Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Bayern verhängt "grundlegende Ausgangsbeschränkung"
Bayern hat eine "grundlegende Ausgangsbeschränkung" verhängt, um die Ausbreitung der Corona-Epidemie zu verlangsamen. Ab Mitternacht soll für die nächsten 14 Tage "das öffentliche Leben nahezu vollständig heruntergefahren" werden, kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) an. "Ich sage für Bayern: Es entwickelt sich nicht gut." Er könne es nicht verantworten, weiter abzuwarten, sagte Söder.
Baden-Württembergs Innenminister droht mit landesweiten Ausgangssperren
Nach der für Freiburg angekündigten Ausgangssperre hat der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) mit landesweiten Verboten gedroht. Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, müssten sich "alle an die drastischen Regeln und Vorgaben halten", sagte Strobl der Rhein-Neckar-Zeitung. Wenn zu viele Menschen zu unvernünftig seien, "dann steht eine Ausgangssperre als Möglichkeit im Raum - und das wird sehr schnell gehen".
Leverkusen verhängt in Corona-Krise weitreichende Beschränkungen
In der Corona-Krise hat die nordrhein-westfälische Großstadt Leverkusen drastische Beschränkungen beschlossen. Ab sofort dürfen Menschen draußen nur noch in bestimmten Fällen in Gruppen unterwegs sein, wie aus den am Donnerstagabend beschlossenen Regelungen hervorgeht. Demnach sind Versammlungen von zwei oder mehr als Menschen unter freiem Himmel untersagt - es sei denn, die Menschengruppe lebt "in ständiger häuslicher Gemeinschaft" zusammen.
Hessen schließt ab Samstag alle Restaurants und Gaststätten
Hessen schließt im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus ab Samstag alle Restaurants und Gaststätten im Land. Diese Regelung gilt ab Samstag um 12.00 Uhr, wie die Staatskanzlei in Wiesbaden mitteilte. Die bisherige Obergrenze für Versammlungen wird demnach zudem von bislang 100 Menschen auf fünf reduziert.
Merkel, Länder entscheiden Sonntag über weitere Beschränkungen
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Bundesländer werden am Sonntagabend über mögliche weiteren Beschränkungen des öffentlichen Lebens entscheiden. Regierungssprecher Steffen Seibert mahnte erneut die Bevölkerung, sich an die bereits verhängten Beschränkungen zu halten, denn sie Situation sei "ernst".
Söder will Ausverkauf der deutschen Wirtschaft verhindern
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder will einen Ausverkauf der deutschen Wirtschaft an Interessenten aus dem Ausland verhindern. Der CSU-Politiker sagte am Freitag, die Wirtschaft werde durch die Corona-Epidemie in eine schwere Rezession geraten. Daher müsse vermieden werden, dass Unternehmen in ausländische Hände gerieten.
Österreich verlängert Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der Coronakrise
Im Kampf gegen die Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie verlängert Österreich die Ausgangsbeschränkungen. Die strengen Einschränkungen im ganzen Land würden bis zum Ostermontag am 13. April verlängert, sagte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) vor Journalisten. Die Regierung werde prüfen, ob die Maßnahmen nach dieser Frist gelockert werden könnten.
Maas: Reisewarnung für touristische Auslandsreisen gilt bis Ende April
Auslandsreisen während der Osterferien sollten in diesem Jahr ausfallen. Außenminister Heiko Maas stellte am Freitag klar, die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes vor touristischen Auslandsreisen gelte vorerst bis Ende April. Damit umfasse sie auch die Osterferien.
Auswärtiges Amt: Zahl der rückkehrwilligen Deutschen bei 144.000
Die Aktion des Auswärtigen Amtes (AA) zur Rückholung gestrandeter Deutscher in aller Welt dauert an. Seit Beginn der von Heiko Maas (SPD) ausgerufenen "Luftbrücke" hätten 144.000 Deutsche einen Rückkehrwunsch geäußert und sich in entsprechende Listen eingetragen, erklärte seine Sprecherin Maria Adebahr in Berlin. Seit Montag habe es über 100 Flüge gegeben, mit denen 96.000 Personen nach Deutschland zurückgekehrt seien.
SPD-Gesundheitsexperte befürchtet lange Ausgangssperren wegen Corona
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält zur Eindämmung der Coronavirus-Krise lange Ausgangssperren für kaum noch abwendbar. "Ich befürchte, dass wir an Ausgangssperren nicht vorbeikommen, die wir auch länger durchhalten müssen", sagte der stellvertretende SPD-Fraktionschef der Augsburger Allgemeinen. "Wenn ich mir das Verhalten von Teilen der Bevölkerung ansehe, scheint vielen der Ernst der Lage nicht klar zu sein", kritisierte der Gesundheitspolitiker.
IAB: Deutscher Arbeitsmarkt gerät massiv unter Druck
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) erwartet, dass der deutsche Arbeitsmarkt wegen der Coronavirus-Pandemie massiv unter Druck geraten wird. Wie das IAB in einer Mitteilung schreibt, rechnet es mit einem zeitweisen Rückgang der Erwerbstätigenzahl um 300.000, die aber im Jahresschnitt bei 45,25 Millionen bleiben soll, dem Stand des Vorjahres. Die Arbeitslosigkeit soll im Jahresdurchschnitt um 90.000 auf 2,36 Millionen Personen steigen.
Commerzbank: Deutsches BIP sinkt 2020 um 3,5 Prozent
Das Coronavirus und das Einfrieren des öffentlichen Lebens werden die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung der Commerzbank zumindest im ersten Halbjahr einbrechen lassen. "Auch wenn sich die Wirtschaft ab der Jahresmitte wieder erholen könnte, ist für das gesamte Jahr 2020 für Deutschland ein Minus von 3,5 Prozent und für den Euroraum von 4 Prozent wahrscheinlich", schreibt Chefvolkswirt Jörg Krämer in einer Mitteilung.
Kanzleramtschef Braun erwartet schnellen Wirtschaftsaufschwung
Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) rechnet mit einer schnellen Erholung der Wirtschaft nach der Corona-Krise. "Ich kann mir vorstellen, dass am Ende einer solchen Krise die Wirtschaft sehr, sehr schnell wieder anspringt", sagte Braun dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Er könne zwar keinen Zeitpunkt nennen, aber: "Die Betroffenen sind nicht deshalb in eine Krise geraten, weil sie ein schlechtes Produkt haben, ein schlechtes Restaurant führen oder ein schlechter Künstler sind. Sondern weil eine Pandemie uns daran hindert, gewisse Aktivitäten auszuführen", sagte Braun.
Bundesregierung plant Rettungsschirm für Unternehmen und Banken - Magazin
Die Bundesregierung will einem Magazinbericht zufolge einen umfangreichen Rettungsschirm für Unternehmen spannen, die wegen der Coronavirus-Pandemie in Not geraten. Der Fonds werde ein Volumen von rund 500 Milliarden Euro erhalten, berichtete das Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Er solle Unternehmen vor der Pleite retten, indem er Garantien für ihre Verbindlichkeiten aussspricht oder tatsächlich Kapital zuschießt, was auf eine Teilverstaatlichung hinausliefe. Im Bundesfinanzministerium (BMF) war dafür zunächst keine Bestätigung zu erhalten.
Krisen-Tarifvertrag für Metallindustrie steht
In der Metall- und Elektroindustrie haben Unternehmen und Arbeitnehmervertreter sich auf einen Krisen-Tarifvertrag geeinigt. Er gilt bis Ende des Jahres, teilte die Industriegewerkschaft Metall in Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf mit. Der Bezirk Nordrhein-Westfalen ist der Pilotbezirk, die anderen Bezirke übernehmen die dort vereinbarten Beschlüsse weitestgehend.
Verdi fordert Schließung von Friseurgeschäften
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat gefordert, zur Eindämmung des Coronavirus auch Friseurgeschäfte zu schließen. "Es ist schlichtweg nicht möglich, als Friseurin oder Friseur den gebotenen Abstand zu den Kunden einzuhalten", erklärte Verdi-Vorstandsmitglied Christine Behle. Es gebe auch keinen ausreichenden Schutz. "Deswegen müssen Friseurgeschäfte geschlossen werden", forderte Behle.
IfW-Chef: Staatsbeteiligungen besser als Subventionen
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) erhält vom Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) Unterstützung für Überlegungen, angesichts der Corona-Krise staatliche Beteiligungen an großen Unternehmen ins Auge zu fassen. IfW-Präsident Gabriel Felbermayr sagte, mögliche Staatsbeteiligung an der Deutschen Lufthansa seien besser als Subventionen.
Stau auf A4 an deutsch-polnischer Grenze komplett aufgelöst
Der Stau auf der Autobahn 4 an der deutsch-polnischen Grenze hat sich vorerst komplett aufgelöst. Auf der Autobahn zwischen Dresden und Görlitz seien alle Auf- und Abfahrten wieder frei, teilte die Polizei in Görlitz am Freitagmorgen mit. Die polnischen Einsatzkräfte am Grenzübergang hätten die Abfertigung der Durchreisenden angepasst. Pkws würden weiterhin kontrolliert.
Mehr als tausend Tote durch Coronavirus in Spanien
In Spanien gibt es mittlerweile bereits mehr als tausend Todesopfer durch die Coronavirus-Pandemie. 1.002 Infizierte seien bislang gestorben, sagte der Leiter des Zentrums für gesundheitliche Notfälle, Fernando Simón, bei einer Pressekonferenz in Madrid. Die landesweite Zahl der Infizierten stieg demnach seit Donnerstag um 2.833 auf 19.980 Fälle.
Italien setzt Kreuzfahrten wegen Coronavirus-Pandemie aus
Die Regierung in Rom hat Kreuzfahrten italienischer Reiseanbieter wegen der massiven Ausbreitung des Coronavirus vorerst untersagt. Das am Donnerstagabend von Verkehrsministerin Paola De Micheli und Gesundheitsminister Roberto Speranza unterzeichnete Verbot trete am Freitag in Kraft und gelte bis zum 3. April, teilte das Verkehrsministerium auf seiner Website mit.
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March 20, 2020 08:30 ET (12:30 GMT)
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