DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
FREITAG: In Japan waren die Börsen wegen des Feiertages Frühlingsanfang geschlossen.
AKTIENMÄRKTE (13:23 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD S&P-500-Future 2.453,10 +2,68% -23,74% Euro-Stoxx-50 2.564,75 +4,51% -31,52% Stoxx-50 2.517,43 +2,12% -26,02% DAX 8.984,02 +4,34% -32,19% FTSE 5.256,48 +2,04% -31,59% CAC 4.063,45 +5,39% -32,03% Nikkei-225 Feiertag EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 169,57 1,63
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 25,60 25,22 +1,5% 0,38 -57,6% Brent/ICE 29,50 28,47 +3,6% 1,03 -54,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.502,18 1.467,59 +2,4% +34,60 -1,0% Silber (Spot) 12,61 12,07 +4,5% +0,55 -29,3% Platin (Spot) 615,95 594,55 +3,6% +21,40 -36,2% Kupfer-Future 2,21 2,19 +0,7% +0,01 -21,3%
Die Ölpreise setzen ihre Erholung am Freitag fort, haben sich aber von ihren Tageshochs entfernt. Die Drohung der USA, sich notfalls in den Preiskrieg zwischen Russland und Saudia-Arabien einzumischen, verliere etwas an Wirkung, sage Marktteilnehmer. Stattdessen richte sich das Augenmerk wieder stärker auf die Angebotsschwemme. Bjornar Tonhaugen von Rystad Energy befürchtet sogar weiter fallende Ölpreise. Der Nachfrageausfall wegen der Corona-Krise könnte um einiges schlimmer sein als das Überangebot der Opec+-Produzenten, warnt er.
Gold macht derweil ebenfalls wieder etwas Boden gut. Einige Akteure nutzten den jüngsten Preisverfall zum Wiedereinstieg, heißt es hierzu. Der Goldpreis, der vor etwa zwei Wochen noch auf einem Mehrjahreshoch knapp oberhalb von 1.700 Dollar notierte, hat sich von diesem um rund 200 Dollar nach unten entfernt.
AUSBLICK AKTIEN USA
Die am Donnerstag eingeleitete Erholung an der Wall Street dürfte sich am Freitag beschleunigt fortsetzen, denn die diversen Maßnahmen der US-Notenbank zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie lassen die Anleger allmählich wieder Vertrauen fassen. Schon am Donnerstag hatte die Fed zusätzliche Anleihekäufe angekündigt und Swap-Kreditlinien mit neun weiteren Ländern eröffnet, um es den Banken in den betreffenden Ländern zu ermöglichen, Dollar-Liquidität bei der eigenen Zentralbank zu deren Regeln für Kreditsicherheiten zu bekommen. In den Genuss kommen nun auch die Notenbanken von Australien, Brasilien, Südkorea, Mexiko, Singapur, Schweden, Dänemark, Norwegen und Neuseeland. Mit der Europäischen Zentralbank, der Schweizerischen Nationalbank, der Bank of Japan und der Bank of Canada unterhält die Fed schon seit der Finanzkrise unbegrenzte Swap-Linien.
Unter den Einzelwerten legt die Walmart-Aktie vorbörslich um fast 3 Prozent zu. Während in vielen Branchen Entlassungen drohen, profitiert der Einzelhandelsriese von den Hamsterkäufen der Amerikaner in der Corona-Krise. Walmart will deshalb seinen Mitarbeitern Boni zahlen und bis zu 150.000 zusätzliche Kräfte befristet einstellen, um den Ansturm auf die Filialen bewältigen zu können.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 15:00 Verkauf bestehender Häuser Februar PROGNOSE: +0,7% gg Vm zuvor: -1,3% gg Vm
FINANZMÄRKTE EUROPA
Weiter kräftig nach oben geht es mit den Kursen an Europas Börsen am Freitagmittag. Stützend wirken die jüngsten Eingriffe von Staaten und Notenbanken als Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie. Siemens klettern 7,5 Prozent nach oben. Die internen Querelen könnten ein Thema werden, sobald sich die Virus-Situation wieder beruhigt haben wird, heißt es im Handel. Kurzfristig werde die Aktie jedoch nur als Konjunkturwert ohne Rücksicht auf Unternehmensinterna gehandelt. Fresenius springen um 11,9 Prozent, während FMC 2,7 Prozent tiefer handeln. "Der Spread zwischen beiden war in den letzten zwei Wochen deutlich auseinandergelaufen, weil man bei Fresenius Angst vor Klinikverstaatlichungen in Spanien hatte", sagt ein Händler. Da Fresenius dies nun dementiert habe, hole die Aktie relativ zu FMC wieder auf. Allianz erholen sich um 13 Prozent. Das Papier war im jüngsten Abverkauf massiv unter die Räder gekommen. Der Versicherer gilt als vergleichsweise gering direkt exponiert wegen der Coronakrise, leidet aber indirekt unter den Verwerfungen an den Finanzmärkten. Encavis springen um 12,5 Prozent nach oben. Encavis bezeichnete sich als von der Krise unbelastet und bestätigte die mittelfristigen Wachstumsziele. Aktien von Norwegian Air Shuttle steigen in Oslo um 5,2 Prozent, nachdem die Regierung ein Rettungspaket beschlossen hat. Von den 6 Milliarden Kronen sollen rund 3 an Norwegian und 1,5 Milliarden Kronen an SAS gehen. SAS-Aktien legen in Stockholm um 6,8 Prozent zu. Im DAX steigen Lufthansa 6 Prozent. Weitere staatliche Rettungsaktionen für angeschlagene Airlines dürften folgen. Keine Überraschung ist nach Händlerangaben der Insolvenzantrag von Vapiano. Vapiano brechen nach einer Handelsaussetzung um 35 Prozent ein.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 9:14 Uhr Do, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,0732 +0,64% 1,0760 1,0700 -4,3% EUR/JPY 118,01 -0,20% 118,30 117,83 -3,2% EUR/CHF 1,0536 -0,04% 1,0542 1,0529 -3,0% EUR/GBP 0,9119 -2,23% 0,9129 0,9179 +7,8% USD/JPY 109,97 -0,79% 109,67 110,09 +1,1% GBP/USD 1,1772 +2,95% 1,1699 1,1661 -11,2% USD/CNH (Offshore) 7,1018 -0,77% 7,0949 7,1496 +1,9% Bitcoin BTC/USD 6.627,01 +5,37% 6.467,76 6.008,76 -8,1%
Der Dollar kommt nach der Bereitstellung zusätzlicher Dollar-Liquidität durch die US-Notenbank von seinen jüngsten Hochs leicht zurück. Der WSJ-Dollarindex sinkt um 0,9 Prozent. Der Euro erholt sich auf rund 1,0730 Dollar von 1,0653 im Tagestief.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Nach den zuletzt gesehenen Kursverlusten ist es an den asiatischen Börsen am Freitag zu einer Erholung gekommen. Marktteilnehmer sprachen aber lediglich von einer technischen Gegenbewegung, denn die Lage bleibe wegen der sich weiter ausbreitenden Corona-Pandemie angespannt. Stützend wirkte, dass die US-Notenbank am Vortag die Dollar-Liquidität sicherstellte, indem sie Swap-Kreditlinien mit Zentralbanken von neun weiteren Ländern eröffnete. In Schanghai stützten überzeugende Zahlen von China Mobile den Telekomsektor und den breiten Markt. China Mobile gewannen 12,3 Prozent, China Unicom 11,3 Prozent und China Telecom 8,7 Prozent. Auch bei den Ölwerten kam es nach den jüngsten starken Abgaben, ausgelöst durch den Einbruch der Ölpreise, mit der Erholung von WTI und Brent am Vortag zu Kursgewinnen. Für CNOOC ging es um 10,9 Prozent nach oben, Sinopec gewannen 6,4 Prozent und Petrochina 8,5 Prozent. Das kräftigste Plus in der Region wies der Kospi aus, der nach zuletzt sieben Handelstagen mit Abgaben um 7,4 Prozent nach oben sprang. Für die Aktien von Index-Schwergewicht Samsung Electronics ging es um 5,7 Prozent nach oben.
CREDIT
Auf Entspannungskurs gehen am Freitag die Risikoprämien gegen den Ausfall euroäischer Anleihen. Wie die Analysten der LBBW betonen, spiegelt sich im aktuellen Spreadniveau bereits viel Negatives wider: Die in den Spreads zum Ausdruck kommende implizite Ausfallwahrscheinlichkeit von Euro-Hochzins-Unternehmensanleihen habe sich massiv erhöht. Die eingepreiste Ausfallrate sehen sie aktuell bei 44 Prozent (kumuliert in den kommenden fünf Jahren).
Selbst nach der Finanzkrise hätten die Ausfälle über einen 5-Jahres-Zeitraum aber bei 20 Prozent gelegen. Angesichts der umfangreichen angekündigten Stützungsprogramme gehen die LBBW-Strategen nicht davon aus, "dass der eingepreiste Wert auch nur annähernd erreicht wird". Ein breit diversifiziertes High-Yield-Portfolio besitze demnach gute Chancen, in den kommenden fünf Jahren eine signifikante Outperformance zu erzielen.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
Deutsche Bank warnt vor möglichen Belastungen durch Corona-Krise
Die Deutsche Bank warnt vor Auswirkungen der Corona-Krise auf das Unternehmen. "Die derzeitige Covid-19-Pandemie und ihre Auswirkungen auf die Weltwirtschaft könnten die Erreichung unserer finanziellen Ziele beeinträchtigen", schrieb die Bank in ihrem am Freitagmorgen veröffentlichten Geschäftsbericht. Die Deutsche Bank könne "in erheblicher Weise" durch einen anhaltenden Abschwung belastet werden. Es sei aber zu früh, die Folgen der Pandemie und die Antworten der Regierungen zu beziffern, weshalb der aktuelle Ausblick diese nicht berücksichtige.
Deutsche Bank holt Börsenchef Weimer in den Aufsichtsrat
Die Deutsche Bank holt einen erfahrenen Finanzmanager in den Aufsichtsrat. Wie der DAX-Konzern mitteilte, wird Theodor Weimer, Vorstandschef der Deutschen Börse, der Hauptversammlung am 20. Mai zur Wahl in das Kontrollgremium vorgeschlagen. Er folgt auf Katherine Garrett-Cox, die ihr Amt niederlegt. Außerdem sollen - wie bekannt - Dagmar Valcarel und der frühere SPD-Chef Sigmar Gabriel in den Aufsichtsrat eintreten.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
March 20, 2020 08:25 ET (12:25 GMT)
Altana verzeichnete bislang noch leichtes Wachstum
Die Coronavirus-Pandemie wird bei Altana in den kommenden Monaten deutliche Spuren bei Umsatz und Ertrag hinterlassen. Zu dieser Einschätzung kommt das Spezialunternehmen aus Wesel bei Vorlage der Bilanz 2019. Die genauen Auswirkungen auf Nachfrage sowie Produktion und Lieferprozesse lasse sich allerdings aktuell nicht abschätzen, heißt es in einer Mitteilung.
Fresenius: Spekulation zu Klinik-Verstaatlichung in Spanien unbegründet
Fresenius hat Spekulationen über eine mögliche Verstaatlichung privater Krankenhäuser in Spanien im Zusammenhang mit der Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie zurückgewiesen. Fresenius ist über die Tochter Helios Eigner von Quironsalud, der größten privaten Krankenhausgruppe in Spanien.
Bank reduziert Verluste - Kostensenkungen helfen
Die Baader Bank hat 2019 vor allem dank Kostensenkungen, eines verbesserten Handelsergebnisses sowie weniger Wertberichtigungen operativ und unterm Strich den Verlust reduziert.
Covestro erwartet Millionenbelastung im ersten Quartal wegen Corona
Der Kunststoffhersteller Covestro rechnet im ersten Quartal mit einer Millionenbelastung. Wegen des Ausbruchs des Coronavirus sei eine direkte negative finanzielle Auswirkung auf das EBITDA von rund 60 Millionen Euro zu erwarten, kündigte der Konzern an. In der zentralen Verwaltung und der Produktion an allen Standorten sei eine "Kernbesetzung" aktiv. Die Fertigung werde "kontinuierlich" fortgeführt.
Biofrontera setzt Belegschaft wegen Pandemie komplett auf Kurzarbeit
Biofrontera reagiert mit der Einführung von Kurzarbeit für alle deutschen Mitarbeiter auf einen erwarteten Einbruch der Nachfrage nach seinem Medikament Ameluz. Die auf dermatologische Biopharmaka spezialisierte Firma aus Leverkusen erklärte, die Kurzarbeit gelte ab nächster Woche.
Porsche hält an Margenziel von 15 Prozent fest
Porsche hält trotz hoher Investitionen und Corona-Krise an seinem strategischen Margenziel fest. "Mit Maßnahmen, die zur Effizienzsteigerung beitragen, und indem wir neue profitable Geschäftsfelder erschließen, wollen wir auch in Zukunft unser strategisches Ziel einer operativen Umsatzrendite von 15 Prozent erreichen", sagte Finanzvorstand Lutz Meschke.
DSW warnt vor Beschneidung von Aktionärsrechten durch HV-Absagen
Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz warnt vor einer Beschneidung der Aktionärsrechte aufgrund der zahlreichen Verschiebungen von Hauptversammlungen. "Wer jetzt fordert, Frage- oder Anfechtungsrechte von Aktionären außer Kraft zu setzen, schießt deutlich über das Ziel hinaus und will bewusst einen Dammbruch provozieren", sagte DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler.
Hamburger Hafenbetreiber warnt vor Einbußen durch das Coronavirus
Der Hamburger Hafenbetreiber HHLA geht im laufenden Jahr wegen der Coronavirus-Pandemie von einem starken Rückgang bei Umsatz und Gewinn aus. Weil das Voranschreiten der Pandemie nicht vorhersehbar und die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, globale Handelsströme und die Kunden nicht absehbar seien, sei die Unsicherheit aktuell hoch, teilte die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) mit.
Hornbach erwartet spürbare Folgen aus Corona-Krise fürs Geschäft
Die Coronakrise hat bei der Baumarktgruppe Hornbach bis dato noch keine Spuren in der Geschäftsentwicklung der hinterlassen. Albrecht Hornbach, Vorstandschef der Hornbach Management AG, rechnet aber mit spürbaren Auswirkungen auf das gerade begonnene Geschäftsjahr 2020/21. In mehreren Ländern musste das Unternehmen seine Baumärkte wegen behördlicher Anordnungen vorübergehend schließen.
Manz lässt Betrieb in Deutschland und Italien bis Ostern ruhen
Der Maschinenbauer Manz lässt seinen Geschäftsbetrieb in Reutlingen und Tübingen sowie am Standort in Italien ab der kommenden Woche bis zum 9. April ruhen. Das Unternehmen reagiert damit auf die Coronavirus-Pandemie. Am Ausblick für das Gesamtjahr hält die Manz AG aber fest.
Vapiano ist zahlungsunfähig und will Staatshilfe
Vapiano ist nach eigenen Angaben seit heute zahlungsunfähig. Damit ist nach Angaben der Kölner Gastronomiekette der Insolvenzgrund eingetreten und Vapiano nach derzeit geltender Rechtslage verpflichtet, ohne schuldhaftes Zögern, spätestens aber innerhalb von drei Wochen den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zu stellen. Vapiano begründete dies mit dem "drastischen Umsatz- und Einnahmenrückgang" in Zusammenhang mit der COVID-19-Krise.
Vattenfall beobachtet Covid-19 mit "äußerster Ernsthaftigkeit"
Der schwedische Energieversorger Vattenfall kann noch nicht abschätzen, welche Folgen die Corona-Krise für seinen Jahresausblick hat. Man verfolge den Ausbruch der Lungenkrankheit Covid-19 mit "äußerster Ernsthaftigkeit", erklärte Vattenfall-Chef Magnus Hall anlässlich der Veröffentlichung des Jahres- und Nachhaltigkeitsberichts 2019.
Maersk kassiert Prognose, hält an Dividende und Aktienrückkauf fest
Der dänische Schifffahrtskonzern A.P. Moeller-Maersk AS hat seine Jahresprognose kassiert. Die Dividende für 2019 soll aber gezahlt werden und auch an dem geplanten Aktienrückkauf ändere sich nichts, teilte das Unternehmen am Freitag mit.
Volvo stoppt Autoproduktion in Europa und USA
Der Autohersteller Volvo stoppt angesichts der zunehmenden Ausbreitung des Coronavirus seine Produktion in Europa und den USA. Wie der schwedische Konzern mitteilte, werden die Werke in Schweden und South Carolina im Zeitraum 26. März bis 14. April geschlossen. Das Werk im belgischen Gent sei bereits heruntergefahren. Die Mitarbeiter seien gebeten worden, zu Hause zu bleiben.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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March 20, 2020 08:25 ET (12:25 GMT)
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