
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Das deutsche Baugewerbe mahnt die öffentliche Hand, das Coronavirus als "höhere Gewalt" einzustufen und damit Zahlungsverweigerungen wegen längerer Bauzeiten zu verhindern. Auch sollten Bauprojekte weiter von Bund, Ländern und Kommunen genehmigt werden.
Der Präsident des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, Reinhard Quast, sagte am Montag, dass Baustellen nicht geschlossen werden dürften, denn ihre dezentrale Struktur und monatlichen Umsätze von rund 10 Milliarden Euro könnten die Volkswirtschaft in der aktuellen Corona-Krise stabilisieren. "Ohne entsprechende Liquidität können weder Materiallieferungen noch Löhne bezahlt werden. Daher ist es absolut notwendig, eine Störung des Bauablaufs durch den Corona-Virus als 'höhere Gewalt' einzustufen, um entsprechend Bauzeiten verlängern und Zahlungen nicht verweigern zu können", forderte Quast von der öffentlichen Hand.
Die Bauwirtschaft unternehme derzeit alles, um deutschlandweit den Baustellenbetrieb aufrechtzuerhalten. Um dieses zu gewährleisten, müssten Bund, Länder oder Kommunen stetig weitere Bauprojekte auf den Markt bringen. Gleichzeitig brauche es eine zügige Bezahlung erbrachter Bauleistungen, sowohl bei Abschlags- als auch Schlussrechnungen, so die Forderungen des Branchenverbandes.
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March 23, 2020 07:02 ET (11:02 GMT)
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