BERLIN (Dow Jones)--Die Aktion des Auswärtigen Amtes (AA) zur Rückholung gestrandeter Deutscher in aller Welt dauert an. Seit Beginn der von Heiko Maas (SPD) ausgerufenen "Luftbrücke" hätten 144.000 Deutsche einen Rückkehrwunsch geäußert und sich in entsprechende Listen eingetragen, erklärte seine Sprecherin Maria Adebahr in Berlin. Seit Montag habe es über 100 Flüge gegeben, mit denen 96.000 Personen nach Deutschland zurückgekehrt seien.
Allerdings könnten beide Zahlen nicht verglichen werden, betonte Adebahr. Denn es handle sich sowohl um Flüge, die noch regulär mit den kommerziellen Reiseveranstaltern durchgeführt worden seien, als auch um eine "Mischform", bei denen das Amt etwa Unterstützung geleistet habe in Form von Überflugsgenehmigungen, Landerechten, "oder dass wir eigene Charterflüge zur Verfügung stellen konnten". Auch liege die Zahl von Deutschen im Ausland insgesamt bei mehreren Hunderttausend, doch nicht alle wollten zurückkehren.
Derzeit werden Reisende prioritär aus den Ländern Ägypten, Argentinien, Costa Rica, der Dominikanischen Republik, Marokko, Peru, von den Philippinen und Tunesien zurückgeholt. "Wir schauen uns weitere Länder an", versprach die AA-Sprecherin. Das dauere eine Weile, aber man arbeite "mit Hochdruck" mit Carriern und Reiseveranstaltern zusammen.
Seit Beginn der Rückholaktion bis einschließlich zum heutigen Freitagabend rechnet das Auswärtige Amt mit der Rückholung von 4.000 von 6.000 gestrandeten Personen aus Marokko. Aus Ägypten seien es 25.000 von 35.000, aus der Dominikanischen Republik 3.000 von 4.700, aus Tunesien alle 1.500, die sich dort aufgehalten hätten, und aus Südafrika 7.000 von 15.000. Aus der Türkei seien in den letzten Tagen mit kommerziellen Flügen 20.000 Deutsche von rund 30.000 Ausreisewilligen zurückgekehrt.
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March 20, 2020 07:51 ET (11:51 GMT)
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