Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
RETTUNGSSCHIRM - Die Bundesregierung spannt in der Coronakrise einen gigantischen Rettungsschirm über die deutsche Wirtschaft. Ein entsprechendes Gesetzespaket, das dem Handelsblatt vorliegt, will das Kabinett bereits diesen Montag beschließen. Addiert man die geplanten Maßnahmen, könnte die große Koalition bis zu 1,2 Billionen Euro im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie einsetzen. Intern geht die Regierung davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 5 Prozent schrumpfen wird. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) plant in einem Nachtragshaushalt für dieses Jahr eine Rekordverschuldung von 156 Milliarden Euro. (Handelsblatt S. 4)
ARBEITSAGENTUR - Der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, sieht seine Behörde ausreichend für die Folgen der Corona-Pandemie vorbereitet. "Arbeitslosen- und Kurzarbeitergeld werden wir immer bezahlen, niemand muss fürchten, dass kein Geld mehr da ist", versprach Scheele. Sollte die Rücklage von 26 Milliarden Euro aufgebraucht sein, "müssen wir eben mit einem Bundeszuschuss arbeiten". (Handelsblatt S. 10)
BINNENMARKT - Das Europaparlament fordert die EU-Mitgliedstaaten auf, in der Corona-Krise den Binnenmarkt nicht weiter zu behindern, etwa durch Exportbeschränkungen für Medizinprodukte oder durch Grenzkontrollen, die lange Staus verursachen, in denen auch Laster feststecken. Der Binnenmarkt-Ausschuss wird an diesem Montag einen entsprechenden Brief an die zuständigen EU-Kommissare schicken. In dem dreiseitigen Schreiben heißt es, dass "der Binnenmarkt, als größte Errungenschaft der Europäischen Union, im Zentrum unserer Antwort" auf die Corona-Pandemie stehen müsse. (SZ S. 17)
ÜBERNAHMEN - In der deutschen Politik wächst die Angst vor feindlichen Übernahmen deutscher Unternehmen infolge der Corona-Krise. "Wir haben nicht nur einen viralen Angriff. Wir könnten auch einen Wirtschaftsangriff danach erleben", sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Geschwächte Firmen könnten ins Visier internationaler Investoren geraten. Für Scheuer ist dies ein naheliegendes Szenario, das die Regierung mit aller Kraft abwenden müsse. "Es gibt weltweites Interesse an erfolgreichen deutschen Unternehmen auch in der Mobilität und der Infrastruktur." Er sei bereits in Gesprächen mit anderen Ministern und Ministerien, sagte Scheuer und kündigte Gegenmaßnahmen an. (SZ S. 17)
EINZELHANDEL - Die Lage des stationären Einzelhandels ist wegen der bundesweiten Ladenschließungen angespannt. Fünf große Händler haben sich in einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier gewandt. Sie beklagen, dass der stationäre Einzelhandel gegenüber dem Online- und Lebensmitteleinzelhandel "erhebliche Nachteile" habe. (FAZ S. 18)
BITCOIN - Der Bitcoin ist nicht der "sichere Hafen", das "digitale Gold", zu dem ihn viele in der Szene zuletzt erklärt hatten. Die virtuelle Währung taugt in Krisenzeiten nicht als stabiles Wertaufbewahrungsmittel, wie der jüngste Kursabsturz zeigt. Das hat Folgen für die Kryptobranche, für Privatanleger, aber auch für institutionelle Investoren. Die Kryptowelt steht wegen der Corona-Pandemie vor einer Neubewertung. (Handelsblatt S. 32)
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March 23, 2020 01:23 ET (05:23 GMT)
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