, bei der OCBC Bank in Singapur zuständig für Anleihe-Research und -Strategie. Den Run auf Bares dürften die Maßnahmen jedoch nicht völlig beenden, fügt Ling hinzu.
Robert Carnell, Leiter des Asien-Pazifik-Research bei ING, glaubt ebenfalls nicht an eine nachhaltige Erholung der Aktienmärkte. Schließlich sei die Pandemie noch nicht überwunden.
Unter den Einzelwerten legt die Walmart-Aktie vorbörslich um fast 3 Prozent zu. Während in vielen Branchen Entlassungen drohen, profitiert der Einzelhandelsriese von den Hamsterkäufen der Amerikaner in der Corona-Krise. Walmart will deshalb seinen Mitarbeitern Boni zahlen und bis zu 150.000 zusätzliche Kräfte befristet einstellen, um den Ansturm auf die Filialen bewältigen zu können.
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March 20, 2020 07:07 ET (11:07 GMT)
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